Den Start ins neue Jahr haben sie sich anders vorgestellt in Leipzig. Am vergangenen Wochenende setzte es gegen Eintracht Frankfurt die erste Heimniederlage in dieser Spielzeit, RBL blieb saisonübergreifend zum ersten Mal seit über neun Monaten und zwölf ungeschlagenen Partien in der Red Bull Arena ohne Punkte.
Beim 0:1 gegen die Hessen waren die Gastgeber zwar über weite Strecken dominant, doch am Ende musste sich das Team von Trainer Marco Rose Chancenwucher vorwerfen lassen. Trotz 31 Torschüssen, 15 Ecken und 63 Prozent Ballbesitz – ein Treffer wollte den Sachsen nicht gelingen. Nach der frühen Führung der Eintracht durch Ansgar Knauff habe seine Mannschaft viel richtig gemacht, sagte Rose, „uns hat aber in der einen oder anderen Situation die Ruhe gefehlt“. Durch die Niederlage beträgt der Abstand des Tabellenvierten Leipzig auf den Fünften Borussia Dortmund nur noch drei Punkte.
In der UEFA Champions League haben sich die Leipziger im laufenden Wettbewerb in Gruppe G als Zweiter hinter Titelverteidiger Manchester City souverän fürs Achtelfinale qualifiziert. Dort wartet nun mit Real Madrid ein ganz dicker Brocken auf die Roten Bullen. Im DFB-Pokal hingegen musste RB als Titelgewinner der beiden Vorjahre diesmal bereits in der 2. Runde nach einem 0:1 beim VfL Wolfsburg die Segel streichen.
Lediglich Kapitän Willi Orban steht Marco Rose derzeit verletzungsbedingt mit einem Außenbandriss nicht zur Verfügung, der ungarische Verteidiger arbeitet weiterhin individuell an seinem Comeback. Verzichten muss Rose gegen Bayer 04 außerdem auf Amadou Haidara, der mit Mali beim Afrika-Cup antritt.
Ein extrem wichtiger Akteur gab in der vergangenen Woche gegen Frankfurt sein Comeback für die Roten Bullen: Dani Olmo kam nach zweieinhalb Monaten Verletzungspause wegen einer Schultereckgelenksprengung in der 68. Minute für Christoph Baumgartner aufs Feld. Ob der spanische Nationalspieler am Samstag gegen die Werkself schon wieder über die volle Distanz gehen kann, bleibt abzuwarten. Wie sehr der Spielmacher gebraucht wird, steht außer Frage. Rose: „Dani bestimmt den Rhythmus, er gibt uns Ruhe, er kann das Spiel kontrollieren, er kann Tore schießen, Tore vorbereiten. Bei den Zielen, die wir haben, ist er für uns ein unersetzbarer Schlüsselspieler.“
Leistungsträger bei den Leipzigern sind auch die Innenverteidiger Mohamed Simakan und Lukas Klostermann. Letzterer ist seit 2014 im Klub und hat seinen Vertrag kürzlich vorzeitig bis 2028 verlängert. Klostermann, nach Yussuf Poulsen (2013) der dienstälteste Spieler bei RBL, „ist auf seine Art und Weise eine Identifikationsfigur im Verein und die Zuverlässigkeit in Person“, sagt Marco Rose über seinen Verteidiger, der gegen die Werkself vor seinem 280. Pflichtspiel für RBL steht. Auf den Außenpositionen in der Viererkette genießen David Raum (links) und der Ex-Leverkusener Benjamin Henrichs das Vertrauen des Trainers. Kevin Kampl, ein weiterer ehemaliger Bayer 04-Profi, und Xaver Schlager sind im defensiven Mittelfeld meist erste Wahl. In der Zentrale haben sich die Leipziger in der Winterpause zudem mit dem nordmazedonischen Nationalspieler Eljif Elmas verstärkt. Der 24-Jährige kam vom italienischen Meister SSC Neapel und gab gegen Frankfurt sein Debüt für RBL. Für höchste Qualität in der Offensive stehen neben Dani Olmo Namen wie Xavi Simons, Lois Openda oder Yussuf Poulsen.
In Timo Werner und Emil Forsberg haben zwei Leipziger Legenden den Klub hingegen in der Winterpause verlassen. Werner, RBL-Rekordtorschütze mit insgesamt 113 Treffern, stand in dieser Saison nur zwei Mal in der Startformation und wurde in der vergangenen Woche bis Saisonende an den Premier-League-Klub Tottenham Hotspur ausgeliehen. Forsberg hatte schon vor Weihnachten beim 1:1 in Bremen sein letztes Spiel für die Sachsen bestritten. Der Schwede wechselte nach neun Jahren in Leipzig zum MLS-Klub New York Red Bulls. Vorzeitig beendet hat RBL zudem die eigentlich bis Saisonende fixierte Ausleihe von Mittelfeldspieler Fabio Carvalho, der zum FC Liverpool zurückgekehrt ist.
