In der Bundesligasaison Nr. 1 heißt es in vielen Dingen „das erste Mal“: Der erste Gegner in der Bundesliga ist der FC Bayern München. Das erste Stadion, das unsere Bayer-Elf in der Bundesliga betritt, ist das Münchener Olympiastadion. Das erste Gegentor bekommen wir in der dritten Minute und unser erster Bundesligatorschütze heißt Dietmar Demuth, per Elfmeter. Das erste Bundesligaheimspiel im Ulrich-Haberland-Stadion findet am 18. August 1979 statt und ist auch gleichzeitig der erste Bundesligasieg. Der erste Heimspieltorschütze heißt Kurt Eigl, in der 19. Minute trifft er zum 1:0 und am Ende gewinnt Bayer 04 mit 2:1.
Das erste Bundesligaheimspieltor für Bayer 04 schießt Kurt Eigl. Beim 2:1-Sieg gegen Hertha BSC trifft er zum 1:0.
Auswärts schlägt die Bayer-Elf das erste Mal auf Schalke zu. Nach zwei Toren von Peter Szech gewinnt die Mannschaft am 01. Dezember 1979 ihr erstes Bundesligaauswärtsspiel. Der absolute Höhepunkt der ersten Bundesligasaison ist aber der 2:1-Sieg am vorletzten Spieltag gegen den amtierenden deutschen Meister Hamburger SV. Nach Toren von Dieter Herzog und Thomas Hörster vermasselt der Aufsteiger dem HSV die Titelverteidigung und macht die Münchener Bayern zum Deutschen Meister.
Jubelszenen nach dem 2:1-Heimsieg gegen den HSV am 24. Mai 1980: (von links) Klaus Bruckmann, Peter Hermann und Hubert Makel.
Im nächsten Jahr kämpft Bayer 04 fast die ganze Saison gegen den Abstieg. Immer nah am Abgrund und in Gefahr abzurutschen, aber immer wieder Arme rudernd auf dem Weg zurück. Vor allem die Heimstärke bringt am Ende die nötigen Punkte, obwohl die endgültige Rettung mit einem 4:2-Sieg in Duisburg gelingt. Absolutes Highlight dieser Saison ist aber ein Heimsieg. Bayern München wird am 7. März 1981 im mit 16.000 Zuschauern nicht ganz ausverkauften, aber sehr gut gefüllten, Ulrich-Haberland-Stadion mit 3:0 überrannt. Vor allem in der ersten Halbzeit explodiert die Mannschaft förmlich. Mit drei Toren ist der norwegische Mittelstürmer Arne Larsen Ökland maßgeblich am Sieg beteiligt.
Am 7. März 1981 schlägt Bayer 04 den FC Bayern München im heimischen Ulrich-Haberland-Stadion mit 3:0. Arne-Larsen Ökland gelingt mit drei Treffern der erste Hattrick eines Bayer 04–Spielers in der Bundesliga.
In der zweiten Halbzeit gelingt Ökland noch ein angeblicher Treffer. Der Ball landet allerdings nur am Außennetz. Dennoch entscheidet der Schiedsrichter zunächst auf Tor und wehrt die wütenden Proteste der Bayern-Spieler ab. Kurz vor dem Wiederanstoß interveniert Ökland dann beim Schiedsrichter und gibt zu, dass der Ball nicht im Netz gelandet ist. Das erste Phantomtor der Bayer 04-Geschichte.
Der Kampf gegen den Abstieg beschäftigt „den Bayer“ auch weiterhin. Am Ende der Saison 1981/82 kommt es zu Relegationsspielen gegen die Kickers aus Offenbach. Im Laufe der Saison wird Aufstiegstrainer Willibert Kremer entlassen und durch Co-Trainer Gerd Kentschke ersetzt. Am Ende der Saison engagiert Bayer 04 Dettmar Cramer in beratender Funktion, später als Trainer für die neue Saison. Die beiden Spiele gegen Kickers Offenbach gewinnt Bayer 04 mit 1:0 und 2:1 und kann sich aus der prekären Situation retten. Aber der Abstiegskampf geht in der nächsten Saison vom ersten Spieltag an direkt weiter. Ein Start mit 4:20 Punkten nach zwölf Spielen und Tabellenplatz 18 bringt Trainer und Mannschaft in die Bredouille. Bis Weihnachten bleibt man Tabellenletzter, allerdings mit Tuchfühlung von zwei Punkten zum rettenden Nichtabstiegsplatz. Die Vereinsführung behält die Ruhe, und Trainer und Mannschaft retten sich mit 19 Punkten aus der Rückrunde auf Platz 11.
Ab dem 1. Juli 1984 gibt es endlich wieder den Großverein: Aus dem SV Bayer 04 Leverkusen und dem TuS Bayer 04 Leverkusen wird nach einigen Mitgliederversammlungen und Unstimmigkeiten auf Seiten der TuS-Mitglieder der TSV Bayer 04 Leverkusen gegründet.
