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20.12.2021Bundesliga

Werkself Nachdreher zu #SCFB04: Seoanes Zwischenfazit, Tahs Selbstkritik

Bayer 04 überwintert in der Bundesliga auf dem 04. Platz. Cheftrainer Gerardo Seoane zog nach dem 1:2 beim SC Freiburg ein positives Zwischenfazit, Jonathan Tah reagierte seinerseits mit Selbstkritik, und Patrik Schick ist der zweitbeste Torjäger der Hinrunde. Der Werkself Nachdreher zu #SCFB04.
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Zusammenfassung: Aránguiz kontert Grifo – Schade mit Lucky Punch

Die Gastgeber waren in der ersten Halbzeit das aktivere Team und setzten mehrere offensive Akzente. Bayer 04-Keeper Lukas Hradecky hatte einige Gelegenheiten, sich auszuzeichnen (1./3./27.). In der 33. Minute war der Finne dann aber erstmals geschlagen: Vincenco Grifo verwandelte einen Handelfmeter per Lupfer zum 1:0, nachdem Jeremie Frimpong der Ball zuvor an den Arm gesprungen war. Eine Reaktion der Seoane-Elf blieb zunächst aus. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte schlug Leverkusen dann aber doch noch zurück: Charles Aránguiz markierte nach Fallrückzieher-Vorlage von Jonathan Tah per Kopf den Ausgleich. Im zweiten Durchgang agierte die Werkself zunehmend zielstrebiger im Spiel nach vorne. Es fehlte jedoch an Durchschlagskraft, zudem verteidigte Freiburg gewohnt gut. Als sich beide Teams scheinbar auf eine Punkteteilung geeinigt hatten, schlug der Sport-Club noch einmal zu: Ermedin Demirovic flankte von Rechtsaußen ins Zentrum, wo Kevin Schade einlief und die Kugel zum 2:1 über die Linie spitzelte (84.). HIER geht's zum ausführlichen Spielbericht.

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Stimmen: Nach 1:2 „den Faden verloren“

„Wir sind nicht gut ins Spiel hineingekommen, haben dann in der zweiten Halbzeit aber eine Schippe draufgelegt. Am Ende ist es natürlich enttäuschend, dass wir hier keine Punkte mitnehmen konnten“, fasste Innenverteidiger Tah die Partie zusammen. Beim Tor zum 1:2 habe man es den Freiburgern „zu einfach“ gemacht. „Man kann nicht immer als Ausrede nehmen, dass wir eine junge Mannschaft sind“, betonte der 25-Jährige und schob hinterher: „Wir müssen konsequenter und entschlossener werden.“ Auch Mittelfeldspieler Robert Andrich befand, dass die Werkself eine „schwache erste Halbzeit“ gespielt hat. „Für den zweiten Durchgang“, so der gebürtige Potsdamer, „haben wir uns viel vorgenommen, aber letzten Endes gucken wir uns wieder an und haben 1:2 verloren.“

Cheftrainer Gerardo Seoane ergänzte: „Nach dem Gegentor zum 1:2 haben wir den Faden verloren und konnten die Partie nicht mehr drehen.“ Die zweite Hälfte sei grundsätzlich besser gewesen, allerdings wurde Schwarz-Rot nicht mehr zwingend. „Es gab Situationen, wo die Flanke keinen Abnehmer gefunden hat“, erklärte der Schweizer.

Personal: Neue persönliche Bestmarke für Tah

Im letzten Hinrunden-Spiel erzielte Aránguiz am Sonntag sein erstes Saisontor. Der Chilene, der Mitte Oktober wegen einer Wadenverletzung mehrere Wochen ausgefallen war, absolvierte in der Hinserie insgesamt 15 Pflichtspiele. Vorlagengeber Tah hat unterdessen eine neue persönliche Bestmarke für sich aufgestellt: Für den Abwehr-Chef war es bereits der dritte Assist in dieser Bundesliga-Saison. Noch nie zuvor hatte der 1,95 Meter große Defensivmann in einer Spielzeit so viele Tore vorbereitet.

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Auf der Pressekonferenz nahmen die Medienvertreter derweil das Hinrunden-Ende zum Anlass, Gerardo Seoane um ein Fazit nach seinem ersten halben Jahr in der Bundesliga zu bitten. Daraufhin entgegnete der 43-Jährige: „Zuletzt haben uns die Körner gefehlt, wir hatten einige personelle Probleme zu überstehen. Grundsätzlich bin ich aber mit der Hinrunde zufrieden, die Mannschaft hat in der Entwicklung einen Schritt nach vorne gemacht – auch, wenn wir den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto hätten haben können.“

Statistik: Daten, Zahlen und Fakten zur Hinrunde

Die Werkself hat die Bundesliga-Hinrunde auf dem 04. Platz abgeschlossen. 8 Siege stehen 4 Remis und 5 Niederlagen gegenüber. Mit 40 geschossen Toren stellt Schwarz-Rot momentan die drittgefährlichste Offensive der Liga – hinter dem FC Bayern München (56 Tore) und Borussia Dortmund (41). Gerardo Seoane kann derweil nach 25 Spielen als Bayer 04-Coach einen Punkteschnitt von 1,76 Zählern pro Partie vorweisen. Patrik Schick (16 Treffer) ist seinerseits nach der Hinrunde hinter Robert Lewandowski (19) der Spieler mit den meisten Toren. Florian Wirtz gab indes die zweitmeisten Assists (8) in Deutschlands höchster Spielklasse – erfolgreicher war hier nur Thomas Müller (13). Bei den gehaltenen Torschüssen führt Lukas Hradecky die Rangliste an – mit 72 Paraden liegt der Finne aktuell auf Platz 1 vor Freiburgs Keeper Mark Flekken (67) und Bochums Manuel Riemann (66).

Presse: „Verdienter Heimsieg“ für Freiburg

Kicker attestiert den Freiburgern mehr Zielstrebigkeit und kommt zu dem Fazit, dass es ein „verdienter Heimsieg“ für die Breisgauer war. Nach dem Seitenwechsel haben sich die Teams dann „neutralisiert“. Zudem bewertete das Fußballfachblatt Tahs Selbstkritik („Wir müssen noch mehr Siegermentalität reinkriegen“) nach Abpfiff als positive Erkenntnis. Die Rheinische Post bediente sich ihrerseits der Analyse von Andrich („Wir bekommen eindeutig zu viele Gegentore“) und bescheinigt der Seoane-Elf „naives“ Verteidigen. Die notenbesten Werkself-Profis waren laut dem Kölnischen Stadt-Anzeiger derweil Tah, Aránguiz und Frimpong (jeweils 3). BILD urteilte indes, dass der SC Freiburg „die Mannschaft der Hinrunde“ ist. Leverkusen habe sich mit der Niederlage „das Weihnachts-Fest versaut“.

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Ausblick: Erst Winterpause, dann Rückrunden-Auftakt

Die Partie im Breisgau war für die Werkself das letzte Pflichtspiel in diesem Jahr. Bevor es zum Rückrunden-Auftakt am Samstag, 8. Januar (Anstoß: 15.30 Uhr), mit dem Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin weitergeht, steht nun zunächst die kurze Winterpause an. Das erste Auswärtsspiel im neuen Jahr bestreitet Schwarz-Rot derweil bei Borussia Mönchengladbach (15. Januar, Anstoß: 18.30 Uhr). „Die freien Tage werden wichtig, um sich sowohl physische als auch geistige Frische für die Rückrunde zu holen“, betonte Tah am Mikrofon bei DAZN.

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