Für Heiko Butscher war es „ein richtig krankes Fußballspiel, das gezeigt hat, was Fußball ausmacht und warum es der Sport ist, den wir so lieben“. Der Trainer des VfL Bochum 1848 war unmittelbar nach dem spektakulären 4:3-Sieg im Kellerduell beim 1. FC Union Berlin am vergangenen Wochenende noch sichtlich mitgenommen. „Wir haben eine fast perfekte erste Halbzeit gespielt, drei Tore erzielt und unser Matchplan ist voll aufgegangen. Dass Union in der zweiten Hälfte reagieren würde, wussten wir. Leider haben wir nicht sofort das Rezept dagegen gehabt und sind dann unter Druck geraten. Dann war es einfach nur unfassbar spannend.“ VfL-Innenverteidiger Keven Schlotterbeck, der den Treffer zur zwischenzeitlichen 3:0-Führung erzielt hatte, sprach von „purem Wahnsinn“ und fand es bemerkenswert, „dass wir nach der besten ersten Hälfte, die wir in dieser Saison gespielt haben, noch so bibbern mussten".
Der Sieg im Stadion An der Alten Försterei war eminent wichtig für den Tabellenvierzehnten aus Bochum. Ein direkter Abstieg ist damit endgültig vom Tisch. Und vor den beiden letzten Spieltagen beträgt auch der Vorsprung vor dem Relegationsrang immerhin vier Punkte. Unter Interimscoach Heiko Butscher, der die Mannschaft erst vor vier Wochen von Thomas Letsch übernommen hatte, holte der VfL in vier Spielen sieben Punkte. Und damit einen Punkt mehr als in den zehn Partien zuvor. In der Vorwoche hatten die Bochumer die TSG 1899 Hoffenheim mit 3:2 geschlagen - die ersten Big Points im Abstiegskampf und der erste Dreier nach acht sieglosen Spielen in Serie (sechs Niederlagen, zwei Remis). Wie gegen Union hatte der Revierklub auch gegen die TSG bereits mit 3:0 geführt und es am Ende dann noch einmal spannend gemacht.
Zwei Siege in Folge, das war dem VfL in dieser Saison noch nie gelungen. Es scheint, als bahne sich an der Castroper Straße ein ähnliches Saisonfinish an wie im vergangenen Jahr. Da hatten die Bochumer erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt eingetütet – mit einem 3:0-Heimsieg gegen Bayer 04, das seitdem kein einziges Pflichtspiel mehr verloren hat. Sollte ausgerechnet der VfL die Ungeschlagen-Serie der Werkself am Sonntagabend beenden, wäre Bochum definitiv gerettet. Wenn dafür nicht tags zuvor schon Borussia Dortmund mit einem Sieg beim 1. FSV Mainz 05 sorgen sollte.
Kapitän Anthony Losilla steht nach abgesessener Gelbsperre gegen Bayer 04 wieder zur Verfügung. Er könnte für Patrick Osterhage oder Matus Bero in die Startelf rücken. Verletzt fehlen werden weiterhin die Torhüter Niclas Thiede und Michael Esser sowie Innenverteidiger Mohammed Tolba und Mittelfeldspieler Moritz-Broni Kwarteng.
Vor Bochums Nummer 1 Manuel Riemann dürften in der Viererkette wie in den beiden vergangenen Spielen Bernardo, Keven Schlotterbeck, Ivan Ordets und Felix Passlack erste Wahl sein. Auch in Mittelfeld und Angriff hat Heiko Butscher bis auf die Rückkehr von Losilla wenig Grund zu wechseln. Dreh- und Angelpunkt als Zehner ist Kevin Stöger. Auf den Außenbahnen überzeugten zuletzt Moritz Broschinski und Maximilian Wittek. Hier könnte aber auch Takuma Asano, der in Berlin wegen muskulären Problemen passen musste, wieder eine Alternative sein und für den erkälteten Broschinski spielen. Im Sturmzentrum ist Philipp Hofmann gesetzt.
Sieben Tore in den zwei letzten Partien: Der VfL hat seine Offensivstärken wieder entdeckt. Nur die Werkself erzielte genauso viele Treffer in den beiden jüngsten Spielen. Die sieben Tore verteilten sich bei den Bochumern auf fünf Akteure. Neben den Doppelschützen Maximilian Wittek und Kevin Stöger trafen Felix Passlack, Philipp Hofmann und Keven Schlotterbeck. Letzterer – vom SC Freiburg ausgeliehen – hat insgesamt schon fünfmal in dieser Saison eingenetzt und ist damit einer der torgefährlichsten Innenverteidiger der Liga. Herzstück der Bochumer Offensive ist Kevin Stöger. Der mit sieben Treffern erfolgreichste VfL-Torschütze ist mit neun Assists auch bester Vorbereiter im Team. Mit der Rückkehr des Japaners Asano (sechs Tore, ein Assist) verfügt Bochum über einen weiteren gefährlichen Außenstürmer.
