Werkself Nachdreher zu #FCCB04: Viel Luft nach oben

Für solche Partien ist der Begriff Arbeitssieg wohl einst erfunden worden: Bayer 04 behauptete sich in der 1. Runde des DFB-Pokals mit einiger Mühe 1:0 beim FC Carl Zeiss Jena. Entsprechend kritisch setzten sich die Leverkusener mit der eigenen Leistung auseinander. Der Werkself Nachdreher.
Jonas Hofmann und Co. nach Abpfiff bei den Fans

ZUSAMMENFASSUNG: GRIMALDO GLEICH EIN GEWINN

Der Spielfilm ist rasch erzählt: Bayer 04 dominierte die Partie beim souveränen Spitzenreiter der Regionalliga Nordost erwartungsgemäß, tat sich aber sehr schwer, zwingende Möglichkeiten herauszuspielen. Vor der Pause lag ein Treffer der Werkself nur einmal in der Luft, als Amine Adli vom rechten Strafraumeck beherzt nach innen zog und mit seinem strammen Schuss den Pfosten des Jenaer Gehäuses einer Stabilitätsprüfung unterzog (31.). Die Hereinnahme von Alejandro Grimaldo zur zweiten Hälfte erwies sich für die Gäste schnell als Gewinn: Die butterweiche Linksflanke des Spaniers verwertete Jonas Hofmann mit der Stirn zum entscheidenden Tor (52.). Doch Bayer 04 ging nicht entschlossen genug auf den zweiten Treffer und wäre in der Nachspielzeit beinahe noch bestraft worden, als Hamza Muqaj die Kugel aus kürzester Distanz über den Kasten von Matej Kovar grätschte (90.+3). Am Ende aber blieb es beim 1:0-Sieg der Werkself. HIER geht’s zum ausführlichen Spielbericht.

STIMMEN: „WIR SIND WEITER, DAS ZÄHLT“

Die Werkself wusste ihren schmucklosen Sieg einzuordnen: „Keiner von uns ist heute ans Maximum gekommen, auch nicht in die Nähe. Wir haben viel zu viele einfache Fehler gemacht. So ehrlich müssen wir mit uns sein, dass das nicht genug ist“, sagte Robert Andrich. Torschütze Jonas Hofmann konstatierte, dass „wir als Mannschaft generell nicht diese Souveränität ausgestrahlt haben, die uns sonst auszeichnet“. Ein Kompliment für den Gegner gab es vom Trainer: „Es war ein typisches Pokalspiel. Jena hat es gut gemacht und bis zur letzten Minute gekämpft, das war hart für uns“, betonte Xabi Alonso und fügte hinzu: „Wir müssen an einigen Dingen arbeiten, aber wir sind in der nächsten Runde und das zählt.“

Jeremie Frimpong

PRESSESCHAU: „PRÄZISION IM FINALEN PASS FEHLTE“

„Leverkusen müht sich eine Runde weiter“, titelte die Rheinische Post und verteilte Lob an den Gastgeber: „Jena stemmte sich nach Kräften gegen die Niederlage und kam zumindest im Ansatz zu vielversprechenden Situationen.“ Die Schlagzeile im Kölner Stadt-Anzeiger gehörte dem Schützen des einzigen Tores: „Jonas Hofmann erlöst Leverkusen.“ Zur Leistung der Werkself heißt es im Bericht: „Bayer 04 bekam kaum einen Angriff bis in gefährliche Räume gespielt. Zumeist fehlte es an der Präzision im finalen Pass.“ Die Mühen des Titelverteidigers im DFB-Pokal verdeutlichen auch diese Überschriften: „Glanzlos in die zweite Runde“ (Kölnische Rundschau) oder „Bayer quält sich weiter“ (kicker).

PERSONAL: HOFMANNS SPÄTE PREMIERE

Sieg-Torschütze Jonas Hofmann hatte gut lachen – nicht nur, weil er nach dem Spiel vom DFB zum „Man of the Match“ gekürt wurde. Besonders beglückte den 32-Jährigen eine späte Premiere in seiner Profikarriere: „Ich wusste sofort, dass das mein erstes Kopfballtor ist. Es freut mich natürlich, dass es nicht nur im Training klappt, sondern ich auch im Spiel endlich mit dem Kopf treffen konnte.“ Viele positive Eindrücke von der Pokalreise nach Thüringen dürften auch drei Nachwuchsspieler der Leverkusener mitgenommen haben, selbst wenn sie nicht zum Einsatz kamen: Othniel Raterink, Francis Onyeka und Artem Stepanov aus der U19 von Bayer 04 gehörten erstmals in einem Profispiel zum Aufgebot der Werkself.

Jonas Hofmann

STATISTIK: JENA NUR BEI DEN FOULS VORN

Auch wenn es ein durchaus enges Match war, sprachen sämtliche Statistiken deutlich für den Doublesieger der Vorsaison. Bayer 04 verzeichnete 16:6 Torschüsse, wies 74 Prozent Ballbesitz auf und gewann 57 Prozent der Zweikämpfe. Dazu kam ein klares Übergewicht bei der Passquote von 90 Prozent gegenüber 64 auf Jenaer Seite. Der Regionalligist dominierte nur in der Kategorie der Fouls: Hier standen 17 unzulässigen Aktionen der Gastgeber sechs der Leverkusener entgegen.

AUSBLICK: ZWEI AUSLOSUNGEN UND EIN TOPSPIEL

Der Werkself und ihren Anhängern wird es in den nächsten Tagen ganz gewiss nicht langweilig. Zunächst steht am heutigen Donnerstag ab 18 Uhr die Auslosung der UEFA Champions League bevor. Dann folgt für Bayer 04 der 2. Bundesliga-Spieltag mit der Begegnung am Samstag, 31. August (Anstoß: 18.30 Uhr), in der BayArena gegen RB Leipzig. Zum Abschluss des Wochenendes werden am Sonntag (Live-Übertragung im ZDF ab 17.10 Uhr) im Fußballmuseum Dortmund die Lose für die 2. Runde im DFB-Pokal gezogen, die am 29. und 30. Oktober ausgespielt wird.

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