Im Vergleich zum Sieg nach Elfmeterschießen bei Eintracht Frankfurt im Halbfinal-Rückspiel vergangenen Sonntag veränderte Cheftrainer Sergi Runge seine Startelf auf zwei Positionen: Melvin Ukpeigbe begann anstelle von Nebe Domnic auf der Position des Rechtsverteidigers, Francis Onyeka ersetzte Jeremiah Mensah im offensiven Mittelfeld.
Vor den Augen der Bayer 04-Geschäftsführer Fernando Carro und Simon Rolfes erwischte der Bayer 04-Nachwuchs einen Start nach Maß: Von halblinks visierte Kerim Alajbegovic aus der Ferne das lange Eck an - und versenkte den Ball im Tor (5.)! Auf der Gegenseite verhinderte Ferdinand Pohl fünf Minuten später einen Abschluss von Fidjeu-Tazemeta, die nächsten Offensivszenen für die Leverkusener ergaben sich Montrell Culbreath (12.) und Alajbegovic (13.). Es war früh ein Spiel auf Top-Niveau. Während die Werkself vor allem mit Kombinationsspiel zu überzeugen wusste, setzte der BVB - zumeist über Ousmane Diallo - häufig auf Tempogegenstöße.
Mitte des ersten Durchgangs war es dann ein Standard, der beinahe das 2:0 für die Werkself herbeiführte - Alajbegovic traf aus 25 Metern aber „nur“ das Lattenkreuz (25.). In Minute 35 monierten die Bayer 04-Akteure ein Handspiel des Dortmunders Valon Cena im Strafraum, der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Luca Schultze blieb aber aus. Kurz darauf vergab Onyeka die nächste Großchance - das zweite Tor für die überlegenen Leverkusener lag längst in der Luft. Eine direkt getretene Ecke von Nils Gernhardt landete mithilfe eines Windstoßes ebenfalls beinahe im BVB-Kasten - aber eben nur beinahe. Es war die letzte von zahlreichen Großchancen der Werkself in Hälfte eins, die Führung zur Pause war hochverdient.
Nach Wiederanpfiff waren es jedoch die Dortmunder, die drückten - und prompt erfolgreich waren. In der 52. Minute traf Thierry Fidjeu-Tazemeta zum 1:1. Nun agierte der BVB auf Augenhöhe, war phasenweise sogar überlegen. Vor den beiden Toren passierte unterdessen lange nichts. Nach zwei Annäherungen von Schwarz-Gelb hielt Naba Mensah für Schwarz-Rot nach 84 Minuten mal wieder gefährlich aus der Distanz drauf. Ansonsten sah aber alles nach Verlängerung aus - ehe wie die Profimannschaft auch die U17 von Bayer 04 in der Nachspielzeit zuschlug! Der eingewechselte Jeremiah Mensah versenkte die Kugel nach einem Klasse-Solo im Netz zum umjubelten 2:1 (90.+1). Allerdings steckten die Dortmunder nicht auf, Taycan Etcibasi wurde im Leverkusener Strafraum von Nils Gernhardt regelwidrig zu Fall gebracht. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Ngambia Dzonga sicher (90.+7). So gab es zweimal 15 Minuten obendrauf.
In der Verlängerung waren den Akteuren auf dem Rasen die Intensität der Partie und die fortgeschrittene Spieldauer zunehmend anzumerken, auch die sommerlichen Temperaturen und die pralle Sonne spielten ihre Rolle. Nennenswerte Torchancen blieben in der ersten Hälfte aus. Im zweiten Durchgang passierte ebenfalls lange nichts, bis Ben Hawighorst im Anschluss an eine Ecke per Kopf seinen Meister in BVB-Keeper Leon Herdes fand (115.). Es schien aufs Elfmeterschießen hinauszulaufen - doch Dortmunds Jan Luca Riedl netzte in der ersten Minute der Nachspielzeit der Verlängerung per Kopf in Folge einer Ecke zum 3:2-Sieg für den BVB ein. Eine bittere Last-Minute-Niederlage nach einer grandiosen Saison der bis zum Endspiel ungeschlagenen Leverkusener U17.
Geschäftsführer Sport Simon Rolfes sagte im Nachgang: „Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Sie haben eine herausragende Saison gespielt und sind völlig zurecht Westdeutscher Meister geworden. Die Niederlage heute werden wir als Ansporn für das nächste Jahr nehmen.“ Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Heute hat das i-Tüpfelchen mit dem Finalsieg zwar gefehlt. Aber das schmälert in keiner Weise die grandiose Saison dieser Mannschaft, die sich durch hohe Qualität und einen sehr guten Teamgeist ausgezeichnet hat.“
Cheftrainer Sergi Runge sprach von einer „großen Enttäuschung in diesem Moment. Aber wir sind trotzdem sehr, sehr stolz. Die Saison war großartig, die Entwicklung der Mannschaft und der einzelnen Spieler top. Heute war mehr drin, aber es hat nicht sollen sein. Wir werden aus diesem Spiel lernen, nächste Saison geht es weiter!“
Die Statistik:
Dortmund: Herdes - Cena, Benkara, Reggiani, Feddersen (46. Mahjoubi, 99. Riedl) - Degener (95. Blaszczyk), Kaba - Fleck, Ngambia Dzonga (106. Wörsdörfer), Diallo (86. Etcibasi) - Fidjeu-Tazemeta
Bayer 04: Schlich - Ukpeigbe (118. Meurer), Pohl, Hawighorst, Gernhardt (106. Kurowski) - N. Mensah, Buono - Culbreath (90. Domnic), Onyeka (81. Izekor), Alajbegovic (69. J. Mensah) - Stepanov
Tore: 0:1 Alajbegovic (5.), 1:1 Fidjeu-Tazemeta (52.), 1:2 J. Mensah (90.+1), 2:2 Ngambia Dzonga (90.+7/Foulelfmeter), 2:3 Riedl (120.+1)
Gelbe Karten: Degener - Culbreath, Ukpeigbe
Schiedsrichter: Luca Schultze (München)
Zuschauer: 2.443 im Stadion Niederrhein in Oberhausen
Einen Monat nach dem Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den SV Werder Bremen bietet sich den Bayer 04-Frauen die Chance auf Wiedergutmachung. Am Sonntag, 14. März (Anstoß: 14 Uhr im Ulrich-Haberland-Stadion/live bei MagentaSport und DAZN), winkt der Werkself obendrein ein Bundesliga-Punkte-Rekord. Im Vorfeld der Partie können Fans im Rahmen des Familien-Spieltags unter anderem Autogramme der beiden derzeit verletzten Katharina Piljic und Vanessa Haim ergattern.
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Mehr zeigenAm Donnerstagvormittag hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den 19. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga zeitgenau angesetzt. Demnach findet das Derby gegen den 1. FC Köln am Montag, 14. April, um 18 Uhr statt.
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