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18.09.2024Champions League

Gegner-Check: Der neue Coach fordert noch etwas Geduld

Zusammen mit Ajax Amsterdam und der PSV Eindhoven zählt Feyenoord Rotterdam seit vielen Jahren zu den Top Drei im niederländischen Fußball. Nach dem 16. Titelgewinn der Vereinsgeschichte vor einem Jahr wurde Feyenoord in der abgelaufenen Saison Vizemeister. Nun fordert der Klub aus der Hafenstadt am 1. Spieltag der UEFA Champions League 2024/25 den Deutschen Meister heraus. Am Donnerstag, 19. September (Anstoß: 18.45 Uhr), muss sich Bayer 04 im Hexenkessel „De Kuip“ auf einen heißen Tanz gefasst machen. Der Gegner-Check.
Brian Priske

Position

Das war ärgerlich: Am vergangenen Wochenende hat Feyenoord Rotterdam in der niederländischen Eredivisie einen sicher geglaubten Sieg bei Aufsteiger FC Groningen noch verspielt. Bis zur 81. Minute hatte der Vizemeister der Vorsaison 2:0 geführt, dann sorgte der Isländer Brynjolfur Willumsson erst für den Groninger Anschlusstreffer und schließlich in der Nachspielzeit mit seinem Doppelpack für Ernüchterung in Reihen der Rotterdamer. „Wenn man zehn Minuten vor Schluss mit zwei Toren in Führung liegt, muss man die drei Punkte mitnehmen“, haderte Feyenoord-Coach Brian Priske nach der Partie. Der 47 Jahre alte ehemalige dänische Nationalspieler weiß aber auch: „Es ist klar, dass wir noch viele Schritte vor uns haben, das hat man auch in Groningen gesehen. Wir haben eine Menge neue Spieler, das braucht Zeit.“

Priske übernahm das Trainer-Amt in diesem Sommer von Erfolgscoach Arne Slot, unter dem Feyenoord 2023 niederländischer Meister und in der abgelaufenen Saison Vizemeister und Pokalsieger geworden war. Slot ist nun seinerseits beim FC Liverpool in die großen Fußstapfen von Jürgen Klopp getreten.  

Für Brian Priske, der zuvor Sparta Prag in zwei Jahren zweimal zur tschechischen Meisterschaft und einmal zum nationalen Pokaltitel geführt hatte, begann auch das neue Kapitel Feyenoord erfolgreich. Im niederländischen Supercup setzte sich sein Team gegen den von Ex-Bayer 04-Coach Peter Bosz trainierten Meister PSV Eindhoven in einem packenden Spiel mit 8:6 im Elfmeterschießen durch. Der erste Titel ist also schon gewonnen. In der Liga ist Feyenoord nach vier Spielen noch ohne Niederlage und saisonübergreifend bereits seit 24 Partien ungeschlagen. Allerdings steht in der laufenden Spielzeit bei drei Unentschieden erst ein Sieg zu Buche (5:1 gegen PEC Zwolle). Derzeit rangiert Rotterdam in der Tabelle auf Platz sechs.

In der UEFA Champions League geht Feyenoord zum insgesamten siebten Mal an den Start. Noch nie konnte sich der 16-malige niederländische Meister und 14-malige Pokalsieger bislang für das Achtelfinale qualifizieren. In der Vorsaison wurden sie in der Gruppenphase Dritter hinter Atletico Madrid und Lazio Rom. In den K.-o.-Runden-Play-offs der UEFA Europa League scheiterte Rotterdam anschließend knapp an der AS Rom (1:1, 2:4 i.E.). Auf Bayer 04 traf Feyenoord bislang einmal im UEFA-Cup. In der Saison 1987/88, in der die Werkself auch den Titel gewann, setzte sich Schwarz-Rot im Achtelfinale durch (2:2, 1:0). Die Niederländer selbst haben bis dato zweimal den UEFA-Cup gewonnen (1973/74 und 2001/02).

Personal

Kurz vor Schließung des Transferfensters in diesem Sommer hat Feyenoord in Lutsharel Geertruida ein Rotterdamer Eigengewächs an RB Leipzig verloren. Der niederländische Nationalspieler war ein sehr torgefährlicher Innenverteidiger und als Abwehrchef über viele Jahre Führungsspieler im Team. Kompensieren muss der Klub auch den Abgang von zwei weiteren Leistungsträgern: Der defensive Mittelfeldspieler Mats Wieffer wechselte ebenso zum Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion wie Stürmer Yankuba Minteh, in der Vorsaison mit zehn Treffern zweitbester Torschütze bei Feyenoord.

