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15.05.2020Bundesliga

Fritz: Werkself hat „eine sehr hohe Qualität“

Es geht wieder los. Am Montagabend, 18. Mai, ist Bayer 04 im Wohninvest Weserstadion beim SV Werder Bremen zu Gast. Clemens Fritz, Leiter der Scoutingabteilung bei Werder und ehemaliger Werkself-Profi, spricht mit bayer04.de über seine Zeit unterm Bayer-Kreuz und die bevorstehende Partie.
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Clemens, wie geht es dir in dieser besonderen Situation? Hast du dich an die Einschränkungen und Schutzmaßnahmen gewöhnt, die mit der Coronavirus-Pandemie einhergehen?
Mir geht es gut. Es hat ein paar Tage gedauert, um sich mit der neuen Situation zurechtzufinden und sich auf das Arbeiten von zu Hause einzustellen. Familie, Kind und Kita – all diese Dinge muss man berücksichtigen. Wir als Familie haben uns da wirklich gut zurechtgefunden. Arbeitstechnisch ist es beim Scouting gut möglich, von zu Hause aus zu arbeiten. Dort kann man hervorragend Videos schauen. Aber das ist natürlich etwas komplett anderes, als wenn man auch Live-Eindrücke sammeln kann.

Lass uns zu Beginn in die Vergangenheit blicken: Du bist von 2003 bis 2006 unterm Bayer-Kreuz aufgelaufen. Welche Erinnerungen hast du an die Zeit in Leverkusen?
Ich bin damals aus Karlsruhe nach Leverkusen gekommen und kam dort in eine Mannschaft, die mit absoluten Topspielern besetzt war. Zu Beginn war es etwas schwierig, dort meinen Platz zu finden. Ich habe aber das nötige Vertrauen bekommen, sodass ich mich in Leverkusen sehr wohl gefühlt habe. Bayer 04 ist ein toller, gut organisierter und strukturierter Verein, bei dem ich wirklich gerne gespielt habe. Ich habe mich leider, nachdem ich so richtig Fuß gefasst habe, verletzt und bin dann ein Jahr ausgefallen. Im letzten Jahr hatte ich dann aber noch mal eine sehr schöne Zeit.

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Drei Jahre Werkself: Clemens Fritz (r.) jubelt mit Bernd Schneider im Arm und dem Bayer-Kreuz auf der Brust.

Hast du noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern und Funktionären?
Mit Bernd Schneider bin ich noch im guten Kontakt; Simon Rolfes habe ich November vergangenen Jahres getroffen. Ab und zu habe ich auch mit Jens Nowotny und Carsten Ramelow Kontakt. Man hört zwischendurch immer mal etwas von den Jungs.

Verfolgst du noch die Spiele der Werkself?
Grundsätzlich verfolge ich in meinem Job so viele Spiele wie möglich. Aber klar schaue ich bei meinen ehemaligen Vereinen ein bisschen genauer hin, was da so passiert.

Am Montag triffst du mit Werder auf die Werkself. Freust du dich auf diese Partie, die gleichzeitig die Wiederaufnahme der Bundesliga bedeutet?
Ich schaue mit gemischten Gefühlen auf diese Partie. Auf der einen Seite ist es natürlich schön, dass es wieder losgeht. Auf der anderen Seite beschäftigt man sich aber auch mit der Frage: Was passiert, wenn…? Da ist das Beispiel Dresden, wo die gesamte Mannschaft in Quarantäne geschickt worden ist. Uns ist allen klar, dass wir als Verein eine große Verantwortung tragen. Das wird ein langer und harter Weg. In Bezug auf die sportliche Form ist es für uns sehr schwierig einzuschätzen, wo wir als Verein momentan stehen. Es fehlen die Vergleichswerte. Niemand hat so eine Situation bis dato erlebt. Wenn man eine Sommerpause hat, macht man Vorbereitungsspiele und hat ein gutes oder ein weniger gutes Gefühl. Trotzdem freue ich mich darauf, am Montag gegen Leverkusen zu starten.

Die Vorbereitung war für beide Teams kurz. Was für eine Partie erwartest du am Montagabend?
Was hat man für Erwartungen an eine Situation, die es so noch nie gab? Es ist natürlich eine komplett andere Atmosphäre, wenn man in einem Stadion ohne Zuschauer spielt. Leverkusen ist eine Mannschaft, die eine sehr hohe Qualität in den eigenen Reihen hat. Sie verfügen über ein gutes Umschaltspiel und kommen sehr über die Geschwindigkeit. Dazu kommt noch die fußballerische Komponente.

Für beide Teams geht es in den kommenden Spielen um einiges. Während Schwarz-Rot um den Einzug in die Champions League kämpft, steckt Werder derzeit im Abstiegskampf. Wo werden beide Mannschaften am Saisonende stehen?
Wir wollen und werden hoffentlich am Saisonende die Liga halten. Es würde mich auch freuen, wenn Leverkusen im kommenden Jahr in der Champions League spielt.

Zum Abschluss noch einmal zu deiner Position: Du bist heute als Leiter der Scoutingabteilung bei Werder tätig. Wie wird sich die Corona-Krise auf das kommende Transferfenster auswirken?
Erst mal muss geklärt werden, ob das kommende Transferfenster verlängert wird. Ich glaube auch, dass es dieses Mal bei den Vereinen erst sehr spät zu Entscheidungen kommen wird, da jeder erst mal abwartet, was noch passiert. Die Ablösesummen werden sich voraussichtlich in diesem Jahr relativieren und nach unten gehen. Ich glaube auch, dass dieses Mal sehr viele Spieler auf dem Markt sein werden, weil die Vereine natürlich auch überlegen, wo sich Einsparungen vornehmen lassen. Natürlich wird es wieder ein Transfermarkt geben, aber die ganz hohen Ablösesummen werden wir wahrscheinlich nicht sehen.

Zur Person:
Clemens Fritz wurde am 7. Dezember 1980 in Erfurt geboren. Über die Jugend von Rot-Weiß Erfurt wechselte er zum VfB Leipzig, wo ihm der Sprung in den Profifußball gelang. 2003 wechselte er vom Karlsruher SC nach Leverkusen. In 49 Pflichtspielen gelangen Fritz zwei Tore für Schwarz-Rot. Es folgte 2006 der Wechsel nach Bremen, wo er 2017 seine Spielerkarriere beendete. Heute ist Fritz bei Werder als Leiter der Scoutingabteilung tätig.

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