
Was für ein Pokalabend in Paderborn! Gegen einen erwartet kämpferischen SC Paderborn 07 blieb die Werkself lange geduldig. Mit seinen spielerischen Stärken versuchte das Team von Kasper Hjulmand, die kompakte Defensive der Ostwestfalen zu knacken. Der kühle Kopf der Leverkusener zahlte sich nach 60 Minuten aus: Alejandro Grimaldo verwandelte einen weiteren direkten Freistoß zur 1:0-Führung, nachdem Felix Götze wegen einer Notbremse an Christian Kofane Rot gesehen hatte. In Überzahl behielt Bayer 04 lange die Kontrolle, musste aber in einer hitzigen Schlussphase in Minute 90 den 1:1-Ausgleich des Paderborners Stefano Marino hinnehmen – Verlängerung! In dieser sorgte SCP07-Stürmer Sven Michel mit dem 1:2 aus Sicht der Gäste früh für einen weiteren Dämpfer (96.). Doch die Werkself gab nicht auf und fightete sich zurück in die Partie: Erst traf Jarell Quansah vor dem lautstarken Auswärtsblock zum 2:2-Ausgleich (105.+1). Dann erzielte Ibrahim Maza in der Nachspielzeit der Verlängerung das viel umjubelte 3:2 (120.+2). Den Schlusspunkt eines verrückten Pokal-Krimis setzte Aleix Garcia, der ins leere Tor des aufgerückten Paderborner Keepers Markus Schubert zum 4:2-Endstand traf (120.+4).
Jonas Hofmann war nach der Partie zwar nicht ganz zufrieden mit dem Spiel seines Teams gegen den Ball, „aber der Pokal hat seine eigenen Gesetzte. Das positive Gefühl überwiegt trotzdem und dieses wollen wir jetzt mit ins Spiel gegen Bayern München nehmen.“ Siegtorschütze Ibrahim Maza zeigte sich glücklich über seinen Debüt-Treffer im Bayer 04-Dress: „Ich freue mich sehr, in so einem Moment mein erstes Tor für Leverkusen zu schießen. Das habe ich nur der Mannschaft zu verdanken und ich hoffe natürlich, dass jetzt der Knoten geplatzt ist.“
Besonders fühlte sich der Abend auch für Jeanuel Belocian an, der nach langer Verletzungspause seinen ersten Startelf-Einsatz seit über einem Jahr absolviert hatte: „Ich war sehr froh darüber, wieder in der Startelf zu stehen. Ich hatte eine schwierige Zeit, aber dann wieder so zurückzukommen: Das sind die großen Freuden des Fußballs.“ Aus dem harten Pokal-Fight will der Franzose lernen: „Es gibt einiges, woran wir noch arbeiten müssen. Deshalb sind diese Spiele wichtig, um dir zu zeigen, woran du bist.“

Über den jungen Algerier Maza fand auch Trainer Kasper Hjulmand lobende Worte: „Ich freue mich sehr für Ibo. Er macht wirklich gute Schritte und arbeitet gut und konzentriert. Er hat große Qualität und will immer dazulernen.“ Ebenso zeigte sich der Däne erfreut über die Leistung von Ernest Poku und Christian Kofane, die zusätzliche Belastung für sein Team sah er mit Blick auf das Wochenende nicht so schwerwiegend: „Na klar hat die Verlängerung nochmal Kraft gekostet. Aber jetzt müssen wir einfach wieder regenerieren und zu Kräften kommen. Wir sind natürlich bereit für Bayern!“
„Werkself ringt tapferen SCP nieder“, schreibt der kicker und erklärt: „Der Druck der Werkself wurde einfach zu groß.“ Diesen führte die Rheinische Post vor allem auf die Einwechslung von Kofane und Poku zurück, die „Bayers Offensivspiel spürbar belebten“. „Die Hjulmand-Elf zeigte Willensstärke“ und „gewann spektakulären Pokalfight“, resümiert der Kölner Stadt-Anzeiger, während die Bild-Zeitung durch Mazas späten Treffer in Erinnerungen an die Double-Saison 2023/24 schwelgt: „Alles wie früher: Last-Minute-Leverkusen“.
Ibrahim Mazas Siegtor war auch gleichzeitig das erste des Algeriers für Bayer 04. Quansah traf zum ersten Mal überhaupt im DFB-Pokal. Ihr Debüt in diesem Wettbewerb feierten Loïc Badé, Eliesse Ben Seghir und Martin Terrier. Jonas Hofmann und Jeanuel Belocian standen zum ersten Mal in dieser Saison im DFB-Pokal auf dem Platz. Letzterer freute sich zudem über seinen ersten Startelf-Einsatz in einem Pflichtspiel seit September 2024.
Zauberfuß Grimaldo zeigte einmal mehr seine Fertigkeiten am ruhenden Ball: Sein Treffer gegen Paderborn war bereits der achte direkte Freistoß des Spaniers seit seinem Bayer 04-Debüt im August 2023. Kein anderer Spieler in den fünf großen Ligen kann hier mithalten.









