Die Blicke sagten alles nach dem Schlusspfiff. Aus den Gesichtern der Dortmunder Spieler und Verantwortlichen war nach der Derby-Niederlage auf Schalke die pure Enttäuschung, beinahe Versteinerung abzulesen. Ungeachtet der Tatsache, dass eine Pleite im – für die Fans – wichtigsten Spiel des Jahres standardmäßig eine Katastrophe für alle Beteiligten ist, war das 0:2 gegen den Erzrivalen am Sonntag für die Schwarz-Gelben gleich mehrfach bitter: Der BVB versäumte es, für das 4:4 nach 4:0-Führung im Hinspiel, einem der denkwürdigsten Derbys der vergangenen Jahre, Revanche an Königsblau zu nehmen und musste die Knappen – vielleicht noch schwerer wiegend – in der Tabelle auf vier Punkte davonziehen lassen. Mit einem Sieg hätte der BVB vorbei an Schalke auf Rang zwei springen können, so aber überholte aufgrund des besseren Torverhältnisses auch die Werkself die Dortmunder. Und so belegen beide Teams vor dem direkten Aufeinandertreffen punktgleich die Tabellenplätze drei und vier.
Die schlechten Nachrichten nach der Derby-Niederlage wollten nicht abreißen im Lager des BVB. Es lief bereits die Nachspielzeit, der FC Schalke stand längst als Sieger fest, als Michy Batshuayi nach einem Zweikampf mit Benjamin Stambouli auf dem Boden liegen blieb und letztendlich den Platz auf einer Trage verlassen musste. Die Befürchtungen bestätigten sich tags darauf: Laut BVB-Mitteilung fällt der 24-jährige Stürmer „wahrscheinlich für den Rest der Saison“ aus – eine Verletzung, die den BVB hart trifft. Seitdem Batshuayi am letzten Tag der Transferperiode per Leihgeschäft als Ersatz für den abgewanderten Pierre-Emerick Aubameyang (FC Arsenal) vom FC Chelsea verpflichtet worden war, überzeugte er durch seine Torgefahr und erzielte in zehn Bundesliga-Einsätzen stolze sieben Treffer. Sein verletzungsbedingtes Ausscheiden auf Schalke könnte nun gar die letzte Aktion des Belgiers im Dress des BVB gewesen sein. Denn die Leihe endet nach der Saison, und Batshuayi hat einige Argumente gesammelt, um bei seinem eigentlichen Arbeitgeber in London eine Chance zu bekommen. Ob der BVB es dennoch schafft, den Angreifer zu halten, ist ebenso unklar wie die Frage nach seinem Ersatz im Saisonendspurt. Der einzige verbliebene reine Mittelstürmer im Kader ist der erst 18-jährige Schwede Alexander Ishak, der zuletzt aber nicht einmal auf der Bank Platz nehmen durfte. Somit läuft alles auf eine „fachfremde“ Lösung aus der hochveranlagten BVB-Offensive hinaus. Neben dem wiedergenesenen Andriy Yarmolenko (im Bild, rechts) dürfte Maximilian Philipp (im Bild, Mitte) die besten Chancen haben, gegen Bayer 04 im Sturmzentrum aufzulaufen. Auch weil BVB-Coach Peter Stöger auf der Pressekonferenz am Donnerstag einen Einsatz des André Schürrle als „eher unwahrscheinlich“ bewertete. Der Ex-Leverkusener hatte im Spiel gegen Schalke 04 einen Schlag auf den Fuß bekommen und seitdem nicht trainieren können.
Batshuayi und Schürrle sind nicht die einzigen, auf die Peter Stöger im Saisonendspurt (vorerst) verzichten. Auch weitere Ausfälle treffen seinen Kader – vor allem in der Tiefe: In Raphael Guerreiro (Muskelfaserriss), Dan-Axel Zagadou (Aufbautraining nach Muskelbündelriss) und Erik Durm (Außenbandriss im Sprunggelenk) fehlen zwei Optionen für die defensive Außenbahn, wo Jeremy Toljan nun die einzige Alternative zum Routinier-Duo Schmelzer/Piszczek darstellt, in Sebastian Rode (Leisten-OP) geht der in dieser Saison ohnehin anfälligen BVB-Defensive eine weitere Alternative ab. Für Shinji Kagawa, der sich vor seiner im Februar erlittenen Knöchelverletzung in Topform präsentierte, könnte es gegen Bayer 04 hingegen zum Comeback reichen. Die Spielfreude des Japaners wäre für Stöger sicherlich ein belebendes Element für seine Offensive, die trotz der Vielzahl an herausragenden Einzelspielern und stolzen 57 Saisontoren zuletzt ein wenig ins Stocken geraten war und nicht mehr die Kreativität an den Tag legte, die das Team vor allem zu Saisonbeginn ausgezeichnet hatte.
Auch wenn die Euphorie in Dortmund nach einer jüngsten Derby-Niederlage einen herben Dämpfer erlitten hat: Nach wie vor stehen die Chancen des BVB gut, in die Champions League einzuziehen. Allerdings stecken die Dortmunder mitten im Umbruch: Es ist unklar, ob Peter Stöger auch in der nächsten Saison noch das Training der Schwarz-Gelben leiten wird – und wenn nicht, wer schließlich sein Nachfolger wird. Auch die millionenschweren Erlöse aus den Verkäufen von Aubameyang und Ousmane Dembélé (FC Barcelona) warten bislang noch darauf, reinvestiert zu werden. Ein spannender Sommer am Borsigplatz steht bevor.
Trotz der jüngsten Auswärtsniederlagen gegen die beiden Topteams der Liga aus München und Gelsenkirchen: Die Bilanz unter Stöger kann sich insgesamt durchaus sehen lassen. Bis zum 0:6 bei den Bayern Ende März blieb der Österreicher in seinen ersten zwölf Ligaspielen als BVB-Coach ungeschlagen – Vereinsrekord. Auch deshalb scheint die Dortmunder Sorge, noch aus der Champions League zu rutschen, aufgrund der letzten Auftritte zwar nicht unbegründet, letztlich aber wohl auch etwas übertrieben zu sein. Nach dem Duell mit der Werkself warten mit Werder Bremen und Mainz 05 zwei vergleichbar lösbare Aufgaben, ehe am letzten Spieltag der Saison ein kniffliges Auswärtsspiel in Hoffenheim auf dem Plan steht. Angesichts der vier Punkte Vorsprung auf Platz vier, und des deutlich besseren Torverhältnisses als die Konkurrenz sollten die Westfalen – solange sie sich nicht durch die Derby-Niederlage verunsichern lassen – auch in der kommenden Saison in der Königsklasse vertreten sein.
Der Videospiel-Hersteller Electronic Arts (EA) hat zusammen mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) die sechs Nominierten für die Wahl zum Bundesliga-„Spieler des Monats“ November bekannt gegeben – darunter ist mit Florian Wirtz auch ein Werkself-Profi. Fans von Schwarz-Rot können ab sofort abstimmen!
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