Der souveräne Meister der Vorsaison – Molde gewann den Titel mit 18 Punkten Vorsprung vor FK Bodö/Glimt – kam in der laufenden Spielzeit schwer in die Gänge. In der bereits im April dieses Jahres gestarteten Eliteserien hatte der MFK nach zehn Spieltagen schon fünf Niederlagen hinnehmen müssen. Eine erfolgreiche Titelverteidigung war damit früh in weite Ferne gerückt. Inzwischen hat sich das Team von Trainer Erling Moe zwar gefangen und seit Mitte Juni in der heimischen Liga nicht mehr verloren. Der Abstand auf Tabellenführer Viking Stavanger beträgt sieben Spieltage vor Ende der Saison aber immer noch zehn Punkte. Derzeit rangieren die Moldenser auf Platz fünf der Tabelle. Just am vergangenen Sonntag feierte der Klub einen besonderen Sieg. In einer Nachholpartie des 20. Spieltags schickte man Spitzenreiter Stavanger mit einem 4:0 nach Hause. Im Molde Stadion schossen Kapitän Magnus Eikrem (2), Kristoffer Haugen und Kristian Eriksen die Tore für starke Gastgeber. Vor allem über die linke Seite waren die Blau-Weißen brandgefährlich. Kristoffer Haugen avancierte hier mit einem Treffer, zwei Assists und einem Pfostenschuss zum „Man of the Match“.
International hätte es für den 1911 gegründeten norwegischen Traditionsklub in dieser Saison fast für die Champions League gereicht. Nachdem man sich in den ersten beiden Qualifikationsrunden gegen HJK Helsinki (0:1; 2:0) und den färöischen Klub KI Klaksvik (1:2; 2:0) durchgesetzt hatte, scheiterte Molde in der 3. Runde schließlich nur knapp an Galatasaray Istanbul, dem neuen Klub des ehemaligen Bayer 04-Profis Kerem Demirbay. Nach einer 2:3-Heimniederlage verlor das Moe-Team auch am Bosporus 1:2, verkaufte sich dort aber sehr teuer. In der UEFA Europa League ist Molde FK mit einem 0:1 beim aserbaidschanischen Meister Qarabag Agdam in die Gruppenphase gestartet. Alle statistischen Werte sprachen für Agdam, ob Ballbesitz (60% zu 40%), Passgenauigkeit (83% zu 68%) oder Abschlüsse (20 zu 5).
Zu den bislang größten internationalen Erfolgen Moldes zählt neben dem Erreichen der Champions-League-Gruppenphase 1999/00 der Einzug ins Achtelfinale der Europa League in der Saison 2020/21. Im Sechzehntelfinale setzten sich die Norweger vor drei Jahren gegen die TSG Hoffenheim durch (3:3; 2:0). Eine Runde später schied man gegen den FC Granada aus Spanien aus (0:2, 2:1).
Dass der fünfmalige norwegische Meister seit jeher eine gute Adresse für herausragende Fußballer ist, dafür stehen Namen wie Ole Gunnar Solskjaer und Erling Haaland. Solskjaer spielte zwei Jahre für Molde (1994-1996), wurde dann als Topstürmer bei Manchester United zur Legende (235 Spiele, 92 Tore) und führte den MFK später als Trainer zu seinen ersten beiden Meistertiteln 2011 und 2012. Erling Haaland verließ Molde 2019 nach zwei Jahren in Richtung Salzburg und zählt heute bekanntermaßen im Dienste von Manchester City zu den weltbesten Stürmern.
Aktuell gilt Emil Breivik als eines der größten norwegischen Mittelfeldtalente. Der 23-Jährige kommt aus der eigenen Jugend des MFK und stand vor wenigen Wochen erstmals im Kader der von Stale Solbakken trainierten Nationalmannschaft. In der laufenden Saison zählt Breivik mit sechs Treffern und fünf Assists zu den Topscorern der Moldenser. Verkraften muss der Klub, in dem bis auf den US-Amerikaner Christian Cappis und den Dänen Anders Hagelskjaer ausschließlich Norweger spielen, hingegen den Wechsel eines weiteren hochveranlagten Mittelfeldspielers: Sivert Mannsverk verließ Molde kurz vor Schließung des Transferfensters und steht nun bei Ajax Amsterdam unter Vertrag. Als Ersatz verpflichtete man den 31-jährigen Fredrik Gulbrandsen, der zwischen 2013 und 2016 schon einmal für Molde gespielt hatte und im Sommer aus der Türkei nach Norwegen zurückkehrte.
