Ob de Pauw gegen den MSV an die Seitenlinie zurückkehren kann oder wie schon in München von seiner Co-Trainerin Jessie van den Broek vertreten werden muss, ist noch unklar. Nach wie vor laboriert er an einer Virus-Infektion. „Mein Körper ist noch geschwächt. Wir müssen abwarten, ob ich am Freitag dabei sein kann“, sagt de Pauw und blickt auf seine ungewohnte Erfahrung als „Sofa-Trainer“ zurück: „Das ist ein bescheidenes Gefühl. Man ist so weit weg, obwohl man eigentlich dabei sein will“. Einen sportlichen Nachteil befürchtet er für die Leverkusenerinnen aber keineswegs. „Ich habe aber das größtmögliche Vertrauen in den Staff und in Achim (Feifel, Anm. d. Red.), sie haben gemeinsam das Beste aus der Situation gemacht.“, so der 42-Jährige.
Während der Partie bei den Bayern stand der Chefcoach regelmäßig mit seinem Staff in Kontakt. Am recht eindeutigen 3:0-Erfolg der Münchnerinnen änderte das nichts. „Wir haben trotz des frühen Gegentreffers eigentlich gut ins Spiel hineingefunden. Leider hat uns im letzten Drittel die Effizienz gefehlt, wir haben unsere Konter nicht gut ausgespielt“, sagt de Pauw rückblickend: „Das ist sehr schade, weil ansonsten mehr möglich gewesen wäre.“ Nach dem Freistoßtreffer durch Nationalspielerin Giulia Gwinn zum 2:0 kurz nach Wiederbeginn änderte sich die Statik des Spiels. „Da hat uns ein bisschen der Glaube gefehlt. Vor dem dritten Treffer gab es dann noch einen unnötigen Ballverlust, den eine Mannschaft wie Bayern eiskalt bestraft“, so der Trainer: „Ansonsten haben wir eigentlich gar nicht so viel zugelassen, mussten in der zweiten Hälfte aber viel hinterherlaufen.“
Gegen die in dieser Saison noch sieglosen Duisburgerinnen bietet sich Schwarz-Rot nun die Gelegenheit auf einen erfolgreichen Abschluss des Pflichtspiel-Jahres. „Es ist sehr wichtig, mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen. Wir müssen alles daran setzen, noch einmal zu zeigen, was für eine tolle Mannschaft wir haben und wie gut wir Fußball spielen können, bevor es dann in den verdienten Urlaub geht“, fordert de Pauw – und hofft auf eine positive Herangehensweise an die letzte Partie vor der knapp sechswöchigen Pause: „Wir haben die Chance, das negative Gefühl der Niederlage in München schnell loszuwerden. Alle haben Lust auf dieses Heimspiel und kennen die Bedeutung.“
Auch für den MSV, der aus den ersten neun Partien nur zwei Zähler sammelte, geht es im Ulrich-Haberland-Stadion um wertvolle Punkte. „Wenn sie den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze halten wollen, wären drei Punkte von großer Bedeutung für sie“, glaubt der Niederländer: „Wir müssen möglichst schnell die Räume finden, die uns eröffnet werden.“
Vier Tage nach dem München-Spiel deutet er eine mögliche Rotation in der Startelf an. „Gegen Duisburg werden andere Qualitäten auf dem Feld gefragt sein. Die haben wir in der Mannschaft und deshalb wollen wir sie auch nutzen“, sagt de Pauw. Im Kader stehen ihm zwei Spielerinnen wieder zur Verfügung, die zuletzt monatelang pausieren mussten: Lara Marti (nach Muskelfaserriss und Krankheit) und Sommer-Zugang Loreen Bender (nach Schambeinentzündung). Dafür fallen Janou Levels (Hüftprobleme) und Anne Moll (Infekt) weiterhin aus.
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