Saison 2019/20

TSG-Doppelpack im Anflug

Sport-Geschäftsführer Rudi Völler und Co. reagieren auf den Abgang von Julian Brandt (Borussia Dortmund) und verpflichten unter anderem mit Kerem Demirbay und Nadiem Amiri (s. Foto) zwei flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler. Das Duo wechselt von der TSG 1899 Hoffenheim an die Dhünn. Zudem kommen Moussa Diaby von Paris Saint-Germain und Daley Sinkgraven (Ajax Amsterdam). Adrian Stanilewicz stößt aus der klubeigenen U19 zur Lizenzmannschaft.

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Back to the roots in Aachen

Das erste Pflichtspiel der Saison führt gleich drei Protagonisten in Schwarz und Rot auf eine Reise in die eigene Vergangenheit. Die Werkself gastiert in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals in Aachen bei der Alemannia, und das lässt bei Simon Rolfes und Kai Havertz (s. Foto) durchaus warme Gedanken an alte Zeiten aufkommen - das Duo hat nämlich eine sportliche Vergangenheit am Tivoli. Die Werkself zieht derweil dank eines ungefährdeten 4:1-Erfolgs in die nächste Runde ein.

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Solider Liga-Auftakt

Am 1. Spieltag der neuen Bundesliga-Saison fährt die Werkself einen 3:2-Heimerfolg gegen den Aufsteiger SC Paderborn ein. Es folgen drei weitere Punkte auswärts bei Fortuna Düsseldorf (3:1) und ein 0:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Am 14. September setzt es dann eine deutliche 0:4-Auswärtsniederlage bei Borussia Dortmund.

Königsklasse gegen Moskau

Zum Start in die Champions League empfängt die Werkself Mitte September das russische Lokomotive Moskau. Nach einer Viertelstunde geraten die Gastgeber in Rückstand. Moskaus ehemaliger deutscher Nationalspieler Benedikt Höwedes egalisiert zwar per Eigentor (25.), noch vor dem Pausenpfiff geht Lok aber wieder in Führung (37.) - beim Stand von 1:2 aus Sicht der Werkself bleibt es auch nach 90 Minuten.

Schwarzer Oktober

Es wird kälter im Rheinland. Und auch die Ergebnisse von Schwarz-Rot lassen die Gemüter nicht so richtig warm werden. Die ersten fünf Partien im Oktober bescheren der Werkself keinen einzigen Dreier. Nach dem 0:3 bei Juventus Turin und dem 0:1 bei Atlético Madrid steht das Team von Cheftrainer Peter Bosz vor dem CL-Aus. Zum Abschluss des Oktobers gibt's dann wenigstens einen 1:0-Heimerfolg gegen den SC Paderborn in der 2. Runde des DFB-Pokals.

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Erfreulicher Folgemonat

Mit dem Schwung aus dem Sieg gegen den SCP im DFB-Pokal nimmt die Werkself - das knappe 1:2 gegen Mönchengladbach außen vor gelassen - im November Fahrt auf. Daheim sichert man sich mit einem 2:1-Sieg gegen Atlético die Chancen aufs Überwintern in Europa, dank des 2:1-Auswärtserfolgs bei Lokomotive Moskau sogar noch rechnerisch die auf den Einzug in die K.o.-Runde der Königsklasse.

Sieg bei den Bayern

Ein von Spannung und Torchancen geprägtes Spitzenspiel ereignet sich am 30. November in der Münchner Allianz Arena. Und es sollte der Abend eines Mannes werden: Leon Bailey (s. Foto). Der Jamaikaner bringt seine Werkself nach zehn Minuten in Führung. Thomas Müller kann zwar ausgleichen (34.), doch Bailey lässt nicht locker, trifft nur eine Minute später erneut - und beschert Münchens Erfolgstrainer Hansi Flick die erste Pflichtspielniederlage.

