Der letzte Tag im Trainingslager hatte es noch einmal richtig in sich. Ein Highlight hatte sich das Trainerteam bis zum Schluss aufgespart und veranstaltete am Freitagvormittag ein Teambuilding-Event. Nach dem letzten Sieben-Uhr-Lauf um den Wiesensee und dem Frühstück fand sich die Mannschaft auf dem hoteleigenen Trainingsplatz ein – dort sind von Achim Feifel und seinem Team bereits mehrere Mini-Spiele vorbereitet worden. „Schlag dein Team“, angelehnt an eine bekannte Samstagabend-TV-Show, sollte für Spaß und die Stärkung des Mannschaftsgefüges sorgen. Und so war es auch.
In zwei Gruppen traten die Werkself-Frauen in elf Spielen gegeneinander an. Bei Duellen wie „Stimmt / Stimmt nicht“, bei dem es um kuriose Situationen aus dem Staff- und Trainer-Team ging, „Drauf sein“, wo Dinge aus einer Entfernung auf einen Tisch geworfen und dort liegen bleiben mussten, oder „Catch the Apple“, bei dem zwei Spielerinnen mit einem Sprintgurt verbunden waren und in entgegengesetzte Richtungen laufen und einen Apfel mit dem Mund schnappen sollten, wurde viel gelacht aber auch ordentlich gefightet. Team B gewann am Ende deutlich und posierte fürs Siegerfoto.
Nach dem Mittagessen stand noch eine letzte Trainingseinheit an, in der nochmal am Ball gearbeitet wurde. Das gestrige Testspiel und die ganze Woche lagen den Spielerinnen merklich in den Knochen. „Die Woche war schon intensiv, wir haben bewusst den Gesamtumfang der Einheiten aber auch die Intensität hochgefahren. Die Mädels sind körperlich schon an ihre Grenzen und auch darüber hinaus gegangen“, blickt der Cheftrainer zurück. „Insgesamt ziehe ich ein sehr positives Fazit. Wir konnten die Zeit hier sehr gut nutzen, um die Defizite, die wir in dieser Phase der Vorbereitung noch hatten, aufzuarbeiten – sowohl im athletischen als auch im technisch-taktischen Bereich. So ein Trainingslager ist aber auch wichtig, damit sich in der Mannschaft wieder neue Hierarchien bilden können. Das Team hat sich personell ja sehr verändert. Und ein gutes Mannschaftsgefüge ist wichtig für den Erfolg.“
Gegen 17.30 Uhr machten sich die vier Kleinbusse wieder zurück auf den Weg nach Leverkusen – gut zwei Stunden später kamen die Bayer 04-Frauen gut in der Heimat an. „Zwei Tage bekommen die Mädels nun frei zur vollständigen Regeneration, um am Montag wieder frisch in die Trainingswoche zu starten“, so Feifel. Am Ende der kommenden Woche, Freitag, 20. August, wartet dann im VfL Wolfsburg „der nächste Gradmesser“ auf die Leverkusenerinnen. Das Testspiel findet allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Spieltag! Am vierten Tag im Trainingslager stand ganz das Testspiel – das zweite in der Vorbereitung – gegen die TSG Hoffenheim im Fokus. Am Morgen spazierte die Mannschaft zur Aktivierung eine große Runde um die Hotelanlage und am Wiesensee entlang. Anschließend wurde ausgiebig gebruncht. Um 12 Uhr machte sich der Tross dann auf den Weg ins Westerburger Schulstadtion. Vor Ort waren bereits die drei Langzeitverletzten Jessica Wich, Nina Brüggemann und Julia Pollak eingetroffen. Sie sind Anfang der Woche im heimischen Leverkusen geblieben und arbeiteten die vergangenen Tage weiter individuell in der Werkstatt in der BayArena an ihrer Reha. Das Trio unterstützte von der Tribüne aus und bleibt für die letzte Nacht am Wiesensee, um auch beim morgigen Team-Event mitzuwirken.
