Gar keine Frage: Der VfB Stuttgart ist die Überraschungsmannschaft der Saison. Die Schwaben, die in der vergangenen Spielzeit erst in der Relegation gegen den Hamburger SV den Klassenerhalt sichern konnten, stehen aktuell auf Rang drei. Und sie sind mit nur fünf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayer 04 und zwei Punkten Rückstand auf den FC Bayern München, der ein Spiel weniger bestritten hat, der hartnäckigste Verfolger des Spitzenduos. Wer hätte das gedacht! Am Mittwochabend bestätigte der VfB im Achtelfinale des DFB-Pokals einmal mehr seine beeindruckende Form und setzte sich hochverdient gegen Borussia Dortmund durch. 2:0 hieß am Ende für die in allen Belangen überlegenen Stuttgarter, für die Torjäger Serhou Guirassy (54.) und Silas (77.) trafen.
Bereits in der Bundesliga hatte das Team von Trainer Sebastian Hoeneß den BVB kürzlich mit 2:1 geschlagen. Und auch beim Pokalspiel dominierten die Gastgeber vor 54.200 Zuschauern in der ausverkauften MHPArena von Beginn an das Geschehen. Stabil in der Defensive, eiskalt im Abschluss: Das war wie so oft in dieser Saison das Stuttgarter Erfolgsrezept. „Was die Jungs von den gegnerischen Angriffen wegnehmen, ist überragend“, sagte Torhüter Alexander Nübel nach der Partie. „Wir fangen vorne gut an zu pressen, verteidigen insgesamt sehr stark und haben dadurch auch immer wieder gute eigene Ballbesitzphasen.“
Auch Trainer Sebastian Hoeneß war mit dem Auftritt der Seinen hochzufrieden: „Wir sind super happy, richtig stolz auf die Leistung und darauf, dass wir eine Runde weiter sind. Ich glaube, dass sehr viele Menschen heute glücklich nach Hause fahren, weil sie eine Mannschaft gesehen haben, die unglaublich gefightet, gut kombiniert und insgesamt das umgesetzt hat, was wir uns vorgenommen haben.“ Genau das war dem VfB auch in den vergangenen drei Ligaspielen gelungen, die er allesamt für sich entschied. Und auch zuvor hatten die Stuttgarter bis auf wenige Ausnahmen in allen Partien fußballerisch überzeugt.
Wie zuletzt schon gegen Dortmund werden den Schwaben auch gegen die Werkself einige Spieler fehlen. Verteidiger Hiroki Ito muss wegen einer Oberschenkelverletzung passen. Zudem stehen die Mittelfeldspieler Lilian Egloff (Teilabriss des Außenbands im Knie), Roberto Massimo (Rückstand nach muskulären Problemen) und Nikolas Nartey (Rückstand nach Knie-OP) nicht zur Verfügung. Da der VfB noch am Mittwochabend gespielt hat, könnte Sebastian Hoeneß im Vergleich zum Duell gegen Dortmund auf der einen oder anderen Position rotieren. In der Defensive dürften neben Torhüter Alexander Nübel auch Dan-Axel Zagadou und Kapitän Waldemar Anton gesetzt sein. Auf den Außenpositionen in der Viererkette sind Pascal Stenzel und Maximilian Mittelstädt erste Wahl. Im Mittelfeld standen Atakan Karazor und Neu-Nationalspieler Chris Führich bislang in allen 13 Bundesligaspielen in der Startelf. Und vorne geht kein Weg am Stuttgarter Stürmer-Traumduo vorbei.
Der Mann trifft und trifft und trifft: Serhou Guirassy ist die Tor-Maschine des VfB. 16 Treffer hat der 27 Jahre alte Stürmer bislang in elf Bundesligaspielen erzielt. Nur zwei weniger als der in der Torschützenliste führende Harry Kane. Zweimal gelang Guirassy bereits ein Hattrick, dreimal ein Doppelpack. Der Guineer ist in der Form seines Lebens und hätte womöglich noch häufiger getroffen, wenn er verletzungsbedingt nicht für zwei Partien ausgefallen wäre. Aber auch Sturmkollege Deniz Undav netzt zuverlässig für die Schwaben ein. Acht Tore gehen auf das Konto des 27-Jährigen, der im Sommer vom Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion zum VfB gewechselt war. Das Duo Guirassy/Undav erzielte 24 von 33 Stuttgarter Toren. Die Schwaben stellen damit nach den Bayern (43) und Bayer 04 (38) den drittbesten Angriff der Liga.
Auch defensiv überzeugt die Mannschaft mit dem Brustring. Im DFB-Pokal hat der VfB in seinen bisherigen drei Spielen noch kein einziges Gegentor schlucken müssen. In der Liga stand hinten bisher fünfmal die Null. Garant dafür ist unter anderem Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou, der mit 70 Prozent die beste Zweikampfquote aller Bundesliga-Profis aufweist.
„Er ist unglaublich präsent, kopfballstark, auch am Boden macht er es für seine Größe richtig gut und trägt zum Aufbau von hinten bei“, lobt Trainer Hoeneß den Franzosen. Und noch ein Abwehrspieler mit viel Vorwärtsdrang bekam zuletzt Bestnoten: Maximilian Mittelstädt. „Maxi hat ein überragendes Spiel gemacht, er ist in einer richtig guten Verfassung“, schwärmte Hoeneß nach der Pokalpartie gegen Dortmund. Der linke Verteidiger war an beiden Toren beteiligt und wurde zum „Man of the Match“ gewählt.
So stark die Stuttgarter als Kollektiv sind: Für das Toreschießen ist eben fast ausschließlich das Duo Guirassy/Undav zuständig. Nur vier weitere VfB-Profis erzielten bisher ebenfalls Treffer: Chris Führich (3), Silas (3), Enzo Millot (2) und Dan-Axel Zagadou (1). Zum Vergleich: Für die Werkself trafen elf verschiedene Torschützen. Außerdem haben die Schwaben bei Standardsituationen noch Luft nach oben. Erst vier Tore nach ruhenden Bällen bedeuten in dieser Kategorie im Liga-Vergleich lediglich Platz 15. Auffällig auch, dass der VfB bereits drei von sechs Elfmetern verschossen hat. Nur Guirassy verwandelte die drei von ihm geschossenen Strafstöße.
Vom Fast-Absteiger zum Champions-League-Anwärter? Gemach, so weit ist es natürlich noch längst nicht. Aber die Entwicklung des VfB Stuttgart ist in der Tat erstaunlich. Wo in der Vergangenheit auf starke Auftritte regelmäßig schwächere Phasen folgten und gerade in wichtigen Spielen die Leistung nicht abgerufen werden konnte, präsentieren sich die Schwaben in dieser Saison äußerst stabil. Mit einem „Mix aus defensiver Galligkeit und offensiver Leichtigkeit“ (Stuttgarter Nachrichten) liefert der VfB mit beeindruckender Konstanz ab, auswärts wie zu Hause. Die nach Bayer 04 heimstärkste Mannschaft der Liga ist unter Sebastian Hoeneß zu einer Einheit mit zuvor so nicht gekannter Siegermentalität gereift. Durch die Bank gab es bei fast allen Spielern, die in der vergangenen Saison um den Klassenerhalt kämpften, eine Leistungsexplosion. Wenn das so weiter geht, dürfen sie sich in Cannstatt tatsächlich auf internationale Zeiten freuen. Das Spiel gegen die Werkself am Sonntag wird auf diesem Weg ein weiterer Härtetest.
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