Taktisch entschied sich Cheftrainer Xabi Alonso erneut für eine 3-4-2-1-Formation. Dabei nahm der Spanier fünf Änderungen im Vergleich zum 2:0-Heimsieg im Achtelfinal-Hinspiel in der UEFA Europa League vor: Piero Hincapie rückte von der linken Außenbahn für Edmond Tapsoba in die Dreier-Abwehrreihe, dafür lief auf dem Flügel Mitchel Bakker an. Außerdem waren die zuletzt gelb-gesperrten Mittelfeldakteure Exequiel Palacios und Robert Andrich zurück in der Startelf. Nadiem Amiri und Kerem Demirbay nahmen stattdessen zunächst auf der Bank Platz. In der Offensive startete Amine Adli anstelle von Florian Wirtz, der aufgrund von Belastungssteuerung nicht im Kader stand. Außerdem ersetzte Adam Hlozek im Sturm Sardar Azmoun.
Beide Teams legten zunächst einen verhaltenen Start hin, so sahen die 42.100 Zuschauer im wohninvest Weserstadion eine ausgeglichene Anfangsphase. Dabei war das Spiel der Hausherren vor allem auf hohes Pressing ausgelegt. Dennoch erspielten sich die Gäste erste gute Aktionen - vor allem über die rechte Seite mit dem Duo Moussa Diaby und Amine Adli. Das erste Ausrufezeichen setzte Diaby bereits in der 5. Minute, in der die Nr. 19 der Werkself im gewohnt hohen Tempo in Richtung Strafraum marschierte und den im Zentrum mitgelaufenen Adli bedienen wollte. Diabys Steckpass konnte jedoch von Bremens Schlussmann Jiri Pavlenka verhindert werden. Sechs Minuten später folgte der erste Leverkusener Abschluss des Tages - ebenfalls nach Vorarbeit von Diaby - durch Adli: Der Franzose zog den Ball aus spitzem Winkel aber weit über den Kasten der Gastgeber. In der 15. Minute lief wieder Diaby über rechts an und sah in der Folge abermals Landsmann Adli. Dieser suchte erneut aus spitzem Winkel den Abschluss und traf nur das Außennetz.
Die Partie sollte mit zunehmender Spielzeit nun an Fahrt aufnehmen. Denn auf der Gegenseite waren die Grün-Weißen offensiv bis dato kaum in Erscheinung getreten. Das sollte sich nach knapp einer halben Stunde entscheidend ändern: Nach einem langen Ball kam Marvin Ducksch völlig frei vor Lukas Hradecky an den Ball, sein Abschluss landete jedoch weit neben dem Tor (28.). Im zweiten Versuch sollte der Treffer dennoch gelingen: Nach starker Vorarbeit von Jens Stage kam wieder Ducksch an den Ball. Humorlos brachte der Stürmer aus rechter Position im Strafraum den Ball mit Wucht im Tor zur 1:0-Führung für Werder unter (30.). Doch die Antwort der Leverkusener sollte prompt folgen.
Erst hatte Adam Hlozek freistehend auf links aus 15 Metern den Ausgleich auf dem Fuß, sein Abschluss ging jedoch am langen Pfosten vorbei (33.). Nur eine Minute später brachte Jeremie Frimpong eine Hereingabe ins Zentrum, Diaby verpasste die Abnahme zwar, dafür landete die Kugel auf Höhe des zweiten Pfostens bei Mitchel Bakker. Der Niederländer egalisierte mit einem strammen Schuss unter die Latte den Vorsprung der Gastgeber - 1:1. Auch in den Schlussminuten der ersten Halbzeit schien sich Schwarz-Rot nun besser in die Partie einzufinden und zeigte sich immer öfter vor dem Kasten Pavlenkas. Ein weiterer Treffer sollte aber nicht mehr fallen. Somit ging es mit 1:1 in die Halbzeitpause.
