„Das zweite Bundesliga-Jahr ist das schwerste“ – frei nach diesem Grundsatz traute RB vor Beginn der Saison kaum ein Fachmann zu, das sensationelle erste Bundesliga-Jahr mit Rang zwei in der Liga wiederholen zu können. Eine Prognose, in der sich viele nach dem ersten Spieltag und dem 0:2 der Leipziger auf Schalke bereits bestätigt fühlten. Doch einmal mehr belehrte die Mannschaft von Ralph Hasenhüttl alle Zweifler eines Besseren: Sieben der folgenden zehn Spiele wurden gewonnen. Nicht immer mit dem unbeschwerten Hurra-Fußball der Premierensaison, dafür aber häufig im Stile einer absoluten Spitzenmannschaft – wie zuletzt beim 2:1-Arbeitssieg nach Rückstand über Hannover 96 vor der Länderspielpause, mit dem sich die Sachsen erstmals in dieser Saison wieder auf den zweiten Rang und damit zum ersten Bayern-Verfolger aufschwangen. Eben gegen jene Bayern musste sich RB in der zweiten Runde des DFB-Pokals erst nach großem Kampf im Elfmeterschießen geschlagen geben. In der ersten Champions-League-Saison der Vereinshistorie liegen die Bullen in der Vorrundengruppe mit Besiktas Istanbul, dem FC Porto und der AS Monaco derzeit mit vier Punkten auf Rang drei.
Gemäß der Vereinsphilosophie ist der RB-Kader durchsetzt von jungen, hochtalentierten Spielern. Ex-Bayer 04-Profi Kevin Kampl, der im August aus Leverkusen in die sächsische Metropole wechselte, zählt mit seinen 27 Jahren schon zu den ältesten Spielern des Teams, dessen Topstar zweifelsohne Timo Werner ist. Der Mittelstürmer traf nach einem kometenhaften letzten Jahr auch in der laufenden Spielzeit in neun Liga-Einsätzen bereits sechs Mal und ist mittlerweile auch aus der deutschen Nationalmannschaft nicht mehr wegzudenken. Die Chance, dass Werner bei der WM in Russland nicht der einzige Leipziger im Kader von Joachim Löw ist, ist dabei durchaus gegeben. Am vergangenen Freitag debütierte Linksverteidiger Marcel Halstenberg beim Testspiel in England, im Sommer hatte bereits Mittelfeld-Abräumer Diego Demme sein erstes Länderspiel absolviert. Beide Spieler waren als wenig beachtete Zweitligaprofis zu RB gestoßen und stehen quasi symbolhaft für den rasanten Aufstieg des Klubs. Für die spielerischen Momente sind im Leipziger 4-4-2-System hingegen andere zuständig, allen voran die Ausnahmetechniker Emil Forsberg und Naby Keita. Letzterer wird den Verein nach der Saison in Richtung Liverpool verlassen, auch Forsberg und Werner stehen weit oben auf den Listen europäischer Top-Klubs.
Neben den Begehrlichkeiten, die Leipzigs Spieler bei den europäischen Spitzenklubs wecken, bereiten auch die Partien gegen eben jene Vereine den Verantwortlichen derzeit Sorgen. In der Champions League bekam Hasenhüttls Team bislang vor allem auswärts die Grenzen aufgezeigt und tat sich zudem jeweils im Anschluss an die internationale Paarung in der Bundesliga etwas schwer. Zwar führte dies noch nicht zu drastischen Punktverlusten (drei Siege und ein Unentschieden), doch das konsequente Pressing mit schnellem Umschalten ließ sich am Ende der englischen Wochen nur selten nach dem Geschmack des österreichischen Cheftrainers umsetzen. Solange die Punktausbeute unter der Doppelbelastung nicht zu stark darunter leidet, sollte das aber ein Problem sein, mit dem die Verantwortlichen in Leipzig gerne umgehen – auch, weil sie sich wohl daran gewöhnen dürfen.
„Wir sind noch nicht am Ende angekommen und werden das Gefühl nicht los, dass da noch mehr geht“, sagte Coach Ralph Hasenhüttl zuletzt in einem Interview auf der Leipziger Vereinswebsite und kaum einer in Fußballdeutschland traut sich, dem zu widersprechen. Sollte der Getränkekonzern hinter dem Verein sein Engagement nicht einstampfen, ist langfristig in der Tat kein Ziel zu hoch für RB Leipzig. Der Verein ist nicht nur finanziell, sondern auch strukturell hervorragend aufgestellt. Wichtige Weichenstellungen werden bei den Roten Bullen von langer Hand geplant. Bestes Beispiel: Bereits die jüngsten Jugendmannschaften von RB sollen mit der gleichen Spielphilosophie wie das Bundesligateam auftreten, damit in Zukunft auch Spieler aus der eigenen Akademie den Sprung in den Profikader schaffen.
Ob es in diesem Jahr bereits für den ganz großen Wurf reicht, erscheint aufgrund der für das junge Team ungewohnten Doppelbelastung mehr als fraglich. Trotz alledem sind die Leipziger bestens aufgestellt, um im Rennen um die Champions-League-Plätze wieder eine gewichtige Rolle zu spielen. Die Wiederholung der Vize-Meisterschaft aus dem Vorjahr ist durchaus realistisch, wenn die Schlüsselspieler wie Forsberg und Werner fit bleiben. Sollte es am Ende Rang drei oder vier werden, wird man sich bei RB auch mit einem kleinen Rückschritt zufrieden geben – ausnahmsweise.
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