Mit dem 1:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Sonntag hat der 1. FC Union Berlin einen weiteren großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht. „Die aktuelle Lage ist gut“, sagte Benedict Hollerbach, der Schütze des entscheidenden Treffers, nach der Partie und ergänzte mit Blick auf die zurückliegenden Spiele der Eisernen: „Sicherlich hat jeder davon geträumt, aber umso schöner ist es, dass wir zuletzt nun wirklich so viele Zähler holen konnten.“ Seit vier Partien sind die Köpenicker in der Bundesliga ungeschlagen, nahmen daraus zehn Punkte mit. Bereits mit den zwei Auswärtssiegen beim Tabellendritten Eintracht Frankfurt (2:1) und beim Siebten SC Freiburg (2:1) überraschte Union. Zwischen diesen beiden Spielen hatten die Berliner dem Tabellenführer FC Bayern München im Stadion An der Alten Försterei ein 1:1 abgetrotzt. Und nun also an derselben Stelle der 1:0-Arbeitssieg gegen den VfL Wolfsburg. Union konnte den Vorsprung auf die Abstiegszone damit auf elf Punkte ausbauen. Trainer Steffen Baumgart hielt fest: „Der Klassenerhalt ist greifbar nah. Es geht weiter darum, Punkte zu holen, aber es wäre eine Lüge, wenn wir bei elf Punkten Vorsprung nicht sagen, dass das ein gutes Polster ist.“
Union war nach einem guten Saisonstart im Winter 2024 in arge Probleme geraten, die schließlich zur Trennung von Trainer Bo Svensson führten. Steffen Baumgart übernahm die Köpenicker im Januar dieses Jahres. Mit dem neuen Coach, der zwischen 2002 und 2004 selbst einmal für Union gespielt hatte, blieben die Erfolge zunächst aus. Auch in den ersten fünf Spielen unter Baumgart konnte Union nur einen Dreier einfahren, blieb sogar viermal ohne eigenen Treffer. Nach zwei 0:2-Niederlagen gegen den 1. FC Heidenheim und den FC Augsburg feierten die Eisernen schließlich mit dem 2:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 zum Rückrunden-Auftakt den ersten Sieg unter Baumgart, nachdem sie zuvor elf Spiele in Folge nicht gewonnen hatten. Auch unter dem ehemaligen Coach des 1. FC Köln und des Hamburger SV gab es freilich weiterhin bittere Niederlagen. Der Tiefpunkt war das 0:6 bei Borussia Dortmund am 23. Spieltag, die höchste Niederlage der Eisernen in der Bundesliga. Es folgte ein weiteres enttäuschendes 0:1 im Kellerduell gegen Holstein Kiel. Dann aber gelang vor vier Wochen die Trendwende mit dem 2:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt.
Baumgart wird nicht nur in Leverkusen, sondern für den Rest der Saison auf den Südkoreaner Woo-yeong Jeong verzichten müssen. Der Leihspieler vom VfB Stuttgart war beim 2:1-Sieg in Freiburg im Rasen hängengeblieben, hatte sich dabei eine schwere Bänderverletzung am linken Knöchel zugezogen und ist inzwischen operiert worden. In Aljoscha Kemlein fehlt seit einigen Wochen auch eine weitere Stammkraft im Mittelfeld der Eisernen. Das 20 Jahre alte Eigengewächs ist wegen einer Fußverletzung bereits im Februar ebenfalls operiert worden und wird in den restlichen Spielen nicht zur Verfügung stehen. Fortschritte macht indes die Genesung von Robert Skov. Der Offensivspieler stand zuletzt gegen Wolfsburg noch nicht im Kader, ist aber nach seiner Wadenverletzung inzwischen wieder im Mannschaftstraining. Möglicherweise kann der Däne am Samstag sein Comeback geben.
In der Defensive dürfte Baumgart gegen die Werkself auf seine bewährte Dreierkette setzen. Danilho Doekhi, Leopold Querfeld und Diogo Leite haben hier in den vergangenen Wochen überzeugt. Auf den Außenbahnen waren zuletzt Josip Juranovic und Klub-Legende Christopher Trimmel gesetzt. Der Kapitän spielt bereits seit elf Jahren bei den Köpenickern, steht vor seinem 355. Pflichtspiel für den Klub und ist mit 38 Jahren der älteste Profi im Kader. In der Mittelfeldzentrale sind Rani Khedira und Janik Haberer absolute Leistungsträger. Auch Andras Schäfer zählt hier zu den Stammkräften. Vorne ist Torjäger und Top-Scorer Benedict Hollerbach (acht Tore, drei Assists) in sehr guter Form. Auch Winter-Neuzugang Marin Ljubicic (Linzer ASK) führte sich gleich in seinem ersten Spiel für die Köpenicker prächtig ein und erzielte in der Partie bei der TSG Hoffenheim nach seiner Einwechselung mit seinem ersten Ballkontakt seinen ersten Treffer. Im Angriff ist zudem Andrej Ilic wieder eine feste Größe. Der Serbe trug mit drei Treffern in den letzten sieben Spielen wesentlich zur Trendwende bei den Eisernen bei. Zuvor war der vom OSC Lille ausgeliehene Stürmer unter Svensson kaum zum Einsatz gekommen. Auch Tim Skarke und der Ex-Leverkusener Kevin Volland sind Alternativen für die Offensive der Eisernen.
Union stellt mit nur 26 erzielten Toren die zweitschlechteste Offensive der Liga. Nur St. Pauli (23) traf noch weniger. Kein Wunder, dass die Köpenicker die schwächste Chancenverwertung (10,3 %) und Schussgenauigkeit (39 %) ligaweit verbuchen. Wenn sie das Spiel machen müssen, tun sich die Hauptstädter schwer. Ballbesitz-Fußball gehörte aber noch nie zur DNA des Klubs. In der laufenden Saison spielte Union die zweitwenigsten Pässe (368 pro Partie) knapp vor dem VfL Bochum 1848 (363) und belegt in puncto Ballbesitz (41 %) sogar den letzten Platz.
Mit bis dato 40 Gegentoren ist die Defensive der Köpenicker die siebtbeste der Liga. Siebenmal spielten sie zu Null. Zuletzt kassierten sie in vier Spielen nur drei Gegentore. Union überzeugt wieder mit den bewährten Tugenden: energische Zweikampfführung, große Laufbereitschaft, hohe Intensität, mannschaftliche Geschlossenheit. Nach dem FC St. Pauli spulen die Köpenicker die meisten Kilometer in der Liga ab. Und auch bei der Anzahl der Sprints zählen sie zum oberen Tabellendrittel. Richtung gegnerisches Tor geht es meist schnörkellos und geradlinig. Baumgart fordert möglichst vertikales Spiel in die Spitze. „Wir wollen mit sehr einfachem und klarem Fußball unser Spiel durchsetzen – und das hat viel mit einer gewissen Aggressivität und Mentalität zu tun“, erklärt der Trainer, dessen Mannschaft viele zweite Bälle gewinnt. Wie etwa vor Hollerbachs entscheidendem Treffer gegen Wolfsburg, als Union im Anschluss an einen Einwurf alle Kopfduelle gewann. Bei Standards sind die Berliner besonders gefährlich, erzielten bislang zwölf Treffer – und damit knapp die Hälfte ihrer 27 Tore – nach ruhenden Bällen.
Am 32. Spieltag der laufenden Bundesligasaison gastiert die Werkself beim SC Freiburg. Die Partie findet am Sonntag, 4. Mai, um 17.30 Uhr im Europa-Park Stadion statt. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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