Offensiv wie defensiv zählt Leipzig zu den Top-3 in der Liga. Nur der FC Bayern München (52) und Bayer 04 (47) haben mehr Tore erzielt als die Roten Bullen (38). Auch in puncto Gegentore sind nur die Werkself (12) und der FC Bayern (15) besser als RBL (18). Seit jeher steht Leipzig für schnelles Umschaltspiel und Kombinationsfußball mit großer Angriffswucht. Stürmer Lois Openda, der im Sommer 2023 vom RC Lens aus Frankreich nach Leipzig gewechselt war, ist mit elf Toren und fünf Assists bester Scorer des Teams. Die Verpflichtung des 23 Jahre alten Belgiers hat sich ebenso als Volltreffer erwiesen wie die von Xavi Simons. Der Niederländer, im Sommer vergangenen Jahres von Paris Saint-Germain ausgeliehen, gilt als eines der großen Offensivtalente Europas. Und hat das in Leipzig eindrucksvoll bestätigt. Mit neun Assists ist der 20-Jährige erfolgreichster Vorbereiter der Sachsen. Nur der Münchner Leroy Sané (11) legte noch häufiger auf. Vier Treffer steuerte Xavi selbst bei. Apropos Tore: Keine Mannschaft in der Liga stellt so viele verschiedene Torschützen wie die Roten Bullen, für die bereits 14 Spieler trafen. Vorsicht ist bei den Standards der Sachsen geboten: Zwölf Treffer nach ruhenden Bällen sind ein Topwert.
Ein Spiel wie das gegen Frankfurt hätte man eigentlich nicht verlieren dürfen, darüber waren sich alle Leipziger einig. „Vielleicht hat uns die letzte Schärfe gefehlt“, sagte Marco Rose nach dem 0:1, bei dem seine Mannschaft bei fast allen Spieldaten deutlich vorne lag. In der Liga hat RBL zwar die zweitmeisten Torschüsse aller Teams abgegeben, bei der Chancenverwertung aber liegt der Klub nur auf Rang acht. So gefährlich die Sachsen bei eigenen Standards sind, so anfällig sind sie bei denen der Gegner. Acht ihrer 18 Gegentore fielen nach ruhenden Bällen.
In der Hinrunde lieferten sich RB Leipzig und Bayer 04 ein packendes Duell in der BayArena, das die Werkself mit 3:2 für sich entschied. Auf ein ähnlich temporeiches Offensivspektakel dürfen sich die Zuschauer auch am Samstag in der Red Bull Arena freuen. Marco Rose gelang es nach dem Umbruch im Sommer, als mit Josko Gvardiol, Dominik Szoboszlai, Christopher Nkunku und Konrad Laimer vier Leistungsträger den Klub verließen, schnell wieder eine schlagkräftige Truppe aufzubauen. In der Vorsaison hatten die Sachsen nach der Hinrunde 32 Punkte, aktuell steht schon ein Punkt mehr zu Buche. Sollte RB in der Rückrunde auch nur einen Zähler mehr holen als in den ersten 17 Spielen, wäre der bisherige Leipziger Saisonrekord von 67 Punkten aus der Spielzeit 2016/17 eingestellt. Das Zeug dazu haben die Roten Bullen allemal. Jetzt sind sie aber erst einmal heiß auf eine Revanche. „Wir wollen das Ding hier zu Hause unbedingt ziehen und Leverkusen schlagen“, sagt David Raum.
Am 8. Spieltag der VBL Club Championship waren die eSportler von Bayer 04 gegen den formstarken 1. FC Köln gefordert. Die Domstädter kassierten in der laufenden Saison erst eine Niederlage und haben sich in der Spitzengruppe der Nord-West-Division festgesetzt.
Mehr zeigenWerkself-TV zeigt nach dem 1:0-Erfolg von Bayer 04 gegen Inter Mailand am 6. Spieltag der UEFA Champions League die Pressekonferenz mit Cheftrainer Xabi Alonso...
Mehr zeigenViel Kampf und der späte Lohn: Die Werkself hat am 6. Spieltag der UEFA Champions League 1:0 (0:0) gegen Inter Mailand gewonnen. Schwarz-Rot dominierte das Geschehen von Anfang an, tat sich aber bis zum Ende gegen defensivorientierte Italiener schwierig. Am Ende aber schlug Leverkusen doch noch in Person von Nordi Mukiele zu, der zum 1:0-Endstand traf (90.). Durch die drei Punkte steht Bayer 04 vorübergehend auf Platz zwei der Tabelle.
Mehr zeigenDie Nerazzurri zu Gast: Am heutigen Dienstag, 10. Dezember (Anstoß: 21 Uhr/live bei DAZN und im Werkself-Radio), empfängt Bayer 04 den derzeitigen italienischen Meister Inter Mailand im Rahmen des 6. Spieltags der UEFA Champions League. Alle Infos zur Heim-Partie in der BayArena gibt es in den Kurzpässen.
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