Mit dem Erfolg in der Home Deluxe Arena ist Bayer 04 weiterhin ungeschlagen gegen den SC Paderborn 07 und hat sechs der sieben Pflichtspiele gegen die Ostwestfalen gewonnen. Auch die Zweitrunden-Bilanz der Werkself im DFB-Pokal kann sich nach wie vor mehr als sehen lassen: In sieben der vergangenen acht Partien qualifizierte sich Schwarz-Rot fürs Achtelfinale. Zudem setzten sich die Leverkusener in jedem der vergangenen sechs Pokalduelle gegen Zweitligisten durch.
Neben dem laufenden Ungeschlagen-Rekord in Bundesliga-Auswärtsspielen ist die Werkself auch im Pokal in der Fremde auf Rekordkurs. In jedem der vergangenen 38 Pokal-Auswärtsspiele traf Schwarz-Rot mindestens einmal. Die letzte torlose Partie auf einem fremden Platz liegt über 18 Jahre zurück.
Trotz des tapferen Kampfes der Paderborner sprechen die Statistiken zur Partie eine klare Sprache. Insgesamt 64, zwischenzeitlich sogar über 70 Prozent Ballbesitz auf Seiten der Werkself, dazu eine Passquote von 89 Prozent und 52 Prozent gewonnene Zweikämpfe zeigen die Überlegenheit der Leverkusener. Zudem gab Hjulmands Team 28 Torschüsse ab, so viele wie im DFB-Pokal seit Saisonbeginn 2024/25 nicht mehr.

In den kommenden Tagen hat die Werkself gleich zwei Kracher vor der Brust. Erst reisen die Leverkusener nach München und treffen dort am kommenden Samstag, 1. November (Anpfiff: 18.30 Uhr), im Bundesliga-Topspiel auf den FC Bayern. Danach geht es für Bayer 04 nach Portugal. Dort wartet am Mittwoch, 5. November (Anstoß: 21 Uhr), in der UEFA Champions League Benfica Lissabon.

Mit 14 Siegen aus 14 Pflichtspielen 2025/26 geht der FC Bayern München ins Bundesliga-Topspiel gegen Bayer 04 am heutigen Samstagabend, 1. November (Anstoß: 18.30 Uhr). Aber auch die Werkself ist in der Liga zuletzt erfolgreich unterwegs gewesen: 16 von 18 möglichen Punkten sicherten sich die Leverkusener unter Kasper Hjulmand, die zudem in den vergangenen fünf Ligaduellen mit dem FC Bayern ungeschlagen geblieben waren. Alles zum Flutlicht-Kracher zwischen den Deutschen Meistern von 2025 und 2024 in der Münchner Allianz Arena gibt's in den Kurzpässen.
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Am 9. Spieltag der laufenden Bundesligasaison gastiert die Werkself beim FC Bayern München. Die Partie steigt am Samstag, 1. November (Anstoß: 18.30 Uhr). Die Bayer 04-Fanbetreuung hat alle Infos zur Begegnung in der Allianz Arena für euch zusammengefasst...
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Der Rekordmeister setzte seinen Lauf auch in der 2. Runde des DFB-Pokals fort. Der 4:1-Erfolg beim 1. FC Köln am vergangenen Mittwochabend war wettbewerbsübergreifend bereits der 14. Saisonsieg der Münchner in Folge seit Saisonstart. Damit stellten sie einen neuen Europa-Rekord auf, den bis dato die AC Mailand mit 13 Pflichtspiel-Siegen im Jahr 1992 innehatte. Ob die Serie auch an diesem Wochenende hält? Am Samstagabend, 1. November (Anstoß: 18.30 Uhr/live bei Sky und im Stream bei WOW), empfangen die Bayern die Werkself zum Bundesliga-Topspiel in der Allianz Arena. Der Gegner-Check.
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Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bayer 04, ist am Sonntag, 2. November, beim SPORT1-Doppelpass zu Gast. Moderator Florian König und Co-Moderatorin Ruth Hofmann begrüßen den Spanier ab 11 Uhr live im Studio in München. Gesprächsthema der Talkrunde wird unter anderem das Bundesliga-Topspiel der Werkself beim FC Bayern München vom Vorabend sein.
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