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1.10.2019Champions League

Kurzpässe: Sarri lobt Werkself

Mit Verspätung von einer Stunde, die auf einen vollen Flugplan zurückzuführen war, war die Werkself vom Flughafen Köln-Bonn abgehoben. Der Sonderflug PUE 901 brauchte am Montag, 30. September, gut eine Stunde für die Strecke nach Turin, wo am Dienstag, 1. Oktober, das zweite Gruppenspiel in der Champions League angepfiffen wird. Die internationalen Kurzpässe.
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Keine Frage, Juventus Turin ist der Favorit, wenn heute um 21 Uhr der schottische Schiedsrichter William Collum die Partie zwischen der „Alten Dame“ und Bayer 04 anpfeift. Doch in Ehrfurcht erstarren, das wird Rudi Völler sicher nicht. Vielmehr sei das Ziel, „beim großen Favoriten eine Top-Leistung abzuliefern und wenn es geht zu punkten“, so der Geschäftsführer Sport vor dem Abflug. Nicht nur für Völler ist Juventus ein Klub, der „die Champions League gewinnen will. Aber ich glaube auch, dass wir ein unbequemer Gegner sein können. Man muss uns erst einmal schlagen. Wir rechnen uns Chancen aus.“

Völler: Überragende Defensive

Damit das funktioniert, darf Bayer 04 seine Aufmerksamkeit aber nicht nur auf den fünfmaligen Weltfußballer und aktuellen Europameister richten. „Juve ist nicht nur Cristiano Ronaldo“, warnt Rudi Völler, „auch wenn er sicherlich der absolute Top-Star ist. Wie es sich für eine italienische Mannschaft gehört, haben sie eine überragende Defensive und lassen wenig zu.“ Es wartet also eine Menge Arbeit auf die Mannschaft von Cheftrainer Peter Bosz.

Von 1987 bis 1992 trug Rudi Völler das Trikot von AS Rom. Und erwarb sich in der Zeit viel Respekt, Anerkennung und Sympathien bei den Tifosi – auch außerhalb der italienischen Hauptstadt. So wurde Völler nach der Landung in Turin immer wieder von italienischen Fans angesprochen und um Selfies gebeten. „Es ist schön, dass mich die Menschen in so guter Erinnerung behalten haben“, so Völler.

Cuadrado: Leverkusen ein harter Brocken

Während der insgesamt gut 200 Personen umfassende Tross aus Leverkusen am Montag um 14:24 Uhr auf dem Flughafen von Turin landete, begann wenig später die Pressekonferenz von Juventus Turin. Dort zeigte Juve-Trainer Maurizio Sarri großen Respekt vor Bayer 04. „Das wird ein sehr schweres Spiel“, so der 60-Jährige. „Leverkusen hat den meisten Ballbesitz in der ganzen Bundesliga. Sie sind körperlich gut und dribbelstark.“ Das sehen auch seine Spieler ähnlich. „Leverkusen ist ein starker Gegner, in der Königsklasse sind alle Kontrahenten zäh“, sagte etwa Torjäger Paulo Dybala. Und Teamkollege Juan Cuadrado ergänzte: „Leverkusen ist ein harter Brocken. Wir müssen daher mit höchster Konzentration spielen.“

Startelf mit Ronaldo, Dybala und Higuain?

Die drei Namen sind Musik in den Ohren von Fußball-Fans. Cristiano Ronaldo, Paulo Dybala und Gonzalo Higuain haben in ihrer Karriere zusammen über 1000 Pflichtspiel-Tore erzielt. Das Trio gemeinsam im Spiel gegen Bayer 04 beginnen zu lassen, sei ein „interessanter Vorschlag“, so Coach Sarri, „aber dafür haben wir noch nicht die richtige Balance. Deshalb können wir das allenfalls in Phasen eines Spiels so machen.“

CR7: Schlechte Bilanz gegen Sven Bender

Er ist der Schrecken für deutsche Teilnehmer in der Königsklasse. Schon 26 Treffer erzielte Cristiano Ronaldo in 24 Partien gegen deutsche Klubs. Allerdings sucht man unter den Gegnern Bayer 04 vergeblich. Sechsmal hat die Werkself in den vergangenen zehn Jahren an der Champions League teilgenommen, dem portugiesischen Superstar von Juventus Turin ist man noch nicht begegnet. Ein Spieler aus dem aktuellen Kader hat jedoch schon Erfahrungen mit CR7 gemacht – Abwehrchef Sven Bender stand Ronaldo und Co. bereits viermal gegenüber. Und das mit einer durchaus sehenswerten Bilanz: Viermal trafen Borussia Dortmund und Real Madrid in der Saison 2012/13 aufeinander – es gab zwei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage für den späteren Finalisten. Und so verwundert es nicht, dass sich Sven Bender vor seinem 50. Europacup-Spiel optimistisch gibt: „Wir haben eine Truppe, die es mit jedem aufnehmen und jeden schlagen kann“, sagte der Ex-Nationalspieler: „Wir wissen, wie schwer die Aufgabe wird, gerade auswärts. Aber wir müssen alles tun, um dieses Spiel erfolgreich zu bestreiten.“

Interview mit Lukas Hradecky

Seinen Humor hat die Nr. 1 der Werkself nicht verloren. „Ich hoffe, dass meine Passquote gegen Juve stärker ist als gegen Moskau“, so Lukas Hradecky, der im ersten Gruppenspiel mit einem Fehlpass in den Fuß von Dmitri Barimov für das 1:2 gesorgt hatte (37.). Anschließend hielt er jedoch gegen den 1. FC Union Berlin (2:0) und den FC Augsburg (3:0) den Kasten sauber und will mit seinen Kollegen auf die beiden Erfolgserlebnisse in der Liga aufbauen. „Wir wollen uns auf eine starke Leistung konzentrieren – dann ist alles möglich“, ist der Schlussmann überzeugt, der mit familiärer Unterstützung auf der Tribüne rechnen kann. Seine Eltern werden in Turin im Stadion sein, wie er im exklusiven Interview mit Bayer 04-TV am Flughafen verraten hat. Hier geht es zum kompletten Gespräch.

Wiedersehen mit Ex-Profi von Werder

Die Eltern werden aber nicht die einzigen Landsleute im Juventus Stadion sein. Nach der Pressekonferenz stand für Lukas Hradecky noch ein Interview mit dem finnischen Sender mtv3 an. Und das Gespräch führte ein alter Bekannter aus der Bundesliga. Der langjährige Werder-Profi Petri Pasanen – von 2004 bis 2011 an der Weser aktiv – hat mittlerweile die Seiten gewechselt und arbeitet für den Sender, der in Suomi die Champions League überträgt. „In Finnland arbeiten viele Ex-Profis für das Fernsehen“, verrät Hradecky, der sich so etwas nach seiner Karriere auch vorstellen kann.

Gelsdorf, Schreier und Co. unterstützen Werkself

Neben den Lizenzspielern und der U19, die am Dienstag um 14 Uhr im Rahmen der UEFA Youth League auf Juventus trifft, ist auch die Traditionsmannschaft der Schwarz-Roten in Turin vor Ort. Angeführt von Gerd Kentschke und Jürgen Gelsdorf verfolgen Christian Schreier, Patrick Helmes, Zoltan Sebescen und Kollegen nicht nur die Partie im Juventus Stadion, sie standen auch den mitgereisten Fans Rede und Antwort. Und feierten zudem einen Geburtstag: Sebescen, der 2002 mit Bayer 04 das Champions-League-Finale erreicht hatte, wurde am heutigen Spieltag 44 Jahre alt. Lieber Zoltan: Happy Birthday!

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