Dem SC Freiburg wurde in dieser Saison von den Medien schon der eine oder andere Kranz geflochten. Zu Recht, denn die Breisgauer hatten sich bis zur langen Winterpause weit oben in der Tabelle festgesetzt und am letzten Spieltag des vergangenen Jahres noch einmal ein Ausrufezeichen gesetzt, als sie den 1. FC Union Berlin mit 4:1 nach Hause schickten. 30 Punkte, Platz 2, nur vier Zähler Rückstand auf den FC Bayern – damit ließ es sich gut überwintern.
Der Start ins neue Jahr geriet dann nicht ganz so erfolgreich. Zum Auftakt setzte es eine 0:6-Niederlage beim VfL Wolfsburg. Nach einem Remis gegen Eintracht Frankfurt (1:1) und einem 3:1-Sieg gegen den FC Augsburg folgte mit dem 1:5 bei Borussia Dortmund die nächste Schlappe. Aus der Bahn geworfen hat das die Freiburger aber nicht. Im Gegenteil: Das Team von Trainer Christian Streich scheint in sich so gefestigt, dass es aus solchen Rückschlägen sogar gestärkt hervorgeht. Im Achtelfinale des DFB-Pokals setzte sich der SCF danach mit 2:0 beim Zweitligisten SV Sandhausen durch. Anschließend gewann man in der Liga etwas glücklich gegen den VfB Stuttgart (2:1) und am vergangenen Wochenende sehr souverän mit 2:0 beim VfL Bochum, der zuvor fünf Heimsiege in Folge gefeiert hatte.
Mit 40 Punkten nach 21 Spieltagen haben die Freiburger schon sieben Punkte mehr als zum selben Zeitpunkt im letzten Jahr, als sie am Ende Sechster wurden. „Seit wir zusammenarbeiten waren wir noch nie so früh bei so einer Punktzahl und in diesen Bereichen“, freut sich Christian Streich. Und der dienstälteste Trainer der Bundesliga ist immerhin schon seit über elf Jahren als Chefcoach für den SC verantwortlich. Gut möglich, dass es seine erfolgreichste Saison mit dem Klub wird. Die Breisgauer sind noch in drei Wettbewerben vertreten. In der Europa League haben sie sich als souveräner Gruppensieger (vier Siege, zwei Remis) fürs Achtelfinale qualifiziert und treffen hier nun auf Juventus Turin. Auch im Viertelfinale des DFB-Pokals wartet am 4. April mit dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München eine schwierige Aufgabe auf den SC Freiburg, der in der Meisterschaft vor dem 22. Spieltag nur drei Punkte Rückstand auf den Rekordmeister hat. „Wir stehen außergewöhnlich gut da, das gefällt mir logischerweise“, sagt Streich. Jetzt will der 57-Jährige auch „im Heimspiel gegen Leverkusen so spielen, dass wir eine Chance haben zu gewinnen. Alles andere kommt von allein, Blumen kriegst du eh, wenn du es gut machst“.
Sehr gut gemacht hat es zuletzt ein Spieler, der wegen eines Mittelfußbruches drei Monate ausgefallen war und danach oft nur als Joker zum Einsatz kam: Lucas Höler war so etwas wie der Matchwinner beim 2:0-Sieg in Bochum. Der 28-jährige Stürmer erzielte den entscheidenden Treffer und sorgte als ständiger Unruheherd für Dauergefahr im Bochumer Strafraum. „Jetzt hat er sich wieder mit einem Tor belohnt und den ganzen Läufen, die er gemacht hat, er opfert sich auf für die Mannschaft“, lobte Streich seinen Angreifer. Auch zu Hause gegen Augsburg und beim 1:5 in Dortmund hatte Höler bereits getroffen und bestens mit Stoßstürmer Michael Gregoritsch harmoniert. Letzterer ist mit acht Toren in der Freiburger Offensive ebenso gesetzt wie der mit elf Treffern erfolgreichste Torschütze Vincenzo Grifo und der Japaner Ritsu Doan (zwei Tore). An Alternativen für die Kreativ-Abteilung mangelt es dem SC freilich nicht. Roland Sallai, Woo-Yeong Jeong und Yannik Keitel stehen hier bereit. Lediglich Daniel-Kofi Kyereh (Kreuzbandriss) fällt für den Rest der Saison aus. Im zentralen Mittelfeld werden am Sonntag voraussichtlich wieder Nicolas Höfler und Maximilian Eggestein die Fäden ziehen.
