Im letzten Spiel des alten Jahres haben sie nochmal drei ganz wichtige Punkte eingefahren. Mit dem 3:1-Erfolg beim VfL Wolfsburg kletterte Borussia Dortmund kurz vor Weihnachten auf den sechsten Platz. Bei einer Niederlage wäre der BVB nur Elfter gewesen. So zeigten sich Spieler und Verantwortliche nach dem ersten Auswärtssieg der Saison erleichtert, aber auch selbstkritisch. „Es ist noch alles für uns drin, wir sind wieder da“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. Vor allem die erste Hälfte in der Volkswagen Arena lief nahezu perfekt für die Dortmunder. Innerhalb von nur sechs Minuten erzielten die von Beginn an überlegenen Schwarz-Gelben ihre drei Tore. Donyell Malen, Maximilian Beier und Julian Brandt trafen zwischen der 25. und 30. Minute. Dennoch mussten die Gäste in der zweiten Hälfte nach dem Anschlusstreffer von Denis Vavro (58.) und der Roten Karte gegen BVB-Mittelfeldspieler Pascal Groß (62.) nach einer Notbremse in der letzten halben Stunde noch ein paar kritische Situationen überstehen. Am Ende reichte es aber zu einem verdienten Sieg, der die Dortmunder wieder in die Nähe der Champions-League-Ränge brachte. „Auch wenn es nur zwei Punkte Rückstand sind: diesen aufzuholen, wird noch ein Kraftakt“, sagte Geschäftsführer Lars Ricken mit Blick auf die weitere Saison. Denn nur knapp hinter dem BVB lauern Klubs wie Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach, der SC Freiburg und der VfB Stuttgart.
Immerhin sind die Borussen in der Bundesliga seit fünf Spielen ungeschlagen (zwei Siege, drei Remis). Die beiden 1:1-Unentschieden zu Hause gegen die TSG 1899 Hoffenheim und bei Borussia Mönchengladbach waren aus Dortmunder Sicht allerdings unbefriedigend. „Wir sind in der Bundesliga definitiv noch nicht da, wo wir uns selbst sehen, wo wir sein müssten“, sagte Sahin zum Jahresende 2024 in einem Video-Interview mit den BVB-Vereinsmedien.
In der UEFA Champions League hingegen hat seine Mannschaft bislang überzeugt und liegt auf Rang 9 gut im Rennen. Nur zwei Punkte trennen die Schwarz-Gelben vom Tabellenzweiten FC Barcelona, dem man sich zuletzt zu Hause in einem packenden Spiel 2:3 geschlagen geben musste. Davor aber hatte Dortmund unter anderem gegen Club Brügge (3:0), Celtic Glasgow (7:1) und Dinamo Zagreb (3:0) deutliche Siege eingefahren.
Es war schon heftig: Der BVB hatte in der Hinrunde regelmäßig Ausfälle von Leistungsträgern zu beklagen. „Die Verletzungen scheinen irgendwie zu unserer Saison dazuzugehören“, sagte Trainer Nuri Sahin noch im Dezember vergangenen Jahres. „So langsam traue ich mich gar nicht mehr, nachzufragen." Zuletzt hatte es beim 1:1 in Mönchengladbach mal wieder Innenverteidiger Niklas Süle erwischt. Der 29-Jährige wird seiner Mannschaft wegen einer Verletzung der Syndesmose langfristig fehlen. Ein großes Innenverteidiger-Talent könnte über kurz oder lang in die Bresche springen: Der 19 Jahre alte Italiener Filippo Mané ist kürzlich mit seinem ersten Profivertrag für seine herausragenden Leistungen in der vergangenen Saison bei der U19 belohnt worden. Bislang ist er noch ohne Einsatz im Lizenzkader. Und inzwischen hat sich die Personallage beim BVB auch etwas entspannt. Außer Süle waren alle zwischenzeitlich Angeschlagenen zum Jahresauftakt wieder einsatzbereit. Aus dem Vollen schöpfen kann Sahin beim Spiel gegen die Werkself dennoch nicht. Neben Süle wird definitiv auch Pascal Groß fehlen. Der deutsche Nationalspieler wurde nach seiner Roten Karte in Wolfsburg vom Sportgericht des DFB für zwei Spiele gesperrt. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Marcel Sabitzer, der Anfang dieser Woche leicht angeschlagen nur individuell trainieren konnte. Abzuwarten bleibt auch, ob Waldemar Anton und Almugera Kabar zur Verfügung stehen werden – beide hatten sich am Montag krankheitsbedingt vom Training abgemeldet.