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Winter-Verstärkung

Mit einem 1:0-Auswärtserfolg beim FSV Mainz 05 drei Tage vor Heiligabend verabschiedet sich die Werkself als Tabellen-Sechster in die Winterpause. Während sich die Profis erholen, wird die Bayer 04-Geschäftsführung auf dem Transfermarkt aktiv. Während Joel Pohjanpalo (Hamburger SV) und Panos Retsos (Sheffield United) für ein halbes Jahr per Leihe abgegeben werden, stoßen mit Exequiel Palacios (River Plate) und Edmond Tapsoba (Vitória Guimarães/s. Foto) zwei Neue hinzu.

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In einen Rausch gespielt

Ab dem Rückrunden-Auftakt Mitte Januar legt die Werkself eine bärenstarke Serie hin. 11 von 13 Partien können erfolgreich bestritten werden, lediglich gegen RB Leipzig gibt's eine 1:1-Punkteteilung und gegen Hoffenheim eine 1:2-Auswärtsniederlage. Highlight dieser fulminanten Zeit ist ohne wenn und aber das 4:3 gegen Borussia Dortmund in der ausverkauften BayArena. Nach 2:3-Rückstand dreht die Werkself das Ergebnis noch auf 4:3, Leon Bailey (81.) und Kapitän Lars Bender (82./s. Foto) bringen das Werkself-Wohnzimmer zum Beben.

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Sieg im Ibrox - und dann?

Auch Anfang März läuft es für Bayer 04. Gegen Union Berlin zieht das Team ins DFB-Pokalhalbfinale ein, gegen Eintracht Frankfurt gibt's einen gelungenen wie deutlichen 4:0-Heimerfolg. Am 11. März reist der Werkself-Tross dann nach Schottland, um einen Tag später das Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League bei den Glasgow Rangers auszutragen. Doch es bahnt sich etwas an - die Corona-Pandemie. Zu diesem Zeitpunkt noch unsicher, welche Auswirkungen das Ganze auf den Fußball haben wird, steht der Anpfiff der Partie auf der Kippe. Letztlich entscheiden sich die Parteien für die Austragung, die Werkself gewinnt im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Ibrox Stadium mit 3:1. Ein paar Tage später stellt sich heraus: Es ist das letzte Duell auf europäischem Top-Niveau, das vor Zuschauern angepfiffen worden ist.

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Alles neu: Corona-Zwangspause

Die ersten Ligen in Europa werden abgebrochen, die Bundesliga wird vorerst ausgesetzt. Die Corona-Pandemie hat auch den Profifußball im Eiltempo erreicht. Wenig später setzt die Deutsche Fußball Liga (DFL) den Spielbetrieb bis auf Weiteres aus. Es beginnt das Warten, das Kommunizieren und das Zittern, ob und wenn ja wie es mit dem Fußball weitergehen kann. Doch vorerst steht die Gesundheit aller im Vordergrund. Es muss Zeit gewonnen werden, um die Krankenhäuser zu entlasten. Deutschland befindet sich wie viele andere Länder im Lockdown. Die Werkself-Profis trainieren derweil im Home Office, später in Kleingruppen und unter strengen Hygienevorschriften.

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Lang ersehnter Re-Start

Die DFL hat in der Zeit des Lockdowns und der Aussetzung des Spielbetriebs unter der Leitung von Geschäftsführer Christian Seifert und in Zusammenarbeit mit den Profiklubs, der Politik und dem Gesundheitswesen ein umfangreiches Sicherheits- und Hygienekonzept für die Rückkehr auf den Platz entwickelt. Nach den Einheiten in Kleinst- und Kleingruppen absolviert die Werkself - unter regelmäßiger Corona-Testung - Anfang Mai erstmals nach 57 Tagen wieder ein Mannschaftstraining. Kurz zuvor hatte die Politik grünes Licht für die Wiederaufnahme des Bundesliga-Spielbetriebs gegeben.