Im Spiel musste sich die Elf von Cheftrainer Achim Feifel leider mit 0:2 geschlagen geben – hier geht’s zum Spielbericht. „Wir haben gegen einen sehr guten Gegner gespielt, daher war es für uns auch ein sehr guter Test für die neue Saison“, sagte Henrike Sahlmann nach der Partie. „Im Laufe haben wir uns immer besser auf die TSG eingestellt und gerade in der zweiten Halbzeit kompakt verteidigt.“
Für das Testspiel waren am Donnerstagmittag auch Thomas Eichin, Leiter des Leistungszentrums, und Stefan Kießling nach Westerburg gereist. „In erster Linie wollte ich mir das Testspiel anschauen und einen Eindruck bekommen, wie die Mädels sich machen. Und ich habe einen guten Eindruck. Mir hat die Partie gut gefallen, es war ein engagiertes Spiel. Leider hat vorne noch die letzte Konsequenz gefehlt“, analysierte „Kies“ nach dem Duell.
Am Abend wurde gegrillt und ein alljährliches Highlight stand an: Die Neuzugänge mussten ihren Einstand geben – mit einem Ständchen! Die Mannschaft hatte sich Songs für ihre neuen Kolleginnen ausgesucht. Mit Kopfhörern (auf voller Lautstärke!) auf den Ohren und aufblasbarem Mikrofon gab eine nach der anderen ein Liedchen zum Besten und der Rest stimmte mit ein. Willkommen im Team an dieser Stelle noch einmal ganz offiziell an Dina Blagojevic, Irina Pando, Amira Arfaoui, Lisanne Gräwe, Friederike Abt, Caroline Siems und Clara Fröhlich.
Auch heute hieß es wieder: zeitig aufstehen, Mädels! Wie schon am Dienstag ging es auch heute wieder um 7 Uhr morgens vor dem Frühstück zum 6-Kilometer-Lauf um den See. Für die Vormittags-Einheit hatte Cheftrainer Achim Feifel Übungen für ein schnelles Umschaltverhalten vorbereitet. Auch Torschüsse waren gefragt – und wurden geliefert. Milena Nikolic etwa zeigte einen hübschen Seitfallzieher und gibt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was wir hoffentlich von unserer Torjägerin auch in der neuen Spielzeit wieder erwarten dürfen. HIER auf dem neuen Instagram-Kanal der Bayer 04-Frauen gibt’s das Kunststück im Video zu sehen. In der Story auf Instagram nehmen euch außerdem unsere Youngster Chiara Bücher, Sofie Zdebel und Joyce Prabel mit durch den Tag, zeigen euch die Wege zum Platz, bewerten die Einheiten und schwenken auch mal übers Mittagsbuffet – schaut mal rein!
Die Intensität und die Länge der Einheiten wurden einen Tag vorm Testspiel gegen die TSG Hoffenheim im Vergleich zum Dienstag etwas heruntergeschraubt, um möglichst fit gegen den Liga-Konkurrenten aufzulaufen. „Hoffenheim hat zwei Wochen vor uns angefangen mit der Vorbereitung, sie spielen in der nächsten Woche schon die Champions-League-Qualifikation. Das wird morgen ein harter Gradmesser“, so Feifel. „Der Gegner wird mit seinem Vorsprung schon um einiges weiter sein als wir. Nach dem Spiel werden aber auch wir dann genauer sagen können, wo wir stehen.“
Das Spiel wird am Donnerstag um 13 Uhr angepfiffen – Bayer 04 überträgt die Partie live auf YouTube. HIER geht’s zum Stream.
Nach der ersten Nacht im Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee begann der nächste Morgen früh: Bereits um 7 Uhr bat das Trainerteam die Werkself-Frauen zum morgendlichen Lauf um den Wiesensee – eine gut sechs Kilometer lange Strecke am Rande des Wassers und durch die Natur. „Nüchternlauf“ war die genaue Bezeichnung für die erste Einheit – denn wie der Name schon sagt, fand dieser noch vor dem Frühstück auf nüchternem Magen statt. „Damit wollen wir an der konditionellen Grundlage der Spielerinnen arbeiten. Genauer gesagt, im ruhigen, aeroben Grundlagenbereich laufen und die Energiereserven des Körpers nutzen, auf die er sonst nicht zurückgreift. Es wird also nicht die Energie verbraucht, die wir durch Nahrung reinbekommen, sondern die Fettreserven", erklärt Athletikcoach Maurice Mülder.
Mülder weiter: „In den ersten Minuten profitiert man bei einem Nüchternlauf tatsächlich noch von dem, was man am Abend zuvor gegessen hat. Aber schon nach zehn bis 15 Minuten kommt man in einen Bereich, in dem der Körper auf die Fettreserven zurückgreift. Die Umstellung, wenn der Körper andere Energiereserven anzapft, spürt man beim Laufen ganz gut."