Vor Torhüter Jacob Karlstrøm setzt Trainer Moe in der Defensive meist auf eine Dreierkette. Zur Auswahl stehen die erfahrenen Martin Bjørnbak, Erik Haugan und Anders Hagelskjaer ebenso wie der junge Caspar Øyvann. In Martin Ellingsen steht hinten seit Kurzem ein weiterer zentraler Spieler wieder zur Verfügung. Der 26 Jahre alte Defensiv-Allrounder gab Ende Juli nach fast 22-monatiger Zwangspause wegen eines Kreuzbandrisses sein Comeback und ist seit seinem ersten Startelf-Einsatz im Rückspiel gegen Galatasaray Istanbul nicht mehr aus dem Team wegzudenken. Der Routinier spielt wahlweise in der Dreierkette oder im defensiven Mittelfeld. Fehlen könnte gegen die Werkself der rechte Schienenspieler Martin Linnes, der großen Offensivdrang zeigt und in dieser Saison bereits sechs Pflichtspieltore erzielte, zuletzt aber beim 4:0 gegen Stavanger verletzungsbedingt passen musste.
Im Angriff ist Kapitän Magnus Eikrem der torgefährlichste Mann. Er kommt mit seinem Doppelpack gegen Tabellenführer Stavanger nun auf sechs Treffer und sechs Assists in 14 Spielen. Neuzugang Veton Berisha (Hammarby IF) netzte bislang bei 17 Einsätzen dreimal ein (zwei Assists). Stark in der Offensive ist zudem Eric Kitolano (vier Tore und drei Assists in 16 Ligaspielen). Dennoch wiegt der Verlust von Ola Brynhildsen schwer. Der Topstürmer schoss in der laufenden Saison sieben Tore für Molde (vier Assists) und wechselte zum 1. September nach Dänemark zum FC Midtjylland.
Mit nur 25 Gegentoren in 30 Spielen kassierte Molde in seiner vergangenen Meistersaison die mit Abstand wenigsten in der norwegischen Liga. Auch in der aktuellen Spielzeit stellt der Klub als Tabellenfünfter mit 24 Gegentoren die zweitbeste Defensive. Achtmal stand hinten die Null – auch das ist ein Bestwert in Norwegens Eliteserien. Kompaktes Verteidigen zählt sicher zu den großen Stärken des MFK.
Im Angriff sind die Norweger eher dünn besetzt. Gelernte Stürmer sind lediglich Veton Berisha und Fredrik Gulbrandsen. Beide sind mit 1,75 Meter nicht die größten Spieler. Die häufig in der Spitze eingesetzten Magnus Eikrem (1,73 m) und Eric Kitolano (1,75 m) sind eigentlich im offensiven Mittelfeld zu Hause und in der Luft aufgrund ihrer Körpergröße ebenfalls wenig gefährlich. Athletisch-wuchtige Typen in vorderster Reihe fehlen den Norwegern.
Nach dem 0:1 zum Auftakt bei Qarabag Agdam steht Molde nun zu Hause gegen die Werkself bereits unter Druck. Im kleinen Molde Stadion (11.249 Plätze) sind die Norweger schwer zu besiegen. In den vergangenen Jahren zählte der Klub zu den heimstärksten Teams in der nationalen Liga. Und gerade gegen deutsche Mannschaften weist Molde eine gute Bilanz auf. Seit fünf Spielen sind die Blau-Weißen gegen Klubs aus der Bundesliga ungeschlagen. Sie setzten sich vor drei Jahren nicht nur gegen die TSG Hoffenheim durch (s. oben), sondern gewannen zuvor 2012/13 in der Gruppenphase der Europa League auch zweimal gegen den VfB Stuttgart (2:0; 1:0). Schwarz-Rot sollte sich auf einen unbequemen Gegner einstellen, der sich durchaus Chancen auf einen der ersten beiden Plätze in Gruppe H ausrechnet.
Der Videospiel-Hersteller Electronic Arts (EA) hat zusammen mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) die sechs Nominierten für die Wahl zum Bundesliga-„Spieler des Monats“ November bekannt gegeben – darunter ist mit Florian Wirtz auch ein Werkself-Profi. Fans von Schwarz-Rot können ab sofort abstimmen!
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