30 Jahre Wie­der­ver­ei­ni­gung

Ein Glücks­fall für Bayer 04

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Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober ist im Jahr 2020 ein besonderer Feiertag: Zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung wird es im Bundesgebiet verschiedene Veranstaltungen geben. Und auch Bayer 04 widmet sich mit einer Themenwoche diesem Wendepunkt der deutsch-deutschen Geschichte. Anhand einer multimedialen Serie auf bayer04.de wird deutlich: Für die Werkself war der Mauerfall ein Glücksfall.

Die zentralen Feierlichkeiten zum 30. Tag der Deutschen Einheit richtet das Bundesland Brandenburg schon seit dem 5. September aus. Noch bis zum 4. Oktober gibt es unter dem Motto „30 Jahre – 30 Tage – 30x Deutschland“ verschiedene Veranstaltungen und mediale Angebote. Auch Bayer 04 möchte an diesen historischen Wendepunkt erinnern. Denn unterm Bayer-Kreuz wurde damals so früh wie bei keinem anderen Bundesligisten deutsch-deutsche Fußball-Geschichte geschrieben; kein anderer Klub hat so sehr vom Mauerfall profitiert.

Viele Klasse-Fußballer „von drüben“

Der Ostberliner Andreas Thom, der Dresdner Ulf Kirsten und der Schweriner Mathias Stammann beispielsweise spielten bereits am 3. Oktober 1990 im Trikot der Werkself. Viele weitere Klasse-Fußballer „von drüben“ sollten folgen. Einen sehr lesenswerten Text über dieses besondere Kapitel der schwarz-roten Vereinsgeschichte hat der Autor Hermann Josef Weskamp bereits vor zwei Jahren geschrieben.

Mit dem heutigen Montag beginnend, wird auf bayer04.de das Thema „Die Werkself und die Wiedervereinigung“ an sechs Tagen im Rahmen einer multimedialen Serie aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Im folgenden Filmbeitrag wird die besondere Beziehung zwischen Bayer 04 und Fußballern aus Ostdeutschland chronologisch dargestellt – mit Szenen, die sich vielen Werkself-Fans ins Gedächtnis eingebrannt haben, die unter die Haut gehen oder zum Schmunzeln sind. Ein Appetizer, der garantiert Lust auf mehr macht…

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Das letzte DDR-Länderspiel

Im Verlauf der Woche wird zum Beispiel auf das letzte Länderspiel der DDR am 12. September 1990 zurückgeblickt. In der Begegnung mit Belgien stand Heiko Scholz, der ehemalige Werkself-Profi und DFB-Pokalsieger von 1993, in der Startformation. „Scholle“ ist noch heute stolz darauf, in Brüssel an diesem in doppelter Hinsicht historischen Tag dabei gewesen zu sein –  als einer von nur 14 Spielern. 22 Profis hatten dem damaligen Nationaltrainer Eduard „Ede“ Geyer einen Korb gegeben.

Götz erinnert sich an die Republikflucht

Falko Götz, UEFA-Cup-Sieger von 1988 und erster ostdeutscher Profi bei Bayer 04, spricht über seine abenteuerliche Flucht aus der DDR im November 1983, als er gemeinsam mit Dirk Schlegel ein Europapokal-Spiel seines damaligen Klubs Dynamo Berlin in Belgrad nutzte, um „rüberzumachen“. Beide fanden schließlich in Leverkusen eine neue sportliche Heimat.

Calmund verflucht Kohl

In einem ausführlichen Interview erinnert sich Reiner Calmund an den Mauerfall am 9. November 1989 und seine bewegenden Erlebnisse in Berlin nur zwei Tage danach. Der langjährige Manager und Geschäftsführer von Bayer 04 erzählt von seinen familiären Wurzeln in Thüringen, schildert, mit welchen Kniffen ihm seine Transfer-Coups Andy Thom und Ulf Kirsten gelangen und erklärt, warum er den damaligen und von ihm eigentlich geschätzten Bundeskanzler Helmut Kohl einmal verfluchte.

Ostalgie mit Rietpietsch

Mike Rietpietsch, der Mitte der 90er drei Jahre lang für die Werkself kickte und 1996 im „Abstiegs-Endspiel“ gegen Kaiserslautern das so unendlich wichtige 1:1 von Markus Münch vorbereitete, gewährt Einblicke in seine Jugend in Frankfurt an der Oder. Wie war das Leben an einer der berühmt-berüchtigten Sportschulen der DDR? Welche Privilegien genoss er? Welche Musik hörte er? Und wie erlebte er die Wendezeit? Da kommt fast ein bisschen Ostalgie auf…

Sieben Ossis für die Werkself

Gleich sieben Spieler aus dem ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat gehörten in der Bundesliga-Saison 1994/95 zum Kader von Trainer Dragoslav Stepanovic. Eine starke Ost-Fraktion. Gab es Grüppchen-Bildung, Ossi-Wessi-Denken oder spielte das schon keine Rolle mehr? Jens Melzig, Mario Tolkmitt und René Rydlewicz kommen in dieser Geschichte zu Wort.

Hier geht es zu den weiteren Teilen der Serie:
Teil 2:
Scholles" Spiel für die Geschichtsbücher
Teil 3: Reiner Calmund: „Ich hatte Tränen in den Augen"
Teil 4: Falko Götz: „Sehr froh, dass der Schritt erfolgreich war"