Spiel des Monats: Vor 35 Jahren – Calli lässt ein Spiel ausfallen

Es ist Freitag, der 15. Dezember 1989. Die Mannschaft von Bayer 04 bestreitet ihr Abschlusstraining vor dem letzten Spiel vor der Winterpause. Einen Tag später soll das Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten FC Homburg stattfinden. Während des Trainings kommt unser Zeugwart Klaus Zöller auf den Platz und spricht mit Trainer Jürgen Gelsdorf, der holt dann alle zusammen und verkündet:

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„Das Spiel fällt morgen aus.“

„Warum?“

„Wegen Regen.“

Alle Blicke gehen nach oben und einer fragt skeptisch:

„Welcher Regen?“

„Frag nicht, das Spiel fällt morgen aus.“

Es tröpfelt leicht, aber von Regen kann keine Rede sein.

Der Hintergrund: Ende 1989 verpflichtet Bayer 04 den DDR-Nationalspieler Andreas Thom. Manager Reiner Calmund möchte ihn der Öffentlichkeit und den eigenen Fans in einem Heimspiel präsentieren. Und das am liebsten ohne Ablenkung durch ein anderes Bundesligaspiel. Wie er es geschafft hat, die Begegnung vor Weihnachten ausfallen zu lassen, wird mir persönlich immer ein Rätsel bleiben. Denn das Wetter war gut und der Regen absolut überschaubar.

Das Spiel findet dann am 17. Februar 1990 statt. Vor 12.000 Zuschauern im Ulrich-Haberland-Stadion gelingt Andi Thom ein Traumstart. In der 15. Minute ist er nach einem Querpass von Andrzej Buncol zur Stelle. Kurz vor der Pause erhöht Martin Kree mit einem Elfmeter auf 2:0. Nach einer Stunde gelingt dem Polen Marek Lesniak mit dem 3:0 die Entscheidung. Am Ende steht ein wohlverdienter 3:1-Heimsieg. Punktgleich mit dem FC Bayern ist die Werkself nach dem 21. Spieltag Tabellenzweiter.

Einziger Wermutstropfen ist die Verletzung des in überragender Form spielenden Mittelfeldakteurs Christian Schreier. Nach einer halben Stunde muss er den Platz verlassen und fehlt für die nächsten zwei Monate. Am Ende der Saison reicht es mit Platz 5 gerade noch für einen UEFA-Cup-Platz.

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