Werkself Nachdreher zu #TSGB04: Back again mit Schick-Show

Die Feierlichkeiten verlagerten sich vom Rasen erst in die Kabine und dann in den Bus zur Heimfahrt: Die Werkself zelebrierte ihren 4:2-Erfolg in Sinsheim gegen die TSG Hoffenheim, der zugleich die 13. Qualifikation zur Champions League bedeutet. Schwarz-rotes Herz, was willst du mehr? Der Werkself Nachdreher...
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ZUSAMMENFASSUNG: SCHICKS GLANZVOLLER AUFTRITT

Keine Frage, die erste Hälfte in Sinsheim gehörte den Gastgebern, die den besseren Start erwischten und eine schwere Nachlässigkeit der Leverkusener zum Führungstreffer durch Rutter nutzten (22.). Auch auf den sehr sehenswerten Ausgleich durch Patrik Schicks Dropkick (34.) hatten die Hoffenheimer eine prompte Antwort parat, als Baumgartner per Kopf zum 2:1 traf (38.). Nach der Pause indes übernahm die Werkself das Ruder und drehte die Partie. Moussa Diaby gelang nach einer schönen Kombination im Strafraum der 2:2-Ausgleich (73.), ehe Patrik Schick zeigte, dass auch ein großgewachsener Stürmer erstaunlich biegsam und behände sein kann. Überragend, wie er den Ball auf engstem Raum mit der Sohle an zwei Gegnern vorbei legte, dann ins Straucheln geriet und sich flink wieder aufrappelte, fast in der gleichen Bewegung noch TSG-Keeper Baumann austanzte und die Kugel schließlich mit letztem Einsatz ins Netz drückte – dieser Treffer zum 3:2 (76.) war ein Kunstwerk. Beim Pfostenschuss von Bruun Larsen und dem vergebenen Nachschuss von Kramaric war Bayer 04 auch ein wenig mit dem Glück im Bunde (79.). Lucas Alario machte in der Nachspielzeit mit seinem Tor zum 4:2 alles klar. HIER geht’s zum ausführlichen Spielbericht.

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STIMMEN: EINFACH KANN JA JEDER

Ein Wort fiel immer wieder an diesem Nachmittag in Sinsheim: Sportdirektor Simon Rolfes war ebenso „stolz“ auf die Mannschaft wie Jonathan Tah oder Lukas Hradecky. „Wir haben nicht immer den besten Fußball gespielt, aber wenn man sieht, wie die Jungs die ganzen Ausfälle im Offensivbereich als Team weggesteckt haben, haben sie sich den Champions-League-Einzug einfach verdient“, sagte Rolfes. Dem schloss sich der scheidende Sport-Geschäftsführer an. „Platz drei ist aufgrund der schwierigen Situation mit vielen Verletzten ein großer Erfolg. Das ist ein schöner Abschluss – natürlich auch für mich“, betonte Rudi Völler. Trainer Gerardo Seoane sprach einen „Glückwunsch an die Mannschaft für die tolle Entwicklung in diesem Jahr“ aus. Den Spruch des Tages zum Auf und Ab in der PreZero Arena lieferte derweil Jonathan Tah, der zu Robert Andrich sagte: „Wär' ja auch langweilig, wenn es einfach wäre.“

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PERSONAL: DIABY NEUER VORLAGEN-KÖNIG

Patrik Schick steuert weiter munter auf Rekordkurs: Mit seinem Doppelpack in Sinsheim hat es der 26-Jährige nun auf 24 Tore (in nur 26 Spielen) gebracht und ist somit nur noch einen Treffer vom Bayer 04-Klubrekord entfernt, den Stefan Kießling aus der Saison 2012/13 hält. Moussa Diaby ist schon einen Schritt weiter und nun Leverkusener Rekordhalter in der Disziplin Torvorbereitung. Seine Vorlage zum 1:1 von Patrik Schick war bereits der zwölfte Assist des Franzosen in dieser Saison, einer mehr als der bisherige Bestwert.

