Über drei Monate und einen Trainerwechsel hatte es gebraucht: Erst Mitte November gelang dem SV Werder gegen Hannover der erste Saisonsieg. Zuvor musste Alexander Nouri, in der überragenden Rückrunde der Vorsaison noch gefeiert, als Chefcoach seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger Florian Kohfeldt konnte in seinen ersten fünf Spielen gleich drei Siege feiern und den verlorengegangenen Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze wiederherstellen. Gerade das 2:1 in Dortmund am vergangenen Samstag ließ die Konkurrenz aufhorchen. Der 35-Jährige darf sich durch die jüngsten Erfolge auch berechtigte Hoffnungen machen, über den Winter hinaus Werder-Trainer zu bleiben. Bis dahin ist sein Vertrag vorläufig datiert.
Seine Übungsleiter macht sich Werder selbst. Kohfeldt trainierte vor seiner Beförderung zum Proficoach die U23-Mannschaft der Bremer in der Dritten Liga – wie bereits seine beiden Vorgänger Viktor Skripnik und Alexander Nouri. Letztgenannter hatte vor seiner Entlassung – entgegen dem jahrelangen Bremer Trend – zuletzt in erster Linie auf eine Stabilisierung der Defensive um den neuen Torhüter Jiri Pavlenka gesetzt. Die Folge: In Spielen mit Bremer Beteiligung, vor nicht allzu langer Zeit ein Garant für Spektakel, fielen in der laufenden Saison die wenigsten Tore ligaweit, bereits dreimal trennte sich Werder 0:0. Das große Aber: Erst magere elf Treffer haben die Grün-Weißen nach 15 Spielen auf dem Konto, acht davon fielen nach Kohfeldts Amtsantritt im November. Der neue Coach profitiert dabei auch von der Rückkehr Max Kruses (im Bild, vorne). Der extrovertierte Stürmer war im Frühherbst mit einem Schlüsselbeinbruch ausgefallen, das Bremer Offensivspiel anschließend zum Erliegen gekommen. Wieder genesen avancierte Kruse bei den ersten beiden Bremer Saisonsiegen jeweils zum Matchwinner: Beim 4:0 gegen Hannover gelang dem ehemaligen Nationalspieler ein lupenreiner Hattrick, beim 1:0 gegen Stuttgart das goldene Tor. In Dortmund glänzte der 29-Jährige dann als Vorbereiter und legte beide Treffer beim 2:1 auf. Gerade das gute Zusammenspiel von Kruse und seinem flinken Nebenmann Fin Bartels lässt das Umfeld beim SV Werder hoffen, dass die Angriffsflaute nun beendet ist. Allerdings muss sich der Goalgetter nun vorerst einen neuen Partner suchen: Bartels erlitt am Samstag in Dortmund einen Achillessehnen-Riss im linken Fuß und fällt wohl bis zum Saisonende aus.
Werders Mannschaftsleistung ist stark abhängig von der Form ihrer Topspieler. Haben Stürmerstar Kruse und Kapitän Zlatko Junuzovic einen Lauf wie in der Rückrunde des vergangenen Jahres, gehören die Hanseaten zu den besseren Mannschaften in der Bundesliga. Fehlen beide wie zu Beginn dieser Saison verletzungsbedingt oder hinken ihrer Form hinterher, ist das Team nicht in der Lage, ihre individuelle Klasse zu kompensieren. Gerade im spielerischen Bereich hapert es an Möglichkeiten, um Torchancen zu kreieren – und, wenn der treffsicherste Bremer Torschütze Kruse nicht auf dem Platz steht, sie zu entsprechend zu verwerten. Denn: Abgesehen von Bartels (zwei Tore) traf noch kein weiterer Offensivakteur der Bremer in der laufenden Saison in das gegnerische Tor.
So nah die Zeit als Bayern-Jäger Nummer eins noch scheint, so meilenweit sind die Bremer doch mittlerweile davon entfernt. Einen Kader mit Namen wie Mertesacker, Diego und Klose, der sich zwischen 2004 und 2008 fünfmal in Folge für die Champions League qualifizierte, kann sich der SV Werder schlicht und ergreifend nicht mehr leisten. Der Geschäftsführer Frank Baumann und der Aufsichtsratsvorsitzende Marco Bode, zwei ehemalige SVW-Leistungsträger, sind in ihrer Arbeit gefordert, dass Werder wieder ein Fundament schafft, um nach Jahren in der unteren Tabellenhälfte wieder eine gute Rolle in der Liga spielen zu können. Dass dies durchaus realistisch ist, hat die Rückrunde der vergangenen Saison gezeigt, in der die Bremer nur knapp den Sprung ins internationale Geschäft verpassten. Um langsam wieder Kurs in diese Richtung aufnehmen zu können, muss Werder aber zunächst einmal die aktuelle Saison unbeschadet überstehen.
Eine andere Erwartung als den Kampf um den Klassenerhalt an Kohfeldt und seine Mannschaft zu stellen, wäre aufgrund der Leistungen im ersten Saisondrittel vermessen. Dass Bremen aber über die Klasse verfügt, um sich auch in dieser Spielzeit über dem Strich zu halten, hat das Team in den vergangenen Wochen deutlich gezeigt. Bleiben die Schlüsselspieler Kruse, Junuzovic und Thomas Delaney fit, stehen die Chancen gut, dass Werder auch im Sommer 2018 wieder in der Bundesliga antritt.
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