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25.09.2018Bundesliga

„Wir sind hungrig, in Düsseldorf zu punkten“

Rund 40 Kilometer liegen die Stadien der beiden Städte voneinander entfernt – 2005 Tage hingegen das letzte Aufeinandertreffen zwischen Bayer 04 und Fortuna Düsseldorf in der Bundesliga. Damals, am 30. März 2013, siegte die Werkself im Rheinduell mit 4:1 in der Landeshauptstadt der beiden Klubs, wenige Wochen später stieg die Fortuna in die Zweite Liga ab. Nach der Rückkehr ins Oberhaus stehen beide Klubs am morgigen Mittwoch (18.30 Uhr) nun vor ihrer 29. Paarung in der Ersten Liga. Und dafür haben sich die Schwarz-Roten in der zweiten Englischen Woche in Folge einiges vorgenommen, wie Bayer 04-Cheftrainer Heiko Herrlich auf der Pressekonferenz vor der Auswärtsaufgabe am frühen Dienstagnachmittag verriet.
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Heiko Herrlich über…

…die morgige Aufgabe in Düsseldorf: „Düsseldorf ist eine Mannschaft, die es Bayer 04 Leverkusen immer schwierig gemacht hat – das spiegelt sich auch in der Statistik wieder, da ist kein großer Unterschied. Düsseldorf will Leverkusen immer ein Bein stellen und ich denke mal, das haben sie morgen wieder vor (lacht). Sie sind Aufsteiger und Friedhelm Funkel (Trainer Fortuna Düsseldorf, Anm.) wird seinen Spielern schon erzählen, dass man alles geben und alles verteidigen muss, dass sie die bessere Mentalität haben und was weiß ich noch alles. Es war ja zuletzt auch schon zu lesen, dass sie übers Kollektiv kommen wollen. Aber das haben wir auch schon oft genug gezeigt – wir müssen mit 100 Prozent dagegenhalten, unsere fußballerische Qualität in die Waagschale werfen und geduldig sein.“

…die Anspannung nach den beiden jüngsten Siegen: „Der Druck ist jetzt nicht weniger geworden. Meine Mannschaft hat in Rasgrad und zuletzt gegen Mainz in einer enormen Drucksituation bewiesen, dass sie nicht nur mutig und gut nach vorne spielen, sondern auch sehr gut verteidigen und Fußball arbeiten kann. Aber das müssen wir von Woche zu Woche, oder von Spieltag zu Spieltag, immer wieder neu bestätigen und das wollen wir auch jetzt gegen Düsseldorf wieder schaffen. Wir kommen aus einer schwierigen Situation und haben uns jetzt uns einen gewissen Schwung erarbeitet. Den wollen wir morgen mit ins Spiel nehmen – wir wollen die drei Punkte und nach dem Spiel in der Tabelle vor Fortuna Düsseldorf stehen.“

…drohende Ausfälle: „Abgesehen von den Spielern, die bereits für das Mainz-Spiel nicht zur Verfügung standen haben, sind alle soweit gesund geblieben. Es gab zwar bei dem einen oder anderen kleine Blessuren, aber die wurden gut weggesteckt. Wir können morgen aller Voraussicht nach aus dem Vollen schöpfen.“

…eine neuerliche Rotation: „Wir haben in den vergangenen Spielen schon rotiert und haben vor, das morgen auf der einen oder anderen Position auch wieder zu tun. Wir werden sicherlich frische Kräfte bringen, müssen dabei aber schauen, dass eine feste Achse bestehen bleibt, damit Stabilität erhalten bleibt.“

