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22.09.2019Bundesliga

Presseschau: „Eine herzhafte Phase reichte“

In den Medien gibt es nach dem 2:0-Erfolg von Bayer 04 gegen den 1. FC Union Berlin keine zwei Meinungen: Es war ein hochverdienter Sieg der klar überlegenen Werkself. Ein Blick in die Pressestimmen
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Die Welt am Sonntag schreibt: „Gegen Aufsteiger Union Berlin gelang Bayer Leverkusen am Samstagnachmittag ein nie gefährdetes 2:0 (2:0) und damit eine kleine Wiedergutmachung vor den gebeutelten Heimfans. Bayer stellte die Weichen früh auf Sieg. ...Von den Berlinern war nichts zu sehen, und manch einer der mitgereisten Anhänger fragte sich, wie das Team vor drei Wochen noch 3:1 gegen Dortmund hatte gewinnen können.“

Auch der Kölner Express bemüht das Bild der Rehabilitierung: „Das war ein Gegner, wie ihn sich Bayer Leverkusen nur hätte wünschen können: Gegen ein völlig harmloses Union Berlin hat die Werkself am Samstag ihre Mission Wiedergutmachung nach der Moskau-Schmach in der Champions League gestartet. ...Den Gastgebern reichte eine durchschnittliche Leistung, um den Liga-Neuling souverän in Schach zu halten.“

Alarios Plädoyer

Die Erkenntnis im Kölner Stadt-Anzeiger (Online-Ausgabe) in der Rubrik „Das war gut“: „Die Geduld, mit der Bayer 04 gegen passive Berliner auf den entscheidenden Moment wartete, nachdem unfruchtbarer Ballbesitz gegen Lokomotive Moskau in der Champions League zum Ärgernis geworden war. Allerdings war auch die Bank der Werkself gut. Dort saßen unter anderem Tah und Demirbay.“ Zum „Mann des Spiels“ wird Lucas Alario gekürt: „Nicht, weil er herausragend und super spektakulär gespielt hätte, sondern wegen der altmodischen Entschlossenheit, mit der dieser echte Mittelstürmer den Sieg wahrscheinlich gemacht hatte. Sein Tor zum 2:0 war an einer Stelle, an der andere den Angriff zu Tode kombiniert hätten, ein Plädoyer für die Basisdinge des Spiels. Einfach mal draufhauen und jubeln.“

Der Kicker wertet das Spiel so: „Dank eines 2:0-Siegs gegen Union Berlin ist Bayer Leverkusen nach drei Pflichtspielen ohne Sieg wieder in die Erfolgsspur eingebogen. Die Rheinländer nutzten ihre Chancen in der ersten Hälfte konsequent. Gegen den harmlosen Aufsteiger, der sich nach der Pause auch noch selbst dezimierte, gerieten die drei Punkte für Bayer danach nie mehr ernsthaft in Gefahr.“

Die Rheinische Post titelt „Bayer befreit sich gegen Union aus Mini-Krise“. Im Text heißt es: „Der ungefährdete 2:0 (2:0)-Sieg gegen Union Berlin hat die Mannschaft von Trainer Peter Bosz nach den zuletzt aufkommenden Turbulenzen wieder stabilisiert. Die Grundlage dafür war eine deutlich konzentriertere Leistung als bei der Auftaktniederlage in der Champions League am Mittwoch. ...Die Gastgeber waren komplett überlegen, machten aber zu wenig aus ihren Gelegenheiten, die sich in Überzahl mit zunehmender Spieldauer naturgemäß häuften. So blieb es bei einem hochverdienten Sieg, der mit etwas mehr Konsequenz auch zwei, drei Tore höher hätte ausfallen können – wenn nicht sogar müssen.“

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung bringt das einseitige Geschehen in der BayArena auf diesen Punkt: „Bayer Leverkusen hat sich den jüngsten Bundesliga- und Champions-League-Frust ein wenig von der Seele geschossen: Gegen Aufsteiger Union Berlin gelang ein 2:0-Sieg, nachdem es vor drei Tagen eine 1:2-Niederlage in der Königsklasse gegen Lokomotive Moskau und vor Wochenfrist ein 0:4 bei Borussia Dortmund gegeben hatte.“

„Wie Schäfchen vor dem Wolf“

Auch in der Berliner Presse wird die Unterlegenheit der Eisernen klar betont. Der Tagesspiegel schreibt: „Nimmermüde 2500 Gästefans sahen insbesondere eine blutleere erste Halbzeit ihrer Lieblinge, die nach 45 Minuten null Torschüsse zu verbuchen hatten. Wie Schäfchen vor dem Wolf versteckten sich die Gäste, die passend dazu weiße Trikots, Hosen und Stutzen über den Rasen trugen. Einzelne Spieler hervorzuheben wäre der schlechten Sache aus Berliner Sicht nicht gerecht geworden, vielmehr versagten die Gäste kollektiv. Nach dem ereignislosen Start reichte Leverkusen eine kurze, aber herzhafte Phase, um zu zwei Toren zu kommen, jeweils begünstigt durch Berliner Fehlpässe. Dem nicht anerkannten Tor ließ Kevin Volland 120 Sekunden später die Führung folgen. Zunächst schoss er noch Unions Kapitän Christopher Trimmel an, den abprallenden Ball aus 20 Metern aber flach ins Eck. Weil Union sein lauschiges Mittagsschläfchen fortsetzte – Christian Gentner misslang ein Zuspiel auf Sheraldo Becker –, durfte Alario kurz nach dem 1:0 auf 2:0 erhöhen. Dies tat er sehenswert aus 18 Metern.“

In der Berliner Morgenpost ist zu lesen: „Nach vorn entwickelten die Köpenicker keine Gefahr. Zu zaghaft waren die Offensivbemühungen – und zu fehlerhaft. Genau dies bestraften die Leverkusener eiskalt nach 20 Minuten. Nach einem Fehlpass von Sebastian Andersson schickte Nadiem Amiri Kevin Volland auf die Reise. Dessen ersten Schuss von der Strafraumgrenze konnte Christopher Trimmel noch abwehren, den zweiten Versuch fälschte Unions Kapitän jedoch so ab, dass er für Torwart Rafal Gikiewicz unerreichbar wurde. Es war der verdiente Rückstand für die Unioner, die vier Minuten vorher dank des Videoassistenten vom 0:1 noch verschont wurden. Über Nationalspieler Kai Havertz und Lars Bender kam der Ball in den Strafraum zu Lucas Alario, der direkt einschoss. Doch weil Volland Torwart Gikiewicz irritierte und damit aus passivem ein aktives Abseits machte, fand der Treffer keine Anerkennung. ...Union hatte sogar noch Glück, dass Havertz nur die Latte traf (82.). Dabei wäre ein dritter Leverkusener Treffer keiner zu wenig gewesen.“

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