Eingespielt ist auch die Defensive der Breisgauer. Vor Torhüter Mark Flekken lässt Christian Streich fast immer mit einer Viererkette spielen. Die Innenverteidigung bilden Matthias Ginter und Philipp Lienhart. Auf den Außenverteidiger-Positionen muss Freiburgs Trainer allerdings gegen die Werkself umdisponieren, weil Kapitän Christian Günter gelbgesperrt fehlen wird. Also dürfte entweder Lukas Kübler oder Kiliann Sildillia, die sonst beide meist über rechts kommen, auf die linke Abwehrseite rücken.
Eine der größten Stärken des SC Freiburg sind auch in dieser Saison wieder die Standardsituationen. Mit 17 Treffern, darunter sechs Elfmeter, ist das Streich-Team in diesem Ranking einsamer Spitzenreiter in der Liga. Auch beim 3:2-Sieg in der Hinrunde bei Bayer 04 erzielte der SC zwei seiner drei Treffer nach Eckbällen. Am vergangenen Wochenende in Bochum fiel die Führung der Breisgauer durch Gregoritsch ebenfalls nach einer Ecke von Grifo.
Und noch einen Bestwert weist der SC auf: Neunmal spielte der Klub in dieser Saison bereits zu Null. Nimmt man alle bisherigen 30 Pflichtspiele in Bundesliga, Europa League und DFB-Pokal, kommt Freiburg gar auf 13 Spiele ohne Gegentor. Hätte es die beiden hohen Niederlagen in Wolfsburg (0:6) und Dortmund (1:5) nicht gegeben, wäre Freiburg die Mannschaft mit der besten Abwehr der Liga. Im Europa Park Stadion verloren die heimstarken Breisgauer nur gegen Borussia Dortmund (7 Siege, 2 Remis), kassierten zu Hause erst acht Gegentore. Zum Vergleich: Die Werkself musste in der BayArena schon doppelt so viele hinnehmen.
Spielerisch ist das Team von Christian Streich noch nicht auf dem Top-Niveau, das es vor der WM-Pause hatte. Nach den Pleiten in Wolfsburg und Dortmund mit elf Gegentoren setzte der 57-Jährige zuletzt erst einmal auf Griffigkeit in den Zweikämpfen, auf kompaktes Verteidigen als Mannschaft. An defensiver Stabilität mangelte es schon in der ersten Saisonhälfte vor allem gegen die Top-Teams der Liga. Bei den Bayern setzte es eine 0:5-Niederlage, bei RB Leipzig verlor man mit 1:3.
Zwölf Siege, vier Unentschieden und fünf Niederlagen – diese Bilanz nach 21 Spieltagen wiesen die Freiburger bisher erst ein weiteres Mal in ihrer Bundesliga-Geschichte auf: in der Saison 1994/95 unter dem Trainer Volker Finke. Damals erreichte der SC am Ende Rang 3 und damit seine bis dato historisch beste Platzierung im deutschen Fußball-Oberhaus. Heute würde das die Teilnahme an der UEFA Champions League bedeuten. Es wäre die erste des SC Freiburg. Noch sind sie an der Dreisam weit davon entfernt, solch ein Ziel offen auszusprechen. Die Saison ist noch lang, das Streich-Team weiterhin in drei Wettbewerben gefordert. Dass sie Stehvermögen haben und ihnen die Körner nicht so schnell ausgehen, haben die Freiburger in der vergangenen Saison bewiesen. In der Meisterschaft spielten sie bis zum letzten Spieltag noch um Platz vier, schrammten knapp an der Königsklasse vorbei. Im DFB-Pokalfinale unterlagen sie RB Leipzig erst im Elfmeterschießen. Nur ein bisschen hat noch gefehlt. In dieser Saison könnte der SC Freiburg reif sein für den großen Wurf. „Die Ansprüche steigen ständig, bei uns selbst und außerhalb“, sagt Christian Streich und weiß, was nun auch wichtig ist: „Jetzt schauen wir, dass wir die Lockerheit beibehalten.“ Dann könnte es was werden mit dem Ticket für die Königsklasse.
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