Der VfL gewann zuletzt bei Union viele zweite Bälle, präsentierte sich enorm zweikampfstark – sowohl am Boden als auch in der Luft. Überhaupt: Keine Mannschaft führt mehr Zweikämpfe pro Spiel als die Bochumer (120). Die Werkself muss sich auf ein intensives Duell einstellen. Und sie sollte bei den Standards der Gastgeber aufpassen. Mit 18 Treffern nach ruhenden Bällen gehört der Revierklub zu den Top 5 in der Liga. Zu Hause „anne Castroper“ ist der VfL in der laufenden Saison schwer zu bezwingen. Nur dreimal verlor der Klub dort. Mit 23 Punkten nimmt Bochum in der Heimtabelle Platz 8 ein.
In der Defensive drückt der Schuh. Nur der Tabellenletzte SV Darmstadt 98 hat mehr Gegentore (76) kassiert als der VfL (65). Anfällig sind die Bochumer vor allem bei Kontern (acht Gegentore) und Standards gegen sich (17 Gegentore). Auch in der „Luftabwehr“ zeigt sich die Defensive nicht immer sattelfest. Die 13 Kopfball-Gegentore werden nur noch vom 1. FSV Mainz 05 (16) überboten. Insbesondere in der Schlussviertelstunde musste der VfL bereits 16 Gegentore schlucken – so viele wie sonst nur Darmstadt 98. Könnte interessant werden zu sehen, wie sich das im Duell mit der Werkself darstellt, die mit 19 Toren die meisten Treffer aller Teams in den letzten 15 Minuten erzielte.
Auffällig, wie stark der Kontrast zwischen Heim- und Auswärtsspielen beim VfL ist. Während er – wie oben gesehen – zu Hause eine Macht ist, weist der Klub auswärts mit nur zehn Punkten die zweitschwächste Bilanz aller Bundesligisten auf. Nur Konkurrent Mainz 05 kommt hier mit neun Punkten auf einen noch geringeren Ertrag.
Mit den beiden Siegen gegen Hoffenheim und Union Berlin haben die Bochumer zwei ganz große Schritte Richtung Klassenerhalt gemacht. Nun haben sie zwei Spieltage vor Saisonende alles in der eigenen Hand. Und vielleicht kommt ihnen auch das Duell mit der Werkself gerade recht. Seit dem erneuten Bundesliga-Aufstieg des VfL im Jahr 2021 hat Bayer 04 dort in zwei Spielen nicht gewinnen und auch kein Tor erzielen können. Die Partie am 34. Spieltag der vergangenen Saison ist allen Bochumern noch in guter Erinnerung. Nach dem 3:0-Sieg vor fast genau einem Jahr feierte der VfL den Klassenerhalt ausgelassen mit seinen Fans. An der Castroper Straße 145 hätten sie am Sonntag sicher nichts gegen ein ähnlich emotionales Happy End, nun aber schon am 33. Spieltag. Sollte die K-Frage an diesem Wochenende noch nicht geklärt werden können, gäbe es am 18. Mai den Showdown beim SV Werder Bremen. Aber auf eine Entscheidung am finalen Spieltag würden sie beim VfL diesmal gerne verzichten.
Vor dem 14. Spieltag der Bundesligasaison 2024/25 beim FC Augsburg am Samstag, 14. Dezember (Anstoß: 15.30 Uhr), hat die Bayer 04-Fanbetreuung alle Infos zum Duell in der WWK Arena zusammengestellt...
Mehr zeigenDer Videospiel-Hersteller Electronic Arts (EA) hat zusammen mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) die sechs Nominierten für die Wahl zum Bundesliga-„Spieler des Monats“ November bekannt gegeben – darunter ist mit Florian Wirtz auch ein Werkself-Profi. Fans von Schwarz-Rot können ab sofort abstimmen!
Mehr zeigenAm 16. Spieltag der laufenden Bundesligasaison gastiert die Werkself bei Borussia Dortmund. Die Partie findet am Freitag, 10. Januar 2025, um 20.30 Uhr im Signal Iduna Park statt. Alle Infos zum Ticketverkauf.
Mehr zeigenAm 8. Spieltag der VBL Club Championship waren die eSportler von Bayer 04 gegen den formstarken 1. FC Köln gefordert. Die Domstädter kassierten in der laufenden Saison erst eine Niederlage und haben sich in der Spitzengruppe der Nord-West-Division festgesetzt.
Mehr zeigenNach dem 1:0-Sieg von Bayer 04 gegen Inter Mailand am 6. Spieltag der UEFA Champions League 2024/25 äußerten sich Nordi Mukiele, Jeremie Frimpong und Jonathan Tah bei Werkself-TV...
Mehr zeigen