Seit dem gestrigen Mittwochnachmittag atmet die Herrlich-Equipe bulgarische Luft. Nach der Landung am Flughafen in Varna – von dort aus ging es mit dem Mannschaftsbus knapp anderthalb Stunden in den Nordosten des Landes in die sogenannte Ludogorie. Genauer gesagt ins provinzielle 32.000 Einwohner-Städtchen Rasgrad. Nach dem Bezug des Team-Quartiers machte sich die Werkself am Abend dann beim Abschlusstraining selbst ein Bild von der Spielstätte, der Ludogorets Arena (9.000 Plätze). Der Matchday selbst bietet der Werkself jede Menge Zeit, denn die Partie wird erst um 22 Uhr Ortszeit angepfiffen. Bis dahin stehen Frühstück, Anschwitzen, Mittagessen und eine Mannschaftsbesprechung auf dem Plan, ehe es für das Team gegen halbe acht in Richtung Stadion geht. Dann beginnt die finale Phase vor dem Spiel. In dieser schlüpft die Werkself dann auch in ihre weißen Replik-Trikots. Der Gastgeber wird übrigens von Hals bis Fuß in grün auflaufen. Am Abend werden für Rasgrad – nach sonnigen 25 Grad am Tage – etwa 18 Grad vorhergesagt, es soll trocken bleiben.
Geleitet wird die Partie vom italienischen Referee Paolo Silvio Mazzoleni. Auf europäischer „Vereins-Wettbewerb“-Bühne ist der 44-Jährige eher ein Unbekannter: In der Champions League kam der der Mann aus Bergamo noch nicht zum Zuge, das Duell der Werkself in Rasgrad wäre sein achter Einsatz in der Europa League. Entsprechend gab es bislang auch noch keinerlei Berührungspunkte mit Bayer 04. Sein Team für den Abend besteht aus den Landsmännern Alessandro Costanzo und Alberto Tegoni (beide Linienrichter), Stefano Del Giovane (Vierter Offizieller) sowie den beiden Torlinien-Assistenten Marco Di Bello und Piero Giacomelli.
Für Bayer 04 ist es bei der insgesamt 25. Europapokal-Teilnahme erst das zweite Mal, dass es gegen ein Team aus Bulgarien geht. Die Premiere gab es in der 1. Runde des UEFA-Cups 2005/06. Damals unterlag die Werkself ZSKA Sofia zweimal 0:1 und schied aus. Sofia ist der erfolgreichste Verein Bulgariens (u.a. 31 Meisterschaften), aber Ludogorets Rasgrad auf dem besten Wege dorthin: Nach ihrem Aufstieg in die bulgarische Liga A im Jahr 2011 wurde kein anderer Verein mehr Meister. Auch auf europäischer Ebene ist der Klub längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die bislang einzigen Partien gegen eine deutsche Mannschaft waren gegen Hoffenheim in der letztjährigen Europa League-Gruppenphase. Die Bulgaren blieben dabei ungeschlagen (2:1 zu Hause, 1:1 auswärts). Auch der Werkself steht ein Härtetest bevor. „Das wird eine riesige Herausforderung. Sie sind zuletzt siebenmal hintereinander Meister geworden, haben zweimal in der Champions League gespielt. Das ist keine Mannschaft, die man mal eben mal so im Vorbeigehen bezwingt“, warnt Heiko Herrlich. Nichtsdestotrotz ist das Vorhaben klar: Bayer 04 – erstmals seit 2015/16 wieder Europa League-Teilnehmer – will mit einem Sieg in den Wettbewerb starten.
Seit dem Einstieg des bulgarischen Pharma-Unternehmers und Oligarchen Kyril Domustschiew in der Saison 2010/11 setzt Ludogorets Rasgrad konsequent auf Spieler aus Brasilien. Aktuell stehen im Kader von Rasgrad zehn Akteure, die im Land des fünfmaligen Fußball-Weltmeisters geboren wurden, wobei Mittelfeldspieler Marcelinho seit März 2016 für die bulgarische A-Nationalmannschaft spielt. Auch Trainer Paulo Autuori ist Brasilianer. Immerhin verfügt in Person von Paulinho auch über einen Brasilianer.
Insgesamt 25 Mal hat sich die Werkself in ihrer Vereinshistorie bereits fürs internationale Geschäft qualifiziert, elfmal davon nahm der Gewinner von 1988 am damaligen UEFA-Cup teil, dreimal an der zur Saison 2008/09 umbenannten Europa League (2010/11, 12/13, 15/16). Nachdem Bayer 04 vor rund zwei Jahren als Gruppendritter der Champions League für die UEL berechtigt war und gegen Villarreal im Achtelfinale unterlag, ist es in dieser Saison das dritte Mal, dass die Werkself an der Gruppenhase des Wettbewerbs teilnimmt. Und da liest sich die Bilanz durchaus imposant: 2010/11 wurden die Schwarz-Roten Gruppensieger, 2012/13 Zweiter. In beiden Fällen qualifizierte sich Leverkusen souverän für die K.o.-Runde. Insgesamt verlor die Werkself nur eins von zwölf Europa League-Gruppenspielen (sieben Siege, vier Unentschieden): 0:2 bei Metalist Charkow im November 2012.