…die längere Spielpause von Fortuna Düsseldorf: „Es ist wie es ist, das kann man nicht ändern. Unser Anspruch muss es sein, den Drei-Tages-Rhythmus wegzustecken. Nach dem Rasgrad-Spiel haben wir das ganz gut geschafft – auch, wenn ein paar Spieler in der zweiten Halbzeit ein bisschen müde waren, und es manchmal hart ist. Jetzt hatten wir drei Tage Zeit, uns zu erholen. Entscheidend ist die richtige Einstellung – wir müssen die gleiche Bereitschaft wie in den vergangenen beiden Spielen an den Tag legen, in denen hat es die Mannschaft super gemacht und trotz der enormen Drucksituation gezeigt, dass sie unbedingt gewinnen will. Wir wollen den Schwung mitnehmen und jetzt gegen Düsseldorf nachlegen.“

…die Spielweise von Fortuna Düsseldorf: „Sie stehen sehr tief und versuchen bei Ballbesitz, schnell vors gegnerische Tor zu kommen. Gegen den VfB Stuttgart haben sie zuletzt gezeigt, dass sie auch gut Fußballspielen können und das sie gefährlich sind, wenn man sie lässt. Da hatten sie am Ende sogar mehr Torschüsse als die Stuttgarter.“

…mangelnde Kontinuität seiner Mannschaft: „Wir arbeiten schon die ganze Zeit daran, auch vergangene Saison. Aber es ist so, dass unsere Gegner auch Qualität haben – keine Mannschaft in der Bundesliga lässt sich über 90 Minuten komplett an die Wand spielen. Wichtig ist immer, dass man auch in Phasen, wenn der Gegner vielleicht führt, alles versucht und dagegenhält. Das haben wir in den vergangenen beiden Spielen gut gemacht: In Rasgrad hat die Mannschaft nach dem Rückstand eine ganz tolle Moral gezeigt, gegen Mainz war es abgesehen von der Torausbeute bis kurz vor der Halbzeit fast perfekt. In der zweiten Hälfte hat Mainz umgestellt und nochmal alles versucht, aber wir haben trotzdem super dagegengehalten, das Tor gemacht und hatten auch noch ein paar Konterchancen. Solche Phasen muss man einfach überstehen, da würde ich aber nicht gleich von mangelnder Kontinuität sprechen. Ein ganzes Spiel eine Mannschaft vom eigenen Tor fernzuhalten, schafft in der Bundesliga momentan vielleicht einzig Bayern München. Das ist richtig schwierig – und das wird es auch gegen Düsseldorf.“

…Druck im Allgemeinen: „Es gibt immer einen gewissen Druck, den wir uns machen, den ich mir mache und den die Spieler sich selbst machen. Und es gibt einen Druck, den die Journalisten empfinden oder der von außen hereingebracht wird. Von Letzterem müssen wir uns freimachen, der hilft uns nicht weiter. Wir sind hungrig und versuchen, in Düsseldorf zu punkten.“

...die Wichtigkeit des Kopfes in Drucksituationen: „Fußball ist immer Kopfsache, nicht nur ein bisschen. Johan Cruyff hat mal den berühmten Satz gesagt ‚Fußball ist ein Spiel, dass mit den Beinen gespielt, aber im Kopf entschieden wird‘ – natürlich sind der Kopf beziehungsweise die Mentalität wichtig, fast sogar entscheidend. Auch, wenn es positiv läuft, muss man sich immer wieder zusammenreißen und immer wieder versuchen, das Maximum aus sich herauszuholen. Man darf nie bequem werden.“

…die Rückkehr der Langzeitverletzten: „Nein, in den kommenden beiden Wochen wird niemand zur Mannschaft stoßen. Julian Baumgartlinger wird wohl der erste sein, der in der kommenden Länderspiel-Pause zur Mannschaft hinzustößt – wenn alles glatt läuft. Bei Panagiotis Retsos und Charles Aránguiz müssen wir Geduld haben.“

...Charles Aránguiz: „Wir müssen bei ihm einfach abwarten. Ich kann keine 100-prozentige, seriöse Auskunft geben: Ich bin kein Mediziner und kann nicht in sein Knie heineinschauen. Er wird individuell therapiert und individuell belastet.“

 

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