Die Alonso-Auswahl kam nach dem Wiederanpfiff hellwach aus der Kabine, drückte direkt wieder auf den Führungstreffer - und wurde belohnt. Mit einer Einzelaktion an der Strafraumkante auf halbrechter Position suchte Frimpong den Abschluss. Bremens Innenverteidiger Niklas Stark lenkte die Kugel daraufhin entscheidend ins Tor zum mittlerweile verdienten 2:1-Vorsprung für Bayer 04 (56.).
Auch nach dem Führungstreffer zeigten sich die Leverkusener weiter engagiert. So versuchte es der stark aufspielende Bakker in der 63. Minute erneut aus der Distanz, jedoch ohne nennenswerte Gefahr. Die größte Möglichkeit für die Gäste in Durchgang zwei hatte wiederum Niclas Füllkrug mit einem Schuss in Richtung kurzes Eck, aber Hradecky parierte stark (65.). Die Begegnung schien sich in den Folgeminuten zunächst zu beruhigen und beide Teams hatten zwischenzeitlich nur noch wenige gefährliche Aktionen. In der Schlussphase nahm die Partie dann aber noch einmal an Fahrt auf.
In der 83. Minute war es erneut eine abgefälschte Flanke von Adli, die am Ende doch bei Teamkollege Hlozek ankam. Der Tscheche konnte in der Folge erfolgreich zum 3:1 einköpfen. Vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit verkürzte dann Füllkrug noch einmal durch einen Elfmeter nach Handspiel von Hincapie auf den 3:2-Endstand. Mehr passierte nicht, so blieb die Werkself auch im fünften Spiel wettbewerbsübergreifend ungeschlagen und machte die perfekte Englische Woche perfekt.
Nach einem trainingsfreien Montag absolviert die Werkself kommende Woche am Dienstag und Mittwoch noch zwei geschlossene Einheiten in Leverkusen, bevor sich der Bayer 04-Tross auf den Weg nach Budapest macht. In der ungarischen Hauptstadt steht am kommenden Donnerstag, 16. März, das Achtelfinal-Rückspiel in der UEFA Europa League an. Die Partie gegen Ferencvaros Budapest in der Puskás Aréna startet um 21 Uhr.
Die Statistik:
Werder Bremen: Pavlenka – Pieper, Stark, Veljkovic – Stage (69. Philipp), Gruev (76. Dinkci), Schmidt – Weiser, Jung (84. Buchanan) – Füllkrug, Ducksch
Bayer 04: Hradecky – Kossounou, Tah, Hincapie – Frimpong (62. Tapsoba), Palacios, Andrich, Bakker – Diaby (74. Amiri), Adli (88. Sinkgraven)– Hlozek (88. Azmoun)
Tore: 1:0 Ducksch (30.), 1:1 Bakker (34.), 1:2 Frimpong (56.), 1:3 Hlozek (83.), 2:3 Füllkrug (86.)
Gelbe Karten: Stark, Schmidt – Kossounou
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 42.100 (ausverkauft) im wohninvest Weserstadion
Das war ärgerlich: In einem intensiven Derby musste die U17 von Bayer 04 in der DFB-Nachwuchsliga einen ganz späten Ausgleich gegen den Tabellenführer 1. FC Köln hinnehmen. Kapitän Ben Hawighorst hatte seine Mannschaft früh in Führung gebracht. Nach dem 1:1 zu Beginn der zweiten Hälfte sorgte Jeremiah Mensah per Foulelfmeter für das 2:1 der Gastgeber (64.). Kurz nachdem Nebe Domnic mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden war, gelang den Gästen in Überzahl der 2:2-Ausgleich (90.+1). Der Bayer 04-Nachwuchs bleibt somit vor dem letzten Vorrunden-Spieltag Tabellenvierter, hat jedoch weiterhin Chancen auf Platz drei, der zur Teilnahme an der Liga A der Hauptrunde berechtigt.
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