In Köpenick würde es vermutlich niemand zu laut sagen, aber der 2:0-Sieg bei Werder Bremen war ein weiterer großer Schritt in Richtung Klassenerhalt. Ein Dreier bei einem direkten Konkurrenten – und dazu noch auswärts, wo die Berliner zuvor erst ein einziges Ligaspiel gewinnen konnten. „Das Team hat solidarisch gearbeitet und eine reife Leistung gezeigt“, lobte Trainer Urs Fischer. Und: Das Team hat nun ganze neun Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16. Eine ganz starke Zwischenbilanz für einen Verein, der derzeit sein erstes Jahr überhaupt in der Bundesliga erlebt. Doch Fischer hat mit seiner ruhigen Gangart dafür gesorgt, dass sich Union immer besser an die Liga gewöhnt hat und nun auf Rang elf im gesicherten Mittelfeld liegt. Ausschlaggebend vor allem: die überragende Bilanz an der Alten Försterei. Sechs Siege haben die Berliner schon vor heimischem Publikum eingefahren, so viel wie der Zweitplatzierte aus Leipzig. Unter anderem besiegte Union zu Hause Dortmund und Mönchengladbach. Ganz klar: Auf Bayer 04 wartet bei den Eisernen eine ganz schwierige Aufgabe.
Marius Bülter lebt aktuell den Traum vieler unterklassiger Spieler. Vor nicht einmal zwei Jahren spielte er, mit damals 25 eigentlich schon über den Talent-Status hinaus, noch beim SV Rödinghausen in der Regionalliga West und studierte nebenbei Maschinenbau. Mittlerweile hat der wuchtige Offensivspieler in der Bundesliga unter anderem gegen Borussia Dortmund und RB Leipzig Tore geschossen, am vergangenen Samstag schoss der wuchtige Offensivspieler Union mit einem Doppelpack zum Sieg über Werder Bremen. „Es geht für ihn nur steil nach oben“, beschreibt sein Coach Fischer den Außenbahnspieler. Bülter, der sein Studium inzwischen erfolgreich abgeschlossen hat, ist nicht nur zweitbester Torschütze der Berliner, seine Tore sorgen auch direkt für Punkte: In vier Bundesligaspielen traf der mittlerweile 26-Jährige für Union, drei davon gewannen die Köpenicker.
Trotz der Gefahr, die durch Bülters Athletik oder die Kopfballstärke von Stürmer Sebastian Andersson ausgeht – das Prunkstück im Team ist die Defensive: Nur 32 Gegentore hat Union bislang kassiert – genau so viele wie Borussia Dortmund. Nicht minder beeindruckend: Torhüter Rafal Gikiewicz hat in dieser Saison bereits sechsmal zu Null gespielt (wie übrigens auch Werkself-Schlussmann Lukas Hradecky), nur Manuel Neuer hat das noch häufiger geschafft (achtmal). Positiv außerdem für die Union-Defensive: Abwehrchef Marvin Friedrich ist nach abgesessener Gelbsperre wieder spielberechtigt – und selbst ohne ihren Leistungsträger hielt Union zuletzt in Bremen die Null.
Viele Schwierigkeiten hat Union derzeit nicht, die Saison läuft ganz nach dem Geschmack der Verantwortlichen. Sicherlich noch ausbaufähig bei den Köpenickern ist das spielerische Element. Gefährlich wird es häufig durch Einzelaktionen von Bülter, hohen Flanken auf Andersson oder nach Standards, eher selten nach schnellen Kombinationen. Augenscheinlich wurde dies etwa beim 1:0-Erfolg im DFB-Pokal über den SC Verl in der vergangenen Woche, als die Berliner gegen den tief stehenden Regionalligisten lange kein Mittel fanden, um in Abschlusspositionen zu kommen. Nicht gerade zuträglich ist es da, dass in Akaki Gogia (Kreuzbandriss) und Joshua Mees (Oberschenkelverletzung) zwei der besten Techniker im Kader aktuell verletzt ausfallen.
In den vergangenen Jahren hat Union unheimlich viel richtig gemacht. Der Lohn: Platz elf in der Liga, sogar vor dem Stadtrivale Hertha BSC und dazu der Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Das Fundament ist durch die unaufgeregte und solide wirtschaftende sportliche Leitung gelegt. Darauf kann nun aufgebaut werden – und die Eisernen sind bereits voll dabei: Stoßstürmer Andersson, mit acht Saisontreffern bester Torschütze im Kader und daher durchaus begehrt, verlängerte in der vergangenen Woche seinen auslaufenden Vertrag um zwei Jahre. Und auch Bülter, aktuell vom 1. FC Magdeburg nur ausgeliehen, äußerte jüngst die Hoffnung, per Kaufoption von Union nach der Saison fest verpflichtet zu werden. Logisch: Für diesen Verein spielt aktuell jeder gerne.
Mit dem Sieg in Bremen hat Union einen großen Satz in Richtung vorzeitiger Klassenerhalt gemacht. Neun Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone bedeuten ein relativ komfortables Polster – zumal die Fischer-Elf in der Rückrunde mit Leipzig und Dortmund zwei dicke Brocken bereits hinter sich hat. Es müsste schon einiges passieren, damit dieser Verein im kommenden Sommer nicht in seine zweite Bundesliga-Saison gehen kann.
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