1985/1986 übernimmt Trainer Erich Ribbeck die Mannschaft und erreicht auf Anhieb einen UEFA-Pokalplatz. Am letzten Spieltag erkämpft Bayer 04 nach einem 0:2 Rückstand durch Tore von Herbert Waas und Christian Schreier ein 2:2-Unentschieden und damit den noch fehlenden Punkt.
Bayer 04 Leverkusen erreicht in der Saison 1985/86 zum ersten Mal einen internationalen Wettbewerb. Hier bejubeln Falko Götz, Trainer Erich Ribbeck und Florian Hinterberger das 2:2-Unentschieden beim FC Schalke 04.
Am 17. September 1986 steigt dann das erste internationale Spiel von Bayer 04 Leverkusen. Im hohen Norden im schwedischen Kalmar gewinnt das Team 4:1. Eine Runde später ist – gegen Dukla Prag – leider Schluss.
Ein paar Wochen danach wird die neue Ost-Tribüne eingeweiht.
Die Osttribüne 1986. Der erste Bauabschnitt des neuen Ulrich-Haberland-Stadions ist fertig.
Am 4. Oktober 1986 spielt Bayer 04 gegen Werder Bremen und gewinnt mit 4:1. Der Werksklub hat bis dahin in der Saison schon beeindruckende Spiele hingelegt, ist am 3. Spieltag erstmals in seiner Geschichte Tabellenführer der 1. Bundesliga und nach dem Sieg gegen Werder Bremen Tabellenzweiter hinter Bayern München. Vier Wochen später kommt es zum großen Treffen in München. „Der Bayer“ entzaubert die Bayern mit 3:0 in deren Olympiastadion – Held des Abends wird ein junger Mann aus Berlin: Christian Hausmann. Die gesamte Mannschaft spielt wie aus einem Guss und übernimmt mit diesem Sieg die Tabellenführung, allerdings hält sie diese Position nur für ein paar Wochen. Am Ende der Saison ist man auf den Pokalsieg des Hamburger SV angewiesen, um sich erneut für den UEFA-Pokal zu qualifizieren und Historisches zu leisten.
Am 1. November 1986 gewinnt Bayer 04 Leverkusen im Münchener Olympiastadion gegen Bayern München mit 3:0. Hier das 2:0 durch Christian Hausmann in der 79. Minute.
In der Saison 1987/88 folgt der bis dahin größte Erfolg der Bayer 04-Fußballgeschichte. In einer durchwachsenen Bundesligasaison sind die abendlichen UEFA-Cup-Spiele die Highlights für Leverkusener Fans. Über die Stationen Austria Wien, FC Toulouse, Feyenoord Rotterdam, FC Barcelona und Werder Bremen gelingt der Sprung ins UEFA-Pokal-Finale. Der Gegner ist der spanische Erstligist Espanol Barcelona. Das Hinspiel verliert die Bayer-Elf mit 0:3 und reist ziemlich hoffnungslos nach Hause. Beim Rückspiel am 18. Mai 1988 entfachen die Bayer-Fans einen Hexenkessel. Immer wieder treiben sie die Mannschaft an, aber in die Halbzeit geht es noch torlos. Die Einwechslung von Herbert Waas und seine Mitspieler und Zuschauer gleichermaßen mitreißenden Sturmläufe auf der rechten Seite zwingen die Abwehr der Spanier zu Fehlern. Den ersten nutzt Tita zum 1:0 – und ab diesem Zeitpunkt gibt es für die Werkskicker kein Halten mehr.
Falko Götz und Bum Kun Cha egalisieren den Rückstand aus dem Hinspiel. In der Verlängerung passiert nicht mehr viel, dafür beim anschließenden Elfmeterschießen. Nachdem Ralf Falkenmayer als erster Bayer-Schütze verschießt und die ersten beiden Spanier treffen, sieht es schlecht aus für unsere Mannschaft. Als anschließend der erste Spanier nur die Latte trifft, Rüdiger Vollborn den vierten Elfmeter der Spanier hält und Wolfgang Rolff, Herbert Waas und Klaus Täuber ihre Elfmeter verwandeln, tritt Losada für Espanol an. Rüdiger Vollborn beginnt in seinem ganz eigenen Stil mit den Armen zu rudern und Losada schießt den Ball weit über das Tor. Bayer 04 Leverkusen holt seinen ersten Titel.
Torwart Rüdiger Vollborn mit dem UEFA-Pokal.
Mannschaftsfoto des Kaders aus der Saison 1987/88 mit dem UEFA-Pokal.
Nach dem UEFA-Pokalsieg sollte es nicht allzu lange bis zum nächsten Pokalsieg dauern, aber der folgt in den 90ern.