Gelungener Wiedereinstieg

An jenem 18. Mai ist es dann endlich soweit: Die Werkself bestreitet wieder ein Bundesligaspiel. In den Tagen zuvor konnten sich Lars Bender und Co. auf den TV-Bildschirmen im Quarantäne-Hotel einen Eindruck von der neuen Atmosphäre ohne Fans und den Hygienevorschriften machen. Am Montagabend gastiert die Mannschaft von Peter Bosz zum Abschluss des 26. Spieltags bei Werder Bremen - und siegt deutlich mit 4:1. Es folgen ein 3:1-Auswärtssieg in Mönchengladbach sowie eine 1:4-Niederlage im ersten Heimspiel ohne Fans gegen den VfL Wolfsburg.

Halbfinalsieg im DFB-Pokal

Das Losglück war auf der Seite der Werkself: Im DFB-Pokalhalbfinale reist der Bundesligist zum Drittliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücken. Das Duell findet in Völklingen statt. Doch dort, wo sonst die Anhänger den FCS in die nächste Runde sangen, sind aufgrund der Corona-Pandemie ebenfalls keine Fans zugegen. Bayer 04 präsentiert sich äußerst professionell und siegt souverän mit 3:0. Die vierte Endspiel-Teilnahme in der Vereinsgeschichte ist damit perfekt, als Gegner im Berliner Olympiastadion wartet der FC Bayern.

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Verpasste CL-Quali

Nach dem Erreichen des Endspiels gastiert die Werkself in der Veltins-Arena. Auf Schalke kommen die Gäste schließlich nicht über ein 1:1 hinaus. Es folgen der 3:1-Derbysieg gegen den 1. FC Köln - und das bittere 0:2 bei Hertha BSC. So muss am 34. Spieltag zu Hause gegen Mainz 05 ein Sieg her, zudem die Konkurrenz mitspielen. Doch Mönchengladbach gewinnt gegen Hertha BSC sein Heimspiel mit 2:1 und sichert sich die Teilnahme an der Champions League. Die Werkself gewinnt zwar mit 1:0, reiht sich in der Abschlusstabelle der Spielzeit aber auf Rang fünf ein.

#FinaLEV

Nur sieben Tage später steht das DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern an. Tags zuvor bricht der Werkself-Tross von der BayArena auf in Richtung Flughafen Köln/Bonn. Zur Abfahrt versammeln sich morgens mehrere hundert Fans am Stadion, um ihrer Mannschaft Kraft mit auf den Weg zu geben und zu zeigen: Wir stehen hinter Euch! Es ist ein emotionaler Abschied gen Hauptstadt.

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04. Endspiel in Berlin

In Berlin eingetroffen, bricht der schwarz-rote Tross in Richtung Mannschaftshotel am Potsdamer Platz auf. Am Tag des 04. DFB-Pokalfinals in der Vereinsgeschichte tritt das Team am Mittag den obligatorischen Spaziergang an. Rund zwei Stunden vor dem Anpfiff fahren die beiden Mannschaftsbusse dann am Teamhotel ab. Um 20 Uhr erfolgt der Anstoß. Nach einer halben Stunde führt der Deutsche Meister aus München mit 2:0, Robert Lewandowski erhöht nach einer Stunde gar auf 3:0. Doch die Werkself gibt sich nicht auf, kommt kurz darauf durch Sven Bender zum 1:3 (64.). Mit Ablauf der offiziellen Spielzeit netzt Lewandowski aber erneut ein. Kai Havertz setzt mit seinem Elfmetertreffer in den Winkel mit dem Schlusspfiff den Schlussakkord (90.+5). Der FC Bayern sichert sich damit das nationale Double.

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EL-Finalturnier

Auf nationaler Ebene ist die Saison für die Werkself nun zwar beendet - doch international steht noch einiges auf dem Programm. Auf das Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League (3:1) Anfang März folgt nach einer rund zweiwöchigen Pause und ebenso langen Trainings-Vorbereitung für Bayer 04 nach dem Sieg im Achtelfinal-Rückspiel gegen die Glasgow Rangers (1:0) das Europa-League-Finalturnier in NRW. Es geht gegen das Top-Team Inter Mailand. Am Ende des Abends in Düsseldorf muss sich Schwarz-Rot nach einem knappen 1:2 den Italienern geschlagen geben und aus dem Wettbewerb verabschieden.