Seit gestern ist es raus: Die Sperre, die Bayer 04-Keeper Lukas Hradecky in Folge seiner Gelb-Roten Karte im Europa-League-Qualifikationsspiel am 6. August 2015 (kurz vor seinem Wechsel zu Eintracht Frankfurt in Diensten von Bröndby IF) sah, ist verjährt. Das teilten Rudi Völler und die Nummer 1 der Werkself vor der Abreise am Köln-Bonner Flughafen mit. Damit steht der 28-Jährige heute Abend vor seinem ersten Spiel in der Europa League. Das gilt bei der Werkself auch für die beiden Keeper Rambo Özcan und Thorsten Kirschbaum sowie für Kevin Volland, Kai Havertz, Lucas Alario, Paulinho und Sam Schreck. Wer sich vor allem von den Letztgenannten Hoffnungen machen darf, ist ungewiss – schließlich kündigte Heiko Herrlich auf der gestrigen Pressekonferenz Rotation an.
Die meisten Europa League-Einsätze aus dem aktuellen Kader der Werkself hat übrigens Aleksandar Dragovic (37) auf dem Buckel – vor Lars Bender (15), Sven Bender (14), Leon Bailey (12), Dominik Kohr (8), Isaac Kiese Thelin, Panos Retsos (beide 7), Karim Bellarabi (6), Julian Baumgartlinger, Mitchell Weiser (beide 5), Julian Brandt, Jonathan Tah, Wendell, (alle 4), Jedvaj (3) und Joel Pohjanpalo (1). Und außerdem: Auch Heiko Herrlich steht vor seinem ersten Europapokalspiel als Vereinstrainer.
In dieser Saison gibt nur noch wenige Europapokal-Spiele im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sind. Die „Europa League-Sender“ in dieser Saison heißen RTL und RTL Nitro, indem sie sich für diese Spielzeit für 15 Partien die Übertragungsrechte gesichert haben. Am ersten Spieltag der Europa League wird dort am heutigen Donnerstagabend die Begegnung von Rasenball Leipzig komplett live übertragen, im Anschluss gibt’s eine Zusammenfassung der 90 Minuten in Rasgrad. Wer den Europa League-Auftakt der Werkself komplett live sehen möchte, muss auf den kostenpflichtigen Streaming-Anbieter DAZN zurückgreifen (dieser bietet derzeit übrigens einen kostenfreien Probe-Monat an), die Übertragung beginnt dort ab 20.55 Uhr. Als kostenfreie Alternative dazu gibt es den Live-Ticker sowie das Werkself-Radio auf bayer04.de.
Allen Bayer 04-Fans, die die Werkself nicht vor Ort unterstützen können, sei einmal mehr die Schwadbud ans Herz gelegt: Die Fan-Kneipe in der BayArena lädt wie immer bei Auswärtsspielen zum gemeinsamen Mitfiebern und Public Viewing ein. Ab 20 Uhr, also eine Stunde vor Anpfiff, werden am Donnerstag die Türen geöffnet. Weitere Optionen die Werkself aus der Ferne zu verfolgen, bieten neben dem klubinternen Live-Ticker und dem Werkself-Radio unsere Social-Media-Kanäle. Unter dem Hashtag #PFCB04 ist man ganz nah dran an allen Infos. Ein Vorbeischauen auf Twitter, Facebook, Instagram oder Snapchat lohnt sich. In diesem Sinne: Auf geht's, Schwarz-Rot, kämpfen und siegen!
Der Videospiel-Hersteller Electronic Arts (EA) hat zusammen mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) die sechs Nominierten für die Wahl zum Bundesliga-„Spieler des Monats“ November bekannt gegeben – darunter ist mit Florian Wirtz auch ein Werkself-Profi. Fans von Schwarz-Rot können ab sofort abstimmen!
Mehr zeigenIm letzten Heimspiel der Ligaphase der UEFA Champions League 2024/25 empfängt die Werkself den tschechischen Meister Sparta Prag in der BayArena. Das Duell im Rahmen des 8. Spieltags steigt am Mittwoch, 29. Januar (Anstoß: 21 Uhr). Alle Infos zum Ticketverkauf für die Partie.
Mehr zeigenAm 8. Spieltag der VBL Club Championship waren die eSportler von Bayer 04 gegen den formstarken 1. FC Köln gefordert. Die Domstädter kassierten in der laufenden Saison erst eine Niederlage und haben sich in der Spitzengruppe der Nord-West-Division festgesetzt.
Mehr zeigenWerkself-TV zeigt nach dem 1:0-Erfolg von Bayer 04 gegen Inter Mailand am 6. Spieltag der UEFA Champions League die Pressekonferenz mit Cheftrainer Xabi Alonso...
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