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Noch ein dritter Werkself-Profi stach in Sinsheim heraus, obwohl er gar nicht zum Einsatz kam. Aber allein schon die Tatsache, dass Jeremie Frimpong gerade einmal sieben Wochen nach seinem im Derby gegen Köln erlittenen Syndesmose-Riss wieder zum Kader gehörte, ist höchst bemerkenswert. Dafür gab's nach Abpfiff auch eine dicke Umarmung von Geschäftsführer Fernando Carro. Und bei den Feierlichkeiten auf dem Rasen mit den Fans auf der Tribüne ging der Niederländer schon wieder gut vorneweg...

STATISTIK: WIRD DIE 80ER-MARKE NOCH GEKNACKT?

Wen interessierte nach diesem Match noch großartig die Statistik zum Spiel? Viel schöner und interessanter aus Leverkusener Sicht sind da doch ganz andere Zahlenspiele. Die Werkself spielt in der kommenden Saison zum 13. Mal in der Königsklasse, nur der FC Bayern (dann 25) und Borussia Dortmund (16) können diesen Wert in Deutschland übertrumpfen. Und mit den 04 Treffern in Sinsheim kommt Bayer 04 in dieser Spielzeit bereits auf 78 erzielte Tore – eins mehr als der alte Klubrekord aus der legendären Saison 2001/02. Zum Abschluss gegen Freiburg könnte die Werkself sogar noch die 80er-Marke knacken.

PRESSESCHAU: „COOL DURCHS SAISONFINALE GEMANAGT“

Der Mann des Spiels war auch in den Medien in aller Munde. „Schick verzückt Leverkusen“, titelt die Welt am Sonntag. „Bayer ganz Schick in die Königsklasse“, lautet die Schlagzeile im Express. In sämtlichen Benotungen wird Patrik Schick zudem mit einer glatten „1“ bewertet. Die Rheinische Post wählt diese Begründung: „ Verwertete eine Flanke von Moussa Diaby in bester Torjägermanier und traf quasi aus dem Nichts mit links per Dropkick zum 1:1-Ausgleich (34.). Seine herausragende Klasse blitzte immer wieder auf, wie beim Abschluss von der Strafraumkante (51.), seinem Assist zum 2:2 (73.) oder seinem technisch brillanten Tor zum 3:2 (76.).“

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Der Kölner Stadt-Anzeiger (Online-Ausgabe) erwähnt in seiner Saisonbewertung auch den Chefcoach: „Bayer 04 Leverkusen hat nach enttäuschenden Pokal-Wettbewerben das Ziel in der Champions League am Ende sauber erreicht. Trotz massiver Verletzungsprobleme, die zu einer Änderung der Spielphilosophie führen mussten, erkämpfte die Werkself mit drei Siegen in Folge die vorzeitige Champions-League-Qualifikation. Daran hatte auch Trainer Gerardo Seoane seinen Anteil, weil er nie die Nerven verlor und den in der Offensive schwer angeschlagenen Kader cool durchs Saisonfinale managte.“

AUSBLICK: EMOTIONALER ABSCHIED VON RUDI

Das Finale der Bundesliga-Saison 2021/22 verspricht einen ganz entspannten Nachmittag: Bayer 04 kann seiner abschließenden Begegnung mit dem SC Freiburg am Samstag, 14. Mai, um 15.30 Uhr in der BayArena aus sportlicher Hinsicht ganz gelassen entgegensehen. Emotional wird es mit Sicherheit dennoch. Zum einen werden es sich die Fans nicht nehmen lassen, ihre Werkself und die erneute Champions-League-Teilnahme noch einmal gebührend zu feiern, und zum anderen steht da ja noch ein ganz besonderer Abschied an: Rudi Völler ist letztmals bei einem Pflichtspiel von Schwarz und Rot als Sport-Geschäftsführer dabei, ehe er in den Gesellschafterausschuss von Bayer 04 wechselt.

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