Befreit von jeglicher Mehrfachbelastung gehen die Hoffenheimer ins neue Jahr. Der erste Ausflug der Vereinsgeschichte nach Europa endete in der Gruppenphase der Europa League mit nur einem Sieg aus sechs Spielen, im DFB-Pokal war bereits im Oktober in Bremen Schluss. Genau dort startete Hoffenheim am vergangenen Wochenende in die Bundesliga-Rückrunde, auf der nun die volle Konzentration bei 1899 liegt. Das Ergebnis bei Werder gestaltete sich etwas freundlicher als noch im Herbst, ganz zufrieden schienen Nagelsmann und Co. nach dem 1:1 in der Hansestadt jedoch nicht, hatten sie doch die erste Halbzeit dominiert und verdient mit 1:0 geführt. Ein Leistungsabfall in Durchgang zwei führte zum Ausgleich und verhinderte, dass die Kraichgauer an Bayer 04 vorbeizogen. So liegt die TSG in einer extrem engen oberen Tabellenhälfte einen Punkt hinter der Werkself auf Tabellenplatz sieben.
Die Betroffenheit hielt sich in Grenzen bei der TSG, als Sandro Wagners Abgang kurz vor Weihnachten offiziell gemacht wurde. Zu lange stand der Transfer des Mittelstürmers bereits im Raum. Gelassenheit dominierte den Umgang des Vereins mit der Causa Wagner. Trotz ausreichendem Vorlauf entschied sich die sportliche Leitung um Sportdirektor Alexander Rosen und Geschäftsführer Hans-Dieter Flick dafür, im Winter keinen Ersatz für Wagner zu verpflichten. Was auf den ersten Blick ob der verloren gegangenen Qualität des Nationalspielers zunächst erstaunlich klingt, macht durchaus Sinn auf den zweiten Blick, dem Blick auf die verbliebenen Stürmer im Kader. In Serge Gnabry, Mark Uth (oben im Bild), Andrej Kramaric und Adam Szalai verfügt Julian Nagelsmann über eine Dichte an namhaften Angreifern wie kaum ein anderer Bundesligist. Ebenfalls nicht selbstverständlich: Das Angebot an gleich zwei ausgewiesenen Kreativspielern in Nadiem Amiri und Kerem Demirbay. Beim Auswärtsspiel in Bremen zuletzt mussten jedoch beide Akteure verletzt passen. Eine Rückkehr der beiden Mittelfeldmänner gegen die Werkself ist noch offen, scheint jedoch vor allem im Fall von Demirbay unwahrscheinlich.
Das Spiel bei Werder war so etwas wie ein Spiegelbild der Hoffenheimer Saison. Nach starkem Beginn und folgerichtiger Führung schaffte es die Nagelsmann-Elf in Bremen nicht, sich für den betriebenen Aufwand zu belohnen. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison: In 14 von 18 Saisonspielen lag die TSG in Führung, nur Tabellenführer Bayern öfter (16). Am Ende sprangen aus diesen 14 Führungen aber nur maue sieben Siege heraus. Gleich drei Partien gingen gar noch verloren – trauriger Ligahöchstwert und ein Indiz dafür, dass dem mit vielen jungen Spielern gespickten Team in entscheidenden Situationen die Abgeklärtheit fehlt. Als „zu schläfrig“ titulierte Coach Nagelsmann nach dem Bremen-Spiel auch das Verhalten seines Teams im Angriffsdrittel. Sollten die Impulsgeber Amiri und Demirbay auch gegen die Werkself ausfallen, könnte sich Hoffenheim deshalb auch im Umschaltspiel nach vorne schwer tun.
Nach dem Aufbau folgt der Umbau im Kraichgau. Vom Team, das in der vergangenen Saison für die erfolgreichste Spielzeit der Vereinsgeschichte sorgte, wird schon im kommenden Sommer nicht mehr viel übrig sein. Bereits in der vergangenen Transferperiode verabschiedeten sich die Leistungsträger Süle, Rudy, Toljan und Schwegler, nun folgte in Wagner ein weiterer Führungsspieler. Mark Uth (nach Schalke) und Serge Gnabry (zum FC Bayern) stehen vor ihrem letzten Halbjahr im TSG-Trikot. Die Lösung auf die Welle an Abgängen liegt deshalb wohl im bereits beim Bundesliga-Aufstieg 2008 proklamierten Jugendkonzept, das nun endlich Früchte tragen soll: In der abgelaufenen Hinrunde gewährte Nagelsmann den Nachwuchsspielern Robin Hack, Stefan Posch und Dennis Geiger einige Einsatzminuten, letzerer etablierte sich gar als Stammspieler im zentralen Mittelfeld. Während das Konzept kurzfristig durchaus Gefahren birgt, sollte es langfristig dazu beitragen, dass sich die TSG in der oberen Tabellenhälfte der Bundesliga festsetzt.
Nach dem Ausscheiden aus den Pokalwettbewerben kann sich Hoffenheim ganz auf die Liga konzentrieren. Nagelsmann muss nicht mehr so häufig rotieren wie in der Hinrunde, die Mannschaft sollte somit ausgeruhter und nicht mehr so anfällig für späte Gegentore sein. Auch wenn Wagners Abgang auf mehreren Ebenen ein Loch reißt, ist es trotz der harten Konkurrenz durchaus realistisch, dass der Klub aus der Provinz auch in der kommenden Spielzeit wieder international spielt.
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