„Die Gesamtlage ist kritisch“, stellte Stefan Reuter fest. Der Geschäftsführer Sport der Fuggerstädter sieht die einst komfortable Position seines Klubs in den vergangenen Wochen ein wenig dahinschwinden. Kurz vor Weihnachten stand Augsburg noch auf Tabellenplatz neun, der Vorsprung auf den Relegationsplatz betrug neun Zähler. Nun, nach dem 1:2 in Leipzig vergangene Woche, sind es nur noch deren vier. Es war die dritte Niederlage für den FCA in Folge. Allerdings: Die Gegner in diesen Spielen hießen auch Dortmund, Wolfsburg und eben Leipzig – und zumindest phasenweise konnten die bayerischen Schwaben mit diesen Schwergewichten mithalten. „Was uns Mut geben sollte, ist das Ende des Spiels“, sagte Reuter etwa, nachdem der FCA den Tabellenzweiten aus Leipzig in der Schlussviertelstunde noch einmal an den Rand eines Punktverlustes gebracht hatte. In den Wochen zuvor hatte Augsburg unter anderem in Dortmund lange ein Unentschieden gehalten und auch gegen den FC Bayern am Punktgewinn geschnuppert, den letztlich ein verschossener Elfmeter verhinderte. Gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte hat Augsburg in der Rückrunde aber noch nicht gespielt. Die Lage könnte sich also schon bald verbessern.
Bereits in seiner Zeit als Werkself-Coach von Juli 2017 bis Dezember 2018 hatte Heiko Herrlich gerne sein Spielsystem variiert. Mal mit Vierer-, mal mit Dreierkette lässt der Vorgänger von Peter Bosz auch jetzt in Augsburg spielen. Im Heimspiel gegen Wolfsburg bot Herrlich ein klassisches 4-2-3-1 auf, in Leipzig war es dann ein eher defensiv eingestelltes 3-4-2-1, das gegen den Ball zum 5-4-1 wurde. Unabhängig von der Grundformation hat der einzige Winter-Neuzugang der Augsburger bereits einen festen Platz im Team: László Bénes kam per Leihe von Borussia Mönchengladbach und soll für mehr kreative Momente im FCA-Spiel sorgen, der Ungar stand seit seiner Ankunft in Augsburg in beiden Liga-Partien in der Startelf.
Im Sturmzentrum setzte Herrlich mit André Hahn zuletzt auf eine „fachfremde“ Lösung – auch weil ihm Torjäger Alfred Finnbogason mal wieder nicht zur Verfügung stand. Der Isländer laboriert derzeit an einer Wadenverletzung und wird voraussichtlich auch gegen die Werkself noch keine Option sein. Definitiv ausfallen wird der etatmäßige Linksverteidiger Iago, der sich einer Sprunggelenks-OP unterziehen musste. Sein Ersatz Mads Pedersen lieferte zuletzt aber ansprechende Leistungen ab und zählte zu den stärksten Akteuren beim FCA. Die andere Außenverteidigerposition könnte derweil neu besetzt werden, da Raphael Framberger vor einer Rückkehr steht. Das Augsburger Eigengewächs konnte aufgrund eines Muskelfaserrisses im Jahr 2021 noch kein Spiel absolvieren, stand in Leipzig aber immerhin wieder im Kader. Nun könnte für den Stamm-Rechtsverteidiger des FCA der nächste Schritt anstehen, er würde dann Robert Gumny verdrängen.
Augsburg verfügt über einen sehr strukturierten Defensivverbund. Hinter der zweikampfstarken Doppelsechs aus Tobias Strobl und Carlos Gruezo machen vor allem Innenverteidigung und Torhüter einen souveränen Job. Kapitän Jeffrey Gouweleeuw gibt den routinierten Organisator, der zuletzt erkrankt ausgefallene Felix Uduokhai hat es mit seiner Kopfball- und Zweikampfstärke im vergangenen Herbst sogar zu einer Nationalmannschafts-Nominierung gebracht, und der im Sommer aus Berlin gekommene Keeper Rafal Gikiewicz ist nicht nur als Leader eine echte Bereicherung für den FCA, sondern hat dem Team mit seinen Reflexen bereits einige wichtige Punkte gerettet. Besonders stark ist die Augsburger Defensive in der Luft. Erst vier Kopfball-Gegentore kassierten die Fuggerstädter, sogar nur ein einziges nach Ecken. In dieser Beziehung kann nur ein Team ligaweit einen besseren Wert aufweisen: Bayer 04.
Leihspieler Bénes soll ein Problem lösen, das der Bundesligist schon durch die gesamte Saison trägt. Zwar versprüht der FCA immer wieder Gefahr über die schnellen Flügelspieler, doch ein Kreativspieler im Zentrum fehlte bislang – und damit auch eine neue Dimension für das Offensivspiel, mit dem sich die Fuggerstädter auch nach Bénes‘ Zugang bislang noch schwertun. In Leipzig gelang der Anschlusstreffer eine knappe Viertelstunde vor Schluss – es war die erste Torchance im Spiel für Augsburg. Ligaweit verzeichnet nur Arminia Bielefeld weniger Torschüsse. Und: So stark Herrlichs Team defensiv bei Ecken ist, so mau ist die Bilanz offensiv. Noch keinen einzigen Treffer verzeichneten sie nach Eckstößen bislang.
Nachdem Augsburg mit der Werkself nun bereits das nächste Team aus dem oberen Tabellendrittel vor der Brust hat, bringt der Spielplan in der Folge vermeintlich einfachere Aufgaben mit sich für die bayerischen Schwaben. Dann sollte Herrlichs Team auch wieder die nötigen Punkte einfahren können, um den Klassenerhalt erneut zu realisieren. Damit wäre der nächste Meilenstein der Vereinsgeschichte erreicht: Im Sommer 2021 wäre der FCA dann zehn Jahre am Stück in der Bundesliga.
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