Selbst in der heimischen Liga ist Larnaka kein Topfavorit, steht häufig eher im Schatten von Klubs wie APOEL Nikosia oder Apollon Limassol. Ein Meistertitel ist dem 1994 durch eine Fusion entstandenen Verein aus der Hafenstadt im Südosten der Insel noch nicht gelungen, dafür feierte das Team Ende der vergangenen Saison zum zweiten Mal den Sieg im zyprischen Pokal – einer der größten Erfolge der Vereinsgeschichte. Als ein solcher darf getrost auch der Einzug in die Europa-League-Gruppenphase gelten, denn als Viertplatzierter der Liga musste Larnaka sich durch drei Qualifikationsgruppen kämpfen, um sich nun mit Bayer 04 & Co. messen zu dürfen. Besonders eindrucksvoll: Den aktuellen Vizemeister Österreichs, Sturm Graz, warf AEK hochkant mit 2:0 und 5:0 aus dem Wettbewerb und sorgte somit erstmals für Aufsehen. Nun tritt Larnaka zum zweiten Mal im Hauptfeld der Europa League an – und zum zweiten Mal geht es gegen ein deutsches Team. 2011/12 traf AEK bei der bisher einzigen Europa-League-Teilnahme auf den FC Schalke 04 und trotzte den Königsblauen in der Veltins-Arena ein 0:0 ab.
Den bekanntesten Namen hat Larnaka auf der Trainerbank. Der Spanier Andoni Iraola übernahm das Team zu Beginn der Saison, für den erst 36-Jährigen ist es die erste Station als Coach. Als Spieler verfügt er aber über reichlich Erfahrung, kommt auf über 400 Spiele in der Primera Division für Athletic Bilbao und lief sogar siebenmal für die spanische Nationalmannschaft auf. Sein wohl größtes Spiel erlebte Iraola aber ausgerechnet in der Europa League. In der Saison 2011/12, als auch Larnaka letztmalig an diesem Wettbewerb teilnahm, führte der Defensivmann als Kapitän Bilbao ins Finale, wo man dem spanischen Rivalen Atlético Madrid mit 0:3 unterlag. In Iraolas Kader in Larnaka stehen zahlreiche Landsleute – vornehmlich Spieler jenseits der 30, die nach ihrer Karriere in der Primera Division ihre Erfahrung nun auf Zypern einbringen wollen – so wie Innenverteidiger Mikel Gonzalez, der mit Real Sociedad in der Champions-League-Gruppenphase 2013/14 auf Bayer 04 traf. Star des Teams ist aber ein Mazedonier: Offensivmann Ivan Trickovski (im Bild oben rechts mit Jorge nach einem Treffer gegen Graz) kennt die europäischen Pokalwettbewerbe aus seinen Engagements bei Roter Stern Belgrad, APOEL Nikosia, dem FC Brügge und Legia Warschau. Seit Anfang 2016 stürmt der 31-Jährige für Larnaka, ist mittlerweile Kapitän und hatte mit sechs Toren in sechs Qualifikationsspielen maßgeblichen Anteil am Einzug in die Gruppenphase.
Das Spiel mit der auf dem Papier größten Erfolgsaussicht in der Gruppenphase hat Larnaka bereits bestritten – und verloren. Zu Hause gegen den FC Zürich hielten die Zyprer zwar lange gut mit, verloren letztlich aber durch ein Elfmetertor knapp mit 0:1. Extrem auffällig: Die Mannschaft verfügt zwar durch die spanische Fraktion über viel Erfahrung, ist allerdings auch stark überaltert. Das Durchschnittsalter der Spieler aus der Startelf gegen Zürich betrug 29,9 Jahre; gleich vier Spieler waren 33 oder älter. Dadurch fehlt Larnaka die Spritzigkeit, die beiden Außenverteidiger Thomas Ioannou (23) und Igor Silva (22) sowie Mittelfeldmann Hector Hevel (22) sind quasi die einzigen Stammspieler unter 28. Klar, dass somit auch die Kondition bei fortschreitendem Spielverlauf nachlassen könnte. Ein weiterer Nachteil: Die Spiele in der heimischen Liga werden bei Weitem nicht mit der gleichen Intensität geführt wie in der Europa League.
Alte Mannschaft, junger Trainer: Larnaka setzt seine Hoffnungen in Coach Iraola, der bei seiner ersten Trainerstation nach Möglichkeit frischen Wind in die Mannschaft bringen und seine guten Verbindungen nach Spanien nutzen soll, um so weitere gut ausgebildete Spieler ins Team zu lotsen. Als nächster Schritt muss es Iraola aber auch gelingen, das durchaus vorhandene Potenzial aus den eigenen Reihen zu aktivieren. Im Kader der ersten Mannschaft stehen immerhin sechs Junioren-Nationalspieler Zyperns, die in den kommenden Jahren möglichst zu Stammspielern geformt werden sollen. Dann sind auch weiterhin Erfolge wie das Erreichen der Europa League oder der zyprische Pokalsieg in Reichweite.
2011 hatte Larnaka bis zum letzten Gruppenspieltag noch gute Aussichten, als Zweiter hinter den Schalkern in die K.o.-Runde einzuziehen, vergab diese Chance aber durch ein 0:1 bei Maccabi Haifa. In diesem Jahr sieht es nach dem 0:1 in Zürich zum Auftakt zunächst einmal schlecht aus, was die Ambitionen der Zyprer angeht. Das Weiterkommen wäre eine große Überraschung. Dennoch hat Larnaka in der Qualifikationsrunde gezeigt, dass sie auch auf dem Papier größeren Namen empfindlich weh tun können – und das werden sie mit ihrer starken Defensive auch in der Gruppenphase noch unter Beweis stellen.
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