Beim ersten Heimspiel im neuen Kalenderjahr entschied sich Cheftrainer Xabi Alonso für eine 4-2-3-1-Formation. Im Vergleich zum 3:2-Auswärtserfolg beim Liga-Restart in Mönchengladbach nahm der Spanier vier personelle Veränderungen in der Startelf vor: In der Defensive startete dieses Mal wieder Jonathan Tah für Odilon Kossounou, im Mittelfeld fing Nadiem Amiri anstelle von Exequiel Palacios an und auf der offensiven Außenbahn ging es mit Callum Hudson-Odoi statt Mitchel Bakker los. Außerdem stand Florian Wirtz nach seinem Liga-Comeback am vergangenen Wochenende nun erstmals auch wieder von Anfang an auf dem Feld, Amine Adli nahm zunächst auf der Bank Platz.
Dabei startete die Partie fulminant. Beide Teams gingen von Beginn an hart zur Sache und suchten gleichzeitig immer wieder den Weg nach vorne. Vor allem die Leverkusener starteten mit hohem Tempo in ihr erstes Spiel vor heimischer Kulisse und kamen in der Folge direkt zu zahlreichen Konter-Möglichkeiten - vor allem über die pfeilschnelle rechte Seite. Bereits fünf Minuten nach Anpfiff zog Moussa Diaby erstmals gefährlich nach innen in den Bochumer Strafraum. Dabei wurde der Franzose von Gegenspieler Keven Schlotterbeck am Fuß getroffen und kam zu Fall. Schiedsrichter Timo Gerach entschied zunächst darauf, das Spiel weiterlaufen zu lassen, dann schaltete sich jedoch der VAR ein. Nach eigener Ansicht der Videobilder entschied der Referee richtigerweise auf Elfmeter. Zum Punkt ging daraufhin erstmals Edmond Tapsoba, der Verteidiger verwandelte mit einem satten Schuss unter die Querlatte sicher zum 1:0 und belohnte damit das frühe Pressing seiner Mannschaft (8.).
Das Team von Trainer Thomas Letsch zeigte sich vom frühen Gegentreffer unbeeindruckt und erspielte sich im Gegenzug auch selbst immer wieder guten Gelegenheiten. Die bis dato größte Chance für den VfL hatte Takuma Asano in der 9. Minute: Piero Hincapie bekam den Ball im Strafraum nicht unter Kontrolle, daraufhin landete die Kugel beim Japaner, doch dieser scheiterte aus kurzer Distanz an Keeper Lukas Hradecky. Auch den Abpraller von Hincapie zurück zu Asano konnte der Ecuadorianer noch knapp vor der Linie herausschlagen.
Fünf Minuten nach dem Führungstreffer war es erneut Diaby, der nach Balleroberung in der eigenen Hälfte in die Tiefe geschickt wurde und zum Sololauf ansetzte. Die Nr. 19 der Werkself versenkte die Kugel auch sicher im Tor zum vermeintlichen 2:0, doch Schiedsrichter Gerach und sein Gespann entschieden auf eine Abseitsposition beim vorausgegangenen Zuspiel. In den folgenden Minuten drückte Schwarz-Rot zwar weiter auf das 2:0, das aber vor dem Pausenpfiff ausbleiben sollte. Somit ging es mit dem 1:0-Vorsprung in die Kabine.
Es waren keine zehn Minuten nach Anpfiff der zweiten Hälfte gespielt, um genau zu sein wieder acht Minuten wie bereits in Durchgang eins, da gewann Robert Andrich am gegnerischen Strafraum den Ball und brachte diesen zu Teamkollege Florian Wirtz auf der linken Seite. Die Nr. 27 der Werkself schlug die Kugel flach von der Grundlinie ins Zentrum, wo Adam Hlozek am kurzen Pfosten zur Stelle war und durch die Beine von Keeper Manuel Riemann hindurch auf 2:0 erhöhte (53.).
Auch im weiteren Verlauf schienen die Gastgeber noch nicht genug zu haben, so kamen Jonathan Tah bei einem Kopfball (56.) sowie der erneut stark aufspielende und zum Wiederanpfiff eingewechselte Amine Adli von rechts aus zu spitzem Winkel (90.+3) zu den besten Möglichkeiten in Durchgang zwei. Auch die Gäste schienen sich nicht mit dem Ergebnis zufrieden geben zu wollen und drückten stets auf den Anschlusstreffer. In der 69. Minute ging nach einem Abstimmungsfehler von Hincapie und Tah keiner der beiden Leverkusener Defensivakteure an den Ball, infolgedessen landete die Kugel bei VfL-Außenstürmer Christopher Antwi-Adjei, der diese jedoch nicht traf - so war Kapitän Hradecky zur Stelle.
Insgesamt war die restliche Spielzeit von vielen Zweikämpfen und Unterbrechungen geprägt. Zu zwingenden Großchancen kam keine der beiden Mannschaften mehr, da es beiden Teams an Präzision im Abschluss oder im letzten Pass fehlte. So blieb es beim 2:0-Heimerfolg, Lukas Hradecky und Co. holen damit jahresübergreifend bereits den fünften Sieg in Folge.
Am morgigen Donnerstag, 26. Januar, absolviert die Werkself ab 15 Uhr ihre einzige öffentliche Einheit auf den Trainingsplätzen 1 und 2, die Trainingseinheiten an den darauffolgenden Tagen sind geschlossen. Denn ohne lange Pause geht es für die Werkself bereits am kommenden Sonntag, 29. Januar, mit dem 18. Bundesliga-Spieltag weiter. Dann empfängt Schwarz-Rot Borussia Dortmund in der BayArena. Anpfiff ist um 17.30 Uhr.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – Frimpong (86. Bellarabi), Tah, Tapsoba, Hincapie – Andrich, Amiri – Diaby (79. Kossounou), Wirtz (71. Azmoun), Hudson-Odoi (46. Adli) – Hlozek (86. Palacios)
VfL Bochum 1848: Riemann – Janko (70. Osei-Tutu), Lampropoulos, Schlotterbeck, Soares (82. Holtmann) – Losilla (82. Kunde Malong), Masovic – Asano (70. Förster), Stöger, Antwi-Adjej (70. Ganvoula) – Hofmann
Tore: 1:0 Tapsoba (8.), 2:0 Hlozek (53.)
Gelbe Karten: Diaby, Andrich, Alonso (Trainer) – Soares, Masovic, Osei-Tutu, Lampropoulos
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau-Queichheim)
Zuschauer: 27.820 in der BayArena
Das war ärgerlich: In einem intensiven Derby musste die U17 von Bayer 04 in der DFB-Nachwuchsliga einen ganz späten Ausgleich gegen den Tabellenführer 1. FC Köln hinnehmen. Kapitän Ben Hawighorst hatte seine Mannschaft früh in Führung gebracht. Nach dem 1:1 zu Beginn der zweiten Hälfte sorgte Jeremiah Mensah per Foulelfmeter für das 2:1 der Gastgeber (64.). Kurz nachdem Nebe Domnic mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden war, gelang den Gästen in Überzahl der 2:2-Ausgleich (90.+1). Der Bayer 04-Nachwuchs bleibt somit vor dem letzten Vorrunden-Spieltag Tabellenvierter, hat jedoch weiterhin Chancen auf Platz drei, der zur Teilnahme an der Liga A der Hauptrunde berechtigt.
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