Nachdem die Mannschaft neue Energie beim Frühstück getankt hatte, ging es nach kurzer Pause bereits wieder auf den hoteleigenen Trainingsplatz. In der Einheit lag der Fokus auf einer hohen Intensität – Sprints und Zweikämpfe standen an.
Für die Nachmittags-Einheit gab es dann einen Location-Wechsel. Mit den Kleinbussen ging es für die Mannschaft von Cheftrainer Achim Feifel ins zehn Minuten entfernte Schulstadion nach Westerburg. Dort wird das Team auch am Donnerstag das Testspiel gegen den Liga-Konkurrenten TSG Hoffenheim bestreiten (ab 13 Uhr live im Stream auf dem vereinseigenen YouTube-Kanal von Bayer 04).
Während am Vormittag noch die Athletik im Vordergrund stand, wurde es in der 16-Uhr-Einheit taktisch. Feifel unterbrach immer wieder, korrigierte die Spielzüge und rief lauthals Anweisungen über den Platz. Überrascht wurden die Mädels dann von oben: Ein starker Regenschauer ergoss sich kurz vor Schluss über ihnen. Nass von oben waren sie ohnehin schon, die Eistonne kühlte auch noch von unten ab. Jeweils drei Minuten hieß es, in der Kälte auszuharren, ehe Henrike Sahlmann, Juliane Wirtz und Co. – zumindest für heute – erlöst waren.
Gegen 8 Uhr morgens trafen die Spielerinnen samt Trainerteam und Staff am Leistungszentrum Kurtekotten ein. Nach dem Beladen machten sich die vier Kleinbusse auf den Weg in den Westerwald. Ziel war das Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee.
Mit an Bord waren die drei Torhüterinnen Anna Klink, Friederike Abt und Joyce Prabel sowie Melissa Friedrich, Henrike Sahlmann, Caroline Siems, Juliane Wirtz, Ann-Kathrin Vinken, Lilla Turanyi, Lara Marti, Sylwia Matysik, Lisanne Gräwe, Chiara Bücher, Kristin Kögel, Sofie Zdebel, Dina Blagojevic, Clara Fröhlich, Verena Wieder, Milena Nikolic, Dora Zeller, Irina Pando und Amira Arfaoui. Die verletzten Jessica Wich, Nina Brüggemann und Julia Pollak blieben derweil im heimischen Leverkusen und absolvieren in der „Werkstatt“ in der BayArena weiterhin ihre individuellen Reha-Programme.
Nach der Ankunft stand zunächst ein Pflichttermin auf dem Programm: die DFB-Regelschulung. Handspiel oder nicht? Wie lauten die neuen Regeln für die kommende Spielzeit? In einem dreiviertelstündigen interaktiven Vortrag wurden alle auf den neuesten Stand gebracht. Nach dem Mittagessen und Zeit zum Auspacken ging es am Nachmittag zum fünf Minuten fußläufig vom Hotel entfernten Trainingsplatz.
Nach spaßigem Aufwärmprogramm zog Cheftrainer Achim Feifel das Tempo in der ersten Einheit schon ordentlich an. „In der vierten Woche der Vorbereitung wollen wir jetzt spezifischer an Schwerpunkten wie der konditionellen Entwicklung, dem Spielaufbau, schnellem Umschaltverhalten arbeiten“, erklärt der 57-Jährige. „Auch taktisch muss die Mannschaft sich nun peu à peu finden“, so Feifel weiter.
Im Trainingslager wird er vor allem versuchen, aus seiner Mannschaft ein Gefüge zu bilden. Acht Neuzugänge gilt es, ins Team zu integrieren. „Die ersten Trainingseindrücke sind gut. Auch im ersten Test gegen PEC Zwolle konnte jede auf ihre Art und Weise mit guten Aktionen auf ihrer Position überzeugen. Ich denke, unsere Neuzugänge werden uns mit ihren Stärken, die sie einbringen, guttun und unser Spiel verstärken“, sagt der Coach.
Mehr aus dem Trainingslager zu sehen gibt's übrigens auf dem neuen Instagram-Kanal der Bayer 04-Frauen. Schaut mal rein und abonniert die Seite, um nichts zu verpassen!
Eindrücke aus der ersten Trainingseinheit:
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