Vor seinem Pflichtspiel-Debüt als Coach der Leverkusenerinnen ist Pätzold guter Dinge, dass sein Team die positiven Eindrücke aus der Vorbereitung auch in der Google Pixel Frauen-Bundesliga bestätigen kann. „Die Vorfreude ist riesengroß: Zum einen freue ich mich sehr, endlich wieder unter Wettbewerbsbedingungen an der Seitenlinie zu stehen, zum anderen aber auch darüber, die Mädels auf die Liga loszulassen“, sagt der 45-Jährige: „Es war eine sehr lange Vorbereitung, wir haben eine gute Entwicklung genommen und die Testspiele haben Lust darauf gemacht, unsere Performance in Punkte umzumünzen.“
Mit den Siegen bei Borussia Mönchengladbach (8:1), Czarni Sosnowiec (5:1), RSC Anderlecht (3:2), Standard Lüttich (4:0) und gegen Fortuna Sittard (4:0) zeigte die neuformierte Werkself bereits einige vielversprechende Ansätze. „Wir mussten uns gegen viele verschiedene Spielsysteme bewähren, teilweise ohne vorher die Grundordnung zu kennen“, so Pätzold: „Wir waren mal eher physisch gefordert, mal eher fußballerisch. Insgesamt haben wir jetzt das Gefühl, auf sehr viele Situationen vorbereitet zu sein, die sich im Laufe der Saison ergeben könnten.“
Den Abgängen von Senß, Caroline Siems, Verena Wieder (beide SV Werder Bremen), Sylwia Matysik (1. FC Köln), Nikola Karczewska (Leih-Ende), Cecilie Johansen (Aarhus GF) und Clara Fröhlich (1. FC Nürnberg) stehen sechs Zugänge gegenüber: Caroline Kehrer (vom SC Braga), Cornelia Kramer (HB Køge), Vanessa Haim (1. FC Nürnberg), Katharina Piljic (SGS Essen), Juliette Vidal (Anderlecht) und Shen Menglu (Celtic Glasgow) sind neu dabei, zudem wurde die Leihe von Karolina Lea Vilhjlamsdottir vom FC Bayern München um ein Jahr verlängert sowie Emilie Bragstad ebenfalls von den Münchnerinnen fest verpflichtet. Ida Daedelow aus dem eigenen Nachwuchs erhielt einen Profi-Vertrag.
Der Konkurrenzkampf im Kader äußert sich auch in der Intensität im Training kurz vor dem Auftaktspiel. „Man merkt, dass es auf dem Platz noch lauter ist als sonst, bei den Spielerinnen sind der Fokus und der Anspruch an sich selbst, aber auch an die Mitspielerinnen noch höher“, sagt Pätzold: „Wir wollen unser Spiel auf den Platz bringen und die Mentalität bestätigen, die wir in den Tests gezeigt haben. Dann sind wir guter Dinge, ein erfolgreiches Spiel zu bestreiten.“
Als Kapitänin wird künftig Torhüterin Repohl, die vor ihrem 50. Bundesliga-Spiel für Bayer 04 steht, die Mannschaft aufs Feld führen – für den Coach eine logische Entscheidung. „An erster Stelle steht ihre Performance. Sie ist unbestritten unsere Nummer eins und gehört auf ihrer Position zu den Besten der Liga. Sie hat uns schon in den Tests sehr gut in der Kommunikation und im Coaching unterstützt“, sagt Pätzold: „Neben ihrer Leistungsbeständigkeit ist auch ihr Ansehen im Team sehr groß. Sie bringt viel Erfahrung mit, ist auch in der Kabine sehr nahbar und für viele Spielerinnen eine beliebte Ansprechpartnerin. Das, was sie sagt, hat Struktur und Klarheit.“ Die Rolle als Ansprechpartnerin für die Schiedsrichterinnen auf dem Platz wird Mittelfeldspielerin Kristin Kögel übernehmen. Dem neuen Mannschaftsrat gehören neben Repohl und Kögel auch Janou Levels, Synne Skinnes Hansen und Melissa Friedrich an.
Die Freiburgerinnen, die die vergangene Spielzeit drei Ränge hinter der Werkself auf Rang neun abschlossen, erwartet Pätzold als schwer auszurechnenden Gegner. „Der Verlust ihrer Kapitänin wiegt sicherlich schwer, kann aber natürlich auch Kräfte freisetzen. Wir erwarten ein sehr kampfbetontes Spiel, zumal Freiburg im ersten Heimspiel besonders motiviert sein wird“, sagt er: „Wir wollen das Tempo bestimmen, es hochhalten und in vielen Spielphasen dominieren. Wenn das gelingt, können wir nicht nur für den Gegner unangenehm sein, sondern uns auch viele Möglichkeiten erspielen.“ Aus dem 26-köpfigen Kader stehen Friedrich (Trainingsrückstand), Paulina Bartz (krank), Sofie Zdebel und Loreen Bender (beide U20-Weltmeisterschaft) in Freiburg nicht zur Verfügung.
Anhänger, die die Bayer 04-Frauen im Dreisamstadion vor Ort unterstützen möchten, können HIER auf der Webseite des Sport-Clubs Karten für Block A der Haupttribüne erwerben. Personen in Fanbekleidung der Gastmannschaft erhalten keinen Zutritt auf die Nordtribüne. Die beiden kostenpflichtigen Streaming-Anbieter MagentaSport und DAZN übertragen die Partie ab 13.45 Uhr live.
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