Verrückte Welt an der Weser: Zu Hause gelang Werder in drei Spielen noch kein Sieg, ja noch nicht einmal ein einziges Törchen. So etwas ist den Bremern in ihrer 60. Bundesligasaison nun tatsächlich zum ersten Mal passiert. Auswärts dagegen spielen die Grün-Weißen groß auf. Vier Spiele, drei Siege, ein Remis, 12:8 Tore – so lautet die Bilanz auf des Gegners Plätzen. So schön diese Erfolge unterwegs in Deutschland auch sind: Die Werder-Fans warten natürlich sehnsüchtig darauf, auch im heimischen Stadion mal jubeln zu dürfen. Ob es am Samstag ausgerechnet gegen den deutschen Doublesieger so weit sein wird?
Beim 4:2-Sieg in Wolfsburg am vergangenen Sonntag konnten die Werderaner jedenfalls ordentlich Selbstvertrauen tanken, nachdem sie zuvor beim 0:1 gegen den SC Freiburg wieder einmal leer ausgegangen waren. Bislang ist es ein stetiges Auf und Ab. So folgte Mitte September einem 2:1 beim 1. FSV Mainz 05 eine Woche später das ernüchternde 0:5 gegen die Bayern. Wie ist das zu erklären? Können die Hanseaten nur auswärts befreit aufspielen? Dort haben sie immerhin in den letzten beiden Partien acht Tore erzielt. Bei der TSG Hoffenheim hatte das Team von Trainer Ole Werner sogar nach frühem 0:3-Rückstand noch 4:3 gewonnen. Und nun wieder vier Treffer in Wolfsburg. Der Werder-Coach war „total zufrieden mit der Leistung – und mit dem Ergebnis sowieso“. Seine Mannschaft konnte den 0:1-Rückstand kurz vor dem Pausenpfiff durch den ehemaligen Leverkusener Mitchell Weiser ausgleichen. „Wichtig war, dass wir vor der Halbzeit die Antwort gefunden haben“, sagte Werner. „Wir haben an dem festgehalten, was wir spielen wollten und von der Qualität und Genauigkeit noch eine ordentliche Schippe draufgelegt. Das war richtig guter Fußball.“ Felix Agu, Marvin Ducksch und Marco Grüll sorgten nach dem Wechsel für klare Verhältnisse. Mit dem dritten Sieg im siebten Spiel rückten die Bremer mit nun elf Punkten auf Platz acht vor.
Sollte Anthony Jung, der in Wolfsburg wegen Adduktorenproblemen schon früh ausgewechselt werden musste, bis zum Spiel in Leverkusen nicht fit werden, dürfte er in der Abwehr von Amos Pieper ersetzt werden. Der war bereits beim VfL für Jung aufs Feld gekommen und hatte ihn mit einer starken Vorstellung als Innenverteidiger vertreten. Wieder im Mannschaftstraining sind seit dieser Woche Abwehrspieler Milos Veljkovic und Stürmer Justin Njinmah. Innenverteidiger Niklas Stark (muskuläre Probleme) trainierte hingegen noch individuell. Zuletzt fehlten den Bremern in Wolfsburg zudem die beiden Mittelfeldspieler Jens Stage (Muskelverletzung in der Wade) und Skelly Alvero (Knieprobleme), der im Januar 2024 von Olympique Lyon gekommen war. So übernahmen beim VfL Senne Lynen und Leonardo Bittencourt die Positionen im zentralen Mittelfeld.
Viel läuft bei Werder über ihre Schienenspieler Mitchell Weiser und Felix Agu. Weiser, der zwischen 2018 und 2022 insgesamt 75 Pflichtspiele für Bayer 04 bestritt, spielt auf der rechten Seite mal offensiver wie gegen Hoffenheim und Freiburg, mal etwas zurückgezogener wie zuletzt in Wolfsburg. Mit vier Assists ist der gebürtige Troisdorfer bester Vorbereiter seines Teams. Sein Gegenüber Felix Agu ist ebenfalls gut drauf. Am vergangenen Wochenende traf der 25-Jährige zum zweiten Mal. Gesetzt in der Bremer Offensive ist neben Mittelstürmer Marvin Ducksch der linke Flügelspieler Romano Schmid. Der Österreicher stand wie Ducksch, Agu und Zetterer bislang in allen sieben Spielen in der Startformation.
Schotten dicht – diese Maxime konnten die Hansestädter bislang noch nicht wirklich befriedigend umsetzen. Bereits 14-mal schlug es in der laufenden Saison im Kasten von Torhüter Michael Zetterer ein. Allein in den vergangenen vier Spielen mussten die Norddeutschen trotz zweier Siege den Ball elfmal aus dem eigenen Netz holen. In der Defensive also liegt der Hase im Pfeffer. Vor allem in der ersten Halbzeit ließen sich die Bremer oft auf dem falschen Fuß erwischen. Gegen Wolfsburg, Hoffenheim und die Bayern etwa lagen die Grün-Weißen jeweils früh im Spiel zurück. Neun ihrer 14 Gegentore kassierte Werder in den ersten 45 Minuten. Allerdings, und hier kommen wir zum Prunkstück…
...zeigten die Werderaner in dieser Saison auch ihre beeindruckenden Comeback-Qualitäten. Sowohl gegen Wolfsburg als auch gegen Hoffenheim drehten sie Spiele nach Rückständen jeweils noch zu ihren Gunsten – bei der TSG gelang ihnen sogar nach einem frühen 0:3 noch vor der Pause der Ausgleich. Wobei das Werner-Team bereits ab der 18. Minute in Überzahl gespielt hatte. Am Ende jedenfalls gewannen sie noch 4:3. Sieben Punkte holte Bremen insgesamt nach Rückständen, so viele wie kein anderes Team. Die starke Moral der Truppe ist das eine. Ein offensichtlich gut geölter Angriffsmotor das andere. Marvin Ducksch (zwei Tore, drei Assists), Mitchell Weiser (ein Tor, vier Assists), Jens Stage (drei Tore) und Felix Agu (zwei Tore, ein Assist) sind hier vor allem zu nennen. Aber auch Neuzugang Marco Grüll, der im Sommer von Rapid Wien nach Bremen gewechselt war, kommt immer besser in Fahrt und machte in Wolfsburg sein Bundesliga-Premierentor für Werder.
Über ihr schnelles Umschaltspiel erzielten die Bremer bereits vier Kontertore. In puncto Effizienz macht ihnen so schnell auch keiner etwas vor. In den Kategorien Schussgenauigkeit (60 %), Chancenverwertung (23 %), Großchancenverwertung (53 %) und Flankengenauigkeit (33 %) weisen die Norddeutschen absolute Topwerte auf. Insbesondere das Duo Ducksch/Weiser stach zuletzt hervor. „Sie wissen genau, welche Laufwege der andere anbietet und wo der Ball hin muss“, sagt Ole Werner über die beiden Spieler, „die um das Tor herum sehr schlau und sehr gut sind“.
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