Über Monate hinweg war fleißig spekuliert worden, viele bekannte Namen befanden sich im Topf – und am Ende wurde es doch einer, den kaum einer so richtig auf der Rechnung hatte. Pünktlich zur Länderspielpause gab die TSG 1899 Hoffenheim ihren neuen Trainer bekannt: Der Niederländer Alfred Schreuder wird zur neuen Saison die Nachfolge von Julian Nagelsmann antreten, der sich RB Leipzig anschließt. Zuvor aber will Nagelsmann noch seine letzte Mission im Kraichgau vollenden und auch in seiner dritten vollständigen Saison den Sprung ins internationale Geschäft packen. Die Möglichkeit hat er nach wie vor: Die TSG liegt aktuell vier Punkte hinter Bayer 04 und den europäischen Plätzen, das Heimspiel gegen die Werkself ist somit ein extrem wichtiges für die Ambitionen der Hoffenheimer. Die erste Champions-League-Teilnahme der Vereinsgeschichte endete ohne Sieg bereits nach der Gruppenphase, im DFB-Pokal schied 1899 ausgerechnet gegen Nagelsmanns kommenden Klub RB Leipzig frühzeitig aus. Die Kräfte werden gebündelt für die finale Attacke auf das vordere Bundesliga-Drittel.
Die derzeit spannendste Personalie im Kraichgau ist sicherlich Alfred Schreuder. So überraschend seine Nominierung zum Cheftrainer kam, so logisch erscheint sie doch bei näherer Betrachtung. Schreuder kam 2015 ursprünglich als Assistent von Huub Stevens nach Hoffenheim, blieb aber auch Co-Trainer, nachdem Julian Nagelsmann kurze Zeit später übernahm. Erst im Januar 2018 verabschiedete er sich in Richtung Amsterdam, um bei Ajax als Assistent von Erik ten Hag zu arbeiten. Aktuell mischen die beiden mit ihrem Team die Champions League auf und warfen zuletzt den dreimaligen Champion Real Madrid aus dem Wettbewerb. Auch deshalb wollte Nagelsmann Schreuder als seinen Co-Trainer nach Leipzig lotsen, doch der Niederländer blockte ab. Er wird jetzt nicht Nagelsmanns Assistent, sondern sein Nachfolger. Das Angebot jedoch zeigt: Nagelsmann und Schreuder haben dieselbe Art, Fußball zu denken, verfolgen eine ähnliche Spielidee. Aufgrund der erfolgreichen Zeit unter Nagelsmann ist der Schritt hin zu Schreuder damit ein durchaus nachvollziehbarer – Hoffenheim setzt auf Bewährtes, der Trainerwechsel soll keinen kompletten Umbruch darstellen, was die Spielphilosophie angeht, eventuell soll der 46-jährige Niederländer das System Nagelsmann sogar noch weiterentwickeln. Nur allzu gerne würde er dabei auf Andrej Kramaric zählen dürfen. Der Kroate (im Bild oben mit Nagelsmann) befindet sich zurzeit in herausragender Form, erzielte die letzten drei Hoffenheimer Treffer vor der Länderspielpause. Das blieb natürlich auch den europäischen Topklubs nicht verborgen. Ob Schreuder daher mit Kramaric planen kann, ist derzeit noch offen. Fest steht aber: Für Bayer 04 ist der Offensivmann am Freitag eine permanente Bedrohung.
Hoffenheim könnte in der Tabelle deutlich besser dastehen, würde die Mannschaft nicht immer wieder leichtfertig ihre Führungen verspielen. In insgesamt 19 der bisher 26 Saisonspiele lagen die Kraichgauer in Front, nur die Bayern und der BVB häufiger. Doch in über der Hälfte der Fälle reichte es am Ende nicht zum Sieg, das 1:1 nach 1:0 in Stuttgart vor der Länderspielpause war bereits die zehnte Partie, in der es für die Nagelsmann-Elf trotz Führung nicht zum Dreier reichte – einsamer Spitzenwert in der Bundesliga. Für die Partie gegen Bayer 04 muss Hoffenheim außerdem einen bitteren Ausfall beklagen: Nico Schulz holte sich in Stuttgart seine fünfte Gelbe Karte ab und wird gesperrt fehlen – durchaus eine Schwächung, denn der Linksverteidiger gehört zu den absoluten Leistungsträgern des Teams, avancierte durch seine starken Auftritte auch zum Nationalspieler und erzielte am Sonntag sogar den 3:2-Siegtreffer für die DFB-Elf in der EM-Qualifikation in den Niederlanden.
Mit der Verpflichtung von Schreuder geht Hoffenheim den erfolgreichen Weg der vergangenen Jahre weiter. Strukturell und wirtschaftlich erfüllt der Verein alle Voraussetzungen, um sich auch international einen Namen zu machen. Die von Nagelsmann eingeschlagene Spielidee soll identitätsstiftend für den ganzen Verein sein und durch Schreuder dementsprechend fortgesetzt und weiterentwickelt werden. Auch das bereits zu Zweitliga-Zeiten eingeschlagene Nachwuchskonzept trägt langsam, aber sicher Früchte: In Nadiem Amiri ist ein Akteur aus der eigenen Jugend bereits Stammspieler, Innenverteidiger Stefan Posch sowie der derzeit verletzte Dennis Geiger spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, die Offensivspieler Robin Hack, Christoph Baumgartner und David Otto gehören sporadisch zum Profikader und ergatterten in dieser Spielzeit teilweise erste Einsatzzeiten. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt im Kraichgau.
Die Qualität für einen Angriff auf die internationalen Plätze ist definitiv vorhanden im Kraichgau. Entscheidend für einen erfolgreichen Ausgang der letzten Nagelsmann-Mission: Hoffenheim muss sich für seine guten Leistungen mit Punkten belohnen, die vielen Punktverluste nach Führung dürfen nicht Überhand nehmen. Richtungsweisend dürfte zunächst aber auch die Partie am Freitag werden: Mit einem Sieg über Bayer 04 wäre Hoffenheim schon nahe dran am erklärten Ziel, mit einer Niederlage würde es sich wieder recht weit entfernen. Eines ist also sicher: Die Kraichgauer werden gegen die Werkself alles in die Waagschale werfen.
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