Die Generalprobe vor dem Champions-League-Spiel bei Bayer 04 ist dem FC Salzburg missglückt. Am 14. Spieltag der Admiral-Bundesliga verlor der 17-malige österreichische Meister vor heimischem Publikum 1:2 gegen den Linzer ASK. Die spielbestimmenden Salzburger waren zwar durch Moussa Yeo nach gut einer Stunde verdient in Führung gegangen. Aber ein Eigentor von Stürmer Karim Konaté leitete in der 72. Minute die Wende zugunsten der Linzer ein, die zwei Minuten vor Schluss auch noch den schmeichelhaften Siegtreffer erzielten. „Diese Niederlage haben wir nicht verdient“, ärgerte sich Salzburgs niederländischer Coach Pepijn Lijnders. „Spiele werden durch einzelne Momente entschieden, und heute waren wir in zwei Momenten nicht gut genug. Es ist unglaublich, wie oft wir in ihrem Strafraum waren, Flanken, vielversprechende Kopfbälle, Schüsse – offensiv war es ein gutes Spiel. Mit diesen Chancen hätten wir gewinnen müssen.“
So aber blieb der FC Salzburg auch im vierten Ligaspiel in Folge ohne Sieg. Seit über einem Monat wartet der Klub, der in der Vorsaison erstmals seit zehn Jahren nicht österreichischer Meister, sondern nur Zweiter geworden war, auf einen Dreier in der nationalen Liga. In der Tabelle rutschte man auf Platz sechs ab, liegt bereits 14 Punkte hinter Spitzenreiter Sturm Graz, der allerdings zwei Partien mehr ausgetragen hat.
In der UEFA Champions League fuhr der FCS am vergangenen 4. Spieltag mit dem 3:1-Erfolg bei Feyenoord Rotterdam den ersten Sieg ein. Die sechste Teilnahme in Folge an diesem Wettbewerb hatte sich der österreichische Vizemeister der Vorsaison in den Qualifying-Spielen gegen Twente Enschede (2:1; 3:3) und Dynamo Kiew (2:0; 1:1) gesichert. In der Ligaphase musste Salzburg zunächst Niederlagen bei Sparta Prag (0:3) sowie zu Hause gegen Stade Brest (0:4) und Dinamo Zagreb (0:2) hinnehmen. Der 3:1-Sieg in Rotterdam durch Tore von Karim Konaté (2) und Daouda Guindo war der erhoffte Befreiungsschlag für die Salzburger, die mit ihren ersten Toren auch gleich die ersten drei Punkte holten. Damit kletterte der Klub in der Tabelle auf Rang 30, wahrte seine Chance auf einen Platz unter den ersten 24 und damit auf die Teilnahme an der Play-off-Runde. Allerdings steht Salzburg nach der Partie in Leverkusen vor weiteren großen Herausforderungen in der Königsklasse: Die nächsten drei Gegner heißen Paris Saint-Germain, Real Madrid und Atlético Madrid.
Trainer „Pep“ Lijnders war langjähriger Co-Trainer von Jürgen Klopp beim FC Liverpool und übernahm den FC Salzburg in diesem Sommer. Nach gutem Start mit sechs Siegen und zwei Remis aus den ersten acht Pflichtspielen musste der Coach zuletzt auch aufgrund einiger verletzungs- und krankheitsbedingter Ausfälle oft umstellen. So musste unter anderem Stammtorhüter und Kapitän Janis Blaswich in den vergangenen beiden Spielen wegen einen Wadenverletzung passen. Der von RB Leipzig ausgeliehene Keeper, der im Oktober im Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Nations-League-Spiele gegen Bosnien und Herzegowina und die Niederlande gestanden hatte, wurde von Alexander Schlager vertreten. Blaswich kennt übrigens zwei Werkself-Profis sehr gut: Mit Granit Xhaka und Jonas Hofmann spielte der Keeper vor vielen Jahren gemeinsam bei Borussia Mönchengladbach. Ob Blaswich am Dienstag in Leverkusen wieder ins Tor zurückkehren wird, bleibt abzuwarten. Auch die Abwehrspieler Leandro Morgalla (Oberschenkelverletzung) und Maurits Kjaergaard (Sprunggelenk) sowie Stürmer Fernando (Oberschenkel) waren am vergangenen Wochenende nicht einsatzbereit. Der japanische Neuzugang Takumu Kawamura kam wegen einer Knieverletzung in dieser Saison noch gar nicht zum Einsatz.
