4:2 n.V. in Paderborn – mit Geduld und Last-Minute-Ekstase ins Pokal-Achtelfinale

Ein DFB-Pokal-Krimi, der alles bot – inklusive eines positives Ausgangs aus Sicht von Bayer 04! Nach einer tor- und ereignislosen ersten Hälfte nahm das Zweitrunden-Duell beim SC Paderborn 07 so richtig Fahrt auf: In Folge einer Roten Karte für den Zweitligisten traf Grimaldo zur 1:0-Führung, die der SCP07 vor Ende der regulären Spielzeit ausglich. Dann drehten die Hausherren in der Verlängerung das Ergebnis sogar zu ihren Gunsten, ehe Quansah, Maza und Garcia für die Werkself spektakulär auf 4:2 stellten und so den Achtelfinal-Einzug von Bayer 04 perfekt machten!
Ibrahim Maza

Für die Pokalpartie bei dem Zweitligisten hatte Cheftrainer Kasper Hjulmand seine erste Elf im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg in der Bundesliga auf vier Positionen verändert. Jeanuel Belocian rückte für Jarell Quansah in die Dreier-Abwehrreihe, während Robert Andrich den verletzten Ezequiel Fernández auf der Doppel-Sechs ersetzte. Anstelle von Ernest Poku startete Eliesse Ben Seghir im offensiven Mittelfeld und Patrik Schick kam für Christian Kofane zu seinem Startelf-Comeback.

Werkself versucht's spielerisch, SCP07 am Drücker

Erwartet kämpferische Paderborner hatten mit einem Kopfball von Felix Götze nach elf und einem Fernschuss von Lucas Copado nach 14 Minuten die ersten beiden Möglichkeiten der Partie. Die Werkself hielt aber körperlich dagegen und übernahm danach die Spielkontrolle. Bei fast 70 Prozent Ballbesitz versuchte Bayer 04, mit spielerischen Mitteln gefährlich zu werden. Paderborn stand allerdings kompakt und verteidigte gut. Dann meldete Jonas Hofmann Schwarz-Rot mit einem Volleyschuss offensiv an, zielte aber zu hoch (36.). Es blieb die erste und letzte gute Gelegenheit von Bayer 04. Bis zur Pause ließen auch die Leverkusener auf der Gegenseite außer einer Hereingabe von Raphael Obermair (40.) und eines Kopfballs von Luis Engelns (44.) nichts mehr zu. So ging es ohne Tore in die Kabinen.

Jonas Hofmann

Paderborn kontert Grimaldos Zauber-Freistoß spät

Mit Ernest Poku und Christian Kofane neu im Spiel entwickelte die Werkself sofort mehr Offensivdrang. Besonders letzterer Joker zeigte sofort Wirkung. Erst ging Kofanes Abschluss aus der Drehung über das Paderborner Gehäuse (52.), nur sechs Minuten später wurde der Kameruner von Andrich erneut in die Tiefe geschickt und konnte von Götze nur mit einer Notbremse gestoppt werden. Das bedeutete nicht nur Überzahl für Bayer 04, sondern zudem eine aussichtsreiche Freistoß-Position für Alejandro Grimaldo. Und der Spanier ließ sich auch diese nicht nehmen und erzielte mit einem unwiderstehlichen Kunstschuss die Leverkusener 1:0-Führung (60.).

Mit einem Mann mehr bestimmte die Werkself nun zunehmend das Geschehen, ein weiterer Hofmann-Schuss zischte über das Tor (68.). Trotzdem suchte der SCP07 nochmal den Weg nach vorne und zwang Andrich zu einer starken Rettungstat im eigenen Sechzehner (74.). Eigentlich hatte die Werkself danach wieder alles im Griff, musste jedoch in einer hitzigen Schlussphase kurz vor Abpfiff doch noch den Ausgleich durch einen Kopfball des Paderborners Stefano Marino hinnehmen (90.). In der Nachspielzeit hätte Bayer 04 zwar noch fast den Siegtreffer erzielt – der eingewechselte Ibrahim Maza und Andrich scheiterten knapp. So ging es in die Verlängerung.

Alejandro Grimaldo

Maza und Garcia bescheren Achtelfinal-Einzug

Und auch die begann denkbar unglücklich für Schwarz-Rot: Erst konnte Mark Flekken noch stark gegen Steffen Tigges halten, im darauffolgenden Durcheinander traf Sven Michel aber zum 2:1 für die Hausherren (96.). Beinahe hätte Kofane die direkte Antwort gehabt, er köpfte jedoch drüber (99.). Die Werkself drückte weiter - und belohnte sich endlich für den großen Aufwand! Eine Maza-Flanke legte Poku zurück auf den ebenfalls eingewechselten Jarell Quansah, der mit dem Pausenpfiff der Zusatzzeit zum 2:2 ins leere Tor einschob (105.+1).

Nun bestürmte Hjulmands Team das Paderborner Tor mit allem, was es noch im Tank hatte. SCP07-Schlussmann Markus Schubert hielt die Gastgeber aber erst gegen Maza (106.) und zweimal gegen Grimaldo (113., 117.) stark im Spiel. Doch der Druck der Werkself wurde zu hoch: Mit all seiner Technik setzte sich Maza erneut im Strafraum durch und traf in letzter Sekunde zum viel umjubelten 3:2 (120.+2)! Dass Paderborn-Keeper Schubert für den letzten Angriff mit nach vorne kam, bestrafte Garcia am Ende des darauffolgenden Leverkusener Konters eiskalt und netzte zum 4:2-Endstand ins leere Tor ein (120.+4). Achtelfinale!

Die Auslosung der nächsten DFB-Pokalrunde und somit auch des kommenden Gegners von Bayer 04 erfolgt am Sonntagabend, 2. November, um 17.50 Uhr im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund.

Werkself beim Torjubel

Ausblick: Erst Bayern, dann Benfica

In den kommenden Tagen hat die Werkself gleich zwei Kracher vor der Brust. Erst reisen die Leverkusener am kommenden Samstag, 1. November (Anpfiff: 18.30 Uhr), für das Bundesliga-Topspiel zum FC Bayern München. Vier Tage später geht es für Bayer 04 nach Portugal. Dort wartet am Mittwoch, 5. November (Anstoß: 21 Uhr), in der UEFA Champions League Benfica Lissabon.

Die Statistik:

SC Paderborn 07: Schubert - Hansen (73. Marino), Götze, Scheller - Curda, Baur, Engelns (83. Michel), Obermair - Copado (73. Tigges), Bilbija (73. Bätzner), Wörner (61. Sticker)

Bayer 04: Flekken - Tapsoba, Badé, Belocian (66. Quansah) - Arthur (66. Terrier), Andrich, Garcia, Grimaldo - Hofmann (83. Maza), Ben Seghir (46. Poku) - Schick (46. Kofane)

Tore: 0:1 Grimaldo (60.), 1:1 Marino (90.), 2:1 Michel (96.), 2:2 Quansah (105.+1), 2:3 Maza (120.+2), 2:4 Garcia (120.+4)

Gelbe Karten: Obermair, Marino, Baur – Garcia, Andrich

Rote Karte: Götze (58./Notbremse)

Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)

Zuschauer: 15.000 (ausverkauft) in der Home Deluxe Arena

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