„Es war ein sehr intensiver Test gegen ein Team, das uns nach den ersten vier Einheiten im neuen Jahr auch physisch alles abverlangt hat, genau wie wir es in dieser Phase der Vorbereitung brauchen. Wir mussten nahtlos an die Zeit vor der Pause anknüpfen und viel investieren, um zu gewinnen“, sagte Pätzold: „In der ersten Hälfte mussten wir einige Drangphasen überstehen und haben selbst vorne den Ball nicht so gut laufen lassen. Unsere Mentalität und das Korrekturverhalten waren sehr gut. Insgesamt konnten wir aus unseren Ballgewinnen nicht genügend Selbstverständnis und Torgefahr entwickeln, haben aber letztlich das für uns typische Ergebnis geholt.“ Einen bitteren Beigeschmack erhielt der Sieg durch die Verletzung von Mittelfeldspielerin Juliette Vidal, die bei einem Zusammenprall einen mehrfachen Nasenbeinbruch erlitt und damit das Trainingslager verpassen wird. „Sie hatte eine starke Trainingswoche hinter sich, das tut sehr weh“, so Pätzold. Einen besonderen Dank richtete der Coach an das Leverkusener Greenkeeping-Team: „Nur dank des unermüdlichen Einsatzes der Kollegen konnten wir das Spiel bei diesen Witterungsbedingungen überhaupt austragen.“
Zuletzt hatte die Werkself sowohl im vergangenen Januar als auch im August in zwei Testspielen jeweils 3:2 gegen Anderlecht gewonnen. Der Trainer bot in beiden Halbzeiten zwei grundverschiedene Formationen auf. Aus dem Bundesliga-Kader fehlten Loreen Bender (nach Mandel-OP), Anne Moll (angeschlagen), Synne Skinnes Hansen (Aufbautraining), Vanessa Haim (Reha nach Rückenproblemen), Paulina Bartz (Teilintegration ins Mannschaftstraining) und Sofia Cava Marin (Kreuzbandriss). Dafür standen Paula Schwartze aus der U20 (Startelf) Kirkellis Lillemets, die künftig ebenfalls vornehmlich für die U20 spielen wird, Amelie Moll, Nadia Cava Marin (beide U20), Sana Coskun (U17) sowie die englische Gastspielerin Ruby Grant im Aufgebot.
Die Anfangsphase gehörte bei Temperaturen in der Nähe des Gefrierpunkts den Gastgeberinnen. Die Leverkusenerinnen übten sofort Druck auf das gegnerische Tor aus - und hatten in Person von Shen Menglu aus der Distanz die erste Schusschance (6.). Meist unterband das ganz in Weiß gekleidete Pätzold-Team die Vorwärtsbewegung der Gäste schon in deren Hälfte. Nach einer Viertelstunde musste die Werkself verletzungsbedingt wechseln. Bei einer Standardsituation wurde Vidal, die vor der Saison aus Anderlecht gekommen war, am Fünfmeterraum von Torhüterin Aude Waldbillig schmerzhaft an der Nase getroffen, für sie rückte Katharina Piljic ins defensive Mittelfeld.
Mitte der ersten Hälfte verflachte die Partie zunächst. Anderlecht ließ defensiv kaum etwas zu, offensiv gestattete die Werkself den Belgierinnen allerdings ebenfalls nur wenig Gefährliches. Die eingewechselte Piljic verzog einen Abschluss aus spitzem Winkel knapp (29.). Die nächste Gelegenheit hatte Janou Levels, auch ihr Schuss aus zentraler Position am Sechzehner war aber nicht platziert genug (35.). Danach passierte bis zum Pausenpfiff auf beiden Seiten nicht mehr viel.
Zur Pause wechselte Pätzold auf zehn Positionen, nur Stürmerin Delice Boboy blieb auf dem Feld. Die bis dato größte Chance auf das 1:0 vergab Julia Mickenhagen. Die mitgelaufene Außenverteidigerin setzte eine weite Flanke von Estrella Merino Gonzalez per Direktabnahme ans Außennetz. Wenig später fehlte auch Kristin Kögel nicht viel. Nach einem feinen Steckpass von Lillemets scheiterte sie an RSC-Torhüterin Waldbillig.
Auch die Belgierinnen näherten sich nach einer Stunde Spielzeit gefährlich dem Tor an. Erst parierte Torhüterin Charlotte Voll stark gegen Laurie Teinturier, dann verzog Marie Minnaert aus dem Zentrum knapp. Die Bayer 04-Frauen wiederum streuten nun auch einige lange Bälle in die Sturmspitze ein, dabei fehlte jedoch die letzte Präzision. Für die letzten 20 Minuten kamen auch Gastspielerin Grant (für Piljic) und Jugendspielerin Coskun (für Boboy) in die Partie.
Als die Schlussviertelstunde anbrach, erzielte Kramer die längst verdiente Führung. Die dänische Top-Torjägerin der Werkself setzte nach einer nur halbherzig geklärten Offensivaktion erfolgreich nach und drosch den Ball leicht abgefälscht ins linke Eck (75.). Anstatt den knappen Vorsprung zu verteidigen, blieben die Leverkusenerinnen danach aktiv und lauerten auf das 2:0. Weil die Defensive um Voll stabil stand, blieb es beim 1:0-Endstand.
Am Sonntagmorgen, 12. Januar, reisen die Bayer 04-Frauen für ein Trainingslager nach Oliva ans spanische Mittelmeer. Dort stehen bis zur Rückkehr eine Woche später Testspiele gegen den FC Villarreal (Dienstag, 14. Januar, 12 Uhr) und den Zweitligisten FC Union Berlin (Samstag, 18. Januar, 14 Uhr, 3x40 Minuten) auf dem Programm. In der Bundesliga geht es bereits eine Woche vor dem regulären Start weiter. Am Sonntag, 26. Januar (12 Uhr), wartet im Wiederholungsspiel des 1. Spieltags auswärts der SC Freiburg. Am Freitag, 31. Januar (18.30 Uhr), folgt regulär der 13. Spieltag bei Eintracht Frankfurt. Zum vollständigen Winterfahrplan geht es HIER.
Die Statistik:
Bayer 04: Repohl (46. Voll) - Schwartze (46. Merino Gonzalez), Ostermeier (46. Bragstad), Friedrich (46. Turanyi), Levels (46. Mickenhagen) - Zdebel (46. Daedelow), Vidal (21. Piljic/70. Grant) - Vilhjalmsdottir (46. Kramer), Menglu (46. Kögel) - Boboy (70. Coskun), Kehrer (46. Lillemets/82. Nadia Cava Marin)
Startelf RSC Anderlecht: Waldbillig - Ijzerman, de Neve, De Caigny, Deloose, Koeleman, Vatafu, Minnaert, Wijnants, Matavkova, Teinturier
Tor: 1:0 Kramer (75.)
Schiedsrichterin: Daniela Nohl (Hennef)
Zuschauer: 60 am Leistungszentrum Kurtekotten
Im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League 2024/25 gastiert die Werkself beim FC Bayern München. Das Auswärtsspiel steigt am Mittwoch, 5. März (Anstoß: 21 Uhr), in der Allianz Arena. Alle Infos zum Ticketverkauf für die Partie.
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