Beim 1:2 gegen den Linzer ASK setzte Trainer Lijnders zum ersten Mal nicht auf sein bevorzugtes 4-3-3, sondern auf ein 4-2-3-1. Die beiden Innenverteidiger Samson Baidoo und Kamil Piatkowski dürften in der BayArena ebenso gesetzt sein wie der linke Außenverteidiger Aleksa Terzic. Stammkräfte im zentralen Mittelfeld sind der Däne Mads Bidstrup, der Franzose Lucas Gourna-Douath und der 21 Jahre alte Malier Mamady Diambou. Für die größte Torgefahr bei den Salzburgern sorgen in dieser Saison die Offensivkräfte Karim Konaté (8 Pflichtspiel-Treffer, 2 Assists), Oscar Gloukh (5/5), Yeo Moussa (4/4) und Dorgeles Nene (4/3). Interessante Neuzugänge vom FC Liverpool sind die beiden Mittelfeld-Talente Bobby Clark und Stefan Bajcetic.
In der Offensive stockte es zuletzt bei den Salzburgern. In den vergangenen 14 Pflichtspielen blieb der FCS achtmal ohne eigenen Treffer und erzielte nur 15 Tore. Auch in der Defensive zeigten sich die Österreicher anfällig. So setzte es nicht nur in der Champions League deutliche Niederlagen gegen Sparta Prag und Stade Brest. Auch das nationale Duell mit Meister Sturm Graz ging mit 0:5 verloren. Es war die höchste Liga-Niederlage für Salzburg seit 16 Jahren. Individuelle Fehler und Unzulänglichkeiten in der Abwehr sowie Harmlosigkeit oder fehlende Effizienz bei eigenen Angriffen führten zu einigen enttäuschenden Ergebnissen. So waren die Salzburger beim 0:4 gegen Brest über weite Strecken zwar dominant, ließen vorne aber die nötige Durchschlagskraft und Cleverness vermissen. Am Ende stand die höchste Heimniederlage seit einem 2:6 gegen den FC Bayern München im November 2020.
Was sie zu leisten imstande ist, hat die Mannschaft von Pep Lijnders beim 3:1-Sieg in Rotterdam gezeigt. Pressing und Gegenpressing funktionierten hervorragend, die Chancen wurden eiskalt genutzt. Der FCS-Coach hob nach der Partie „Geschlossenheit, Kompaktheit und Aggressivität gegen den Ball“ hervor. „Dieses Team hat richtig reif gespielt, bis zum 2:0 war es exzellent“, sagte Lijnders und wünschte sich auch mit Blick auf das nächste Auswärtsspiel in Leverkusen: „Dieses Gefühl müssen wir jetzt mitnehmen!“ Ob die Salzburger in der BayArena ihre offensiven Qualitäten wieder unter Beweis stellen können? In der vergangenen Saison erzielten sie mit 74 Toren in 32 Meisterschaftsspielen die mit Abstand meisten Treffer in Österreichs Eliteliga. Traditionell gilt der Klub auch als Ausbildungsstätte für Topstürmer, von denen es viele später zu internationalen Spitzenklubs geschafft haben: Sadio Mané, Marcel Sabitzer, Mergim Berisha, Dominik Szoboszlai, Erling Haaland, Karim Adeyemi, Benjamin Sesko – sie alle spielten einst für den FCS. In der aktuellen Mannschaft wollen junge Profis wie Karim Konaté, Moussa Yeo oder Oscar Gloukh einen ähnlichen Weg einschlagen.
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