Neu verpflichtet für das zentrale Mittelfeld wurde der 61-malige südkoreanische Nationalspieler In-beom Hwang. Der 27-Jährige, der in der Vergangenheit auch bei einigen Bundesliga-Klubs hoch im Kurs stand, kam erst Anfang September von Roter Stern Belgrad und ist am Donnerstag gegen die Werkself erstmals spielberechtigt. Ebenfalls neu im Team sind die Verteidiger Jeyland Mitchell (LD Alajuelense), Facundo Gonzalez (auf Leihbasis von Juventus Turin), Gijs Smal (FC Twente Enschede), Jordan Lotomba (OGC Nizza) und der derzeit verletzte Spanier Hugo Bueno (Wolverhampton Wanderers). Zu den zahlreichen Neuzugängen zählen darüber hinaus Mittelfeldspieler Chris-Kevin Nadje (FC Versailles) sowie die Stürmer Julian Carranza (Philadelphia Union), Ibrahim Osman (auf Leihbasis von Brighton & Hove Albion) und Anis Hadj Moussa (Patro Maasmechelen).

Stammtorhüter bei Feyenoord ist der aus der Bundesliga bekannte Timon Wellenreuther. Der gebürtige Karlsruher bestritt in der Saison 2014/15 insgesamt zehn Pflichtspiele für den FC Schalke 04. Zentrale Figuren im Kader von Trainer Brian Priske sind die Mittelfeld-Akteure Quinten Timber und Calvin Stengs. Der 23-jährige Timber ist neuer Kapitän bei Feyenoord und aktueller niederländischer Nationalspieler, der auch kürzlich beim 2:2 gegen die DFB-Auswahl zum Einsatz kam. Er war in der vergangenen Saison mit sieben Treffern und neun Assists einer der besten Scorer Feyenoords. Sein Mannschaftskollege Stengs wird gegen Bayer 04 nach einer Knie-Operation weiterhin fehlen. Fraglich ist zudem der Einsatz von Innenverteidiger Thomas Beelen, der in Groningen zur Halbzeit verletzt ausgewechselt werden musste.

Im Angriff sind Torjäger Santiago Gimenez und Linksaußen Igor Paixao gesetzt. Der Mexikaner Gimenez war in der vergangenen Saison mit 23 Treffern Zweiter in der Torschützenliste der Eredivisie. Der Brasilianer Paixao traf neunmal. Beide waren auch in der laufenden Saison bereits jeweils zweimal erfolgreich.

Probleme

In Geertruida, Wieffer und Minteh hat Feyenoord in allen drei Mannschaftsteilen jeweils einen Leistungsträger verloren. Es bleibt abzuwarten, wie sich das auf die Struktur der Mannschaft auswirkt. Und dass die Integration der vielen Neuzugänge Zeit brauchen wird, hat Trainer Brian Priske nach dem 2:2 in Groningen noch einmal betont. Zudem machen verletzungsbedingte Ausfälle einiger Stammkräfte die Sache in dieser Startphase der Saison nicht leichter.  

Prunkstück

In den letzten Jahren zählte Feyenoord sowohl in der Defensive als auch in der Offensive stets zu den Top Drei in den Niederlanden. Nur 26 Gegentore musste Rotterdam in der Vorsaison in 34 Spielen hinnehmen. Lediglich Meister PSV Eindhoven war besser (21). Auch im Angriff kam der Klub mit 92 Toren auf den zweitbesten Wert hinter Eindhoven (111). Auffällig dabei, dass sich die erzielten Treffer auf 16 Spieler verteilten. Neben den Stürmern Santiago Gimenez (23 Tore), Yankuba Minteh (10) und Igor Paixao (9) taten sich dabei vor allem die Mittelfeldspieler Quinten Timber (7) und Calvin Stengs (6) sowie der nach Leipzig gewechselte Lutsharel Geertruida (8) hervor. Insbesondere aber sollte die Werkself auf Gimenez achtgeben. Der Mexikaner ist sehr kopfballstark, aber auch im Dribbling auf engstem Raum schwer vom Ball zu trennen. Insgesamt kommt der 23-Jährige in seinen bisherigen zwei Jahren in der Hafenstadt in 91 Pflichtspielen auf 53 Tore und 13 Assists. Eine beachtliche Quote.

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