Vor dem Anpfiff des Topspiels gegen die Werkself am Freitagabend wird der BVB seines langjährigen Torhüters Wolfgang „Teddy“ de Beer gedenken, der am 30. Dezember im Alter von nur 60 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben ist. Die Klub-Legende feierte neun große Titel mit dem BVB – als Torwart, Ersatzkeeper und Torwarttrainer.
Dass der BVB in der Liga noch nicht da steht, wo er den eigenen Ansprüchen nach hingehört, hat zweifellos mit den vielen personellen Ausfällen in den Monaten Oktober, November und Dezember zu tun. Niklas Süle, Waldemar Anton, Julien Duranville, Karim Adeyemi und Giovanni Reyna standen über mehrere Wochen nicht zur Verfügung. Phasenweise musste man wie beim 0:1-Pokalaus in der 2. Runde beim VfL Wolfsburg auf fünf Spieler aus der 2. Mannschaft des BVB zurückgreifen. Darüber hinaus schwächten sich die Borussen auch oft selbst. Schon vier Platzverweise kassierte das Team in dieser Saison, so viele wie kein anderes.
Allerdings sei die Misere durch Verletzungen und Sperren „nur ein Teil der Wahrheit“, gestand Nuri Sahin. Anlass zu Kritik geben vor allem die Auswärts-Auftritte der Dortmunder. Schwarz-Gelb holte nur fünf Punkte in sieben Spielen außerhalb des eigenen Stadions. Heißt: nur Rang 13 in der Auswärtstabelle. Zum Teil gab es deftige Abfuhren wie das 1:5 beim VfB Stuttgart. Insgesamt fehlt die Konstanz in den Leistungen. „Es ist Fakt. Wir haben eine Ergebniskrise, da kann ich nicht herumreden“, sagte der Cheftrainer. „Wir hatten zu viele Auf und Abs. Ich erwarte schon von mir und meiner Mannschaft, dass wir stabiler auftreten. Das müssen wir hinbekommen – so schnell wie möglich.“
Zuhause im Signal Iduna Park ist der BVB eine Macht. In der Liga hat er hier in dieser Saison noch kein Spiel verloren. Sechs Siege und zwei Remis stehen zu Buche. In der Heimtabelle bedeuten die 20 Punkte in acht Spielen Platz 1. Saisonübergreifend ist Dortmund bereits seit 11 Partien zu Hause ungeschlagen. Und noch eine Bilanz ist beeindruckend: Seit 2004 hat Schwarz-Gelb kein erstes Bundesliga-Spiel eines neuen Kalenderjahres mehr verloren (15 Siege, fünf Remis). Und ebenfalls seit 2004 ist die Borussia in Freitags-Heimspielen ohne Niederlage (30 Siege, 9 Unentschieden) – beides sind laufende Rekorde in der Bundesliga-Historie.
Der exzellent besetzte Kader besticht durch hohe Ball- und Passsicherheit. Vor allem offensiv zählt der BVB auch in dieser Saison zu den stärksten Teams der Liga. Beste Scorer sind die beiden Stürmer Serhou Guirassy (6 Tore, 3 Assists) und Jamie Gittens (5/3). Aber auch Maximilian Beier, Donyell Malen und Karim Adeyemi sorgen für viel Torgefahr.
Zum ersten Mal überhaupt im deutschen Oberhaus siegte die Werkself bei Borussia Dortmund in der Saison 1992/93. Tormaschine Ulf Kirsten gelang dabei das Führungstor auf eine kuriose Art und Weise, die es so eher selten in der Bundesliga zu sehen gibt...
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