Logische Konsequenzen aus dem 0:0 in Sinsheim am Montag zog Werkself-Coach Hannes Wolf. Die sehr stabile Defensive blieb personell unverändert, offensiv setzte Wolf neue Impulse: Für den verletzten Florian Wirtz (Adduktorenprobleme) sowie Kerem Demirbay und Lucas Alario starteten Leon Bailey, Nadiem Amiri und Patrik Schick von Beginn an - und die neuen Patronen zündeten ohne jegliche Anlaufzeit: Schick leitete einen Angriff mit einer tollen Hackenablage ein, Amiri setzte direkt Moussa Diaby in Szene. Der Franzose setzte sich mit Tempo gegen Jannes Horn durch und hob die Kugel dann gefühlvoll an den zweiten Pfosten, wo Bailey per Kopf die frühe Werkself-Führung markierte (5.). Ein überragender Angriff - und alle drei Neuen in der Startelf waren entscheidend daran beteiligt.
Köln mit dem neu verpflichteten Trainer Friedhelm Funkel war also früh gefordert, der rheinische Rivale antwortete mit einem Meyer-Schuss, den Charles Aránguiz blockte (10.). Da die Gäste durch den Rückstand aus der Reserve gelockt wurden und sich sehr aktiv am Spiel beteiligten, entwickelte sich ein munteres Derby mit viel Zweikampfintensität - und einem 1. FC Köln, der immer wieder über die Flügel den Weg nach vorne suchte. Binnen zwei Minuten sorgten zwei Hereingaben von der linken Seite für Gefahr: Erst verpasste Wolf eine flache Kainz-Flanke (19.), dann köpfte Hector nach Flügellauf von Jannes Horn knapp vorbei (20.).
Der Werkself war in dieser Phase eine gewisse Derby-Nervosität anzumerken, Bayer 04 besann sich aber schon bald wieder auf die eigene Stärke mit Ball und erlangte nach und nach die Spielkontrolle zurück. Mitten hinein in eine eher ereignisarme Zeit der Partie zeigte Schiedsrichter Sören Storks dann plötzlich auf den Elfmeterpunkt des Werkself-Strafraums. Allerdings deckte der VAR sehr schnell auf: Das Vergehen von Aránguiz gegen Wolf hatte außerhalb des Sechzehners stattgefunden. Dennoch wurde es ganz brenzlig für die Werkself, denn Hector hämmerte den folgenden Freistoß an die Latte (37.). Bayer 04 hingegen tat sich nach dem tollen Auftakt-Angriff offensiv relativ schwer, erst zum Ende des ersten Durchgangs wurde die Werkself wieder zwingend: Schick zwang Timo Horn mit einem kraftvollen Kopfball zu einer Flugparade (45.).
Zur Pause nahm Hannes Wolf dann eine Anpassung in Sachen Personal und Taktik vor. Jonathan Tah und Jeremie Frimpong ersetzten Exequiel Palacios und Tin Jedvaj, Bayer 04 stellte im Zuge dessen von Vierer- auf Dreierkette um. Die erste Chance des zweiten Abschnitts hatte allerdings Köln, Hectors Flachschuss rollte nur knapp am langen Eck vorbei (48.). Dann aber stach die Werkself eiskalt zu: Nach einer Kölner Ecke wehrte Bayer 04 den zweiten, dritten und vierten Ball ab, ehe Aránguiz blitzschnell schaltete und einen glänzenden Steilpass auf den noch in der eigenen Hälfte gestarteten Bailey spielte. Der Torschütze zum 1:0 war auf und davon - und revanchierte sich bei seinem Vorlagengeber für dessen Zuckerflanke zu Beginn des Spiels. Diaby schnürte noch ein Schleifchen um Baileys perfekten Querpass, ließ Ehizibue ins Leere rutschen und drosch die Kugel schließlich ins leere Tor - 2:0 für Bayer 04 (51.).
Köln war nun dazu gezwungen, noch weiter aufzumachen - und die Werkself erhielt mehr Platz zum Kontern, Diaby und Bailey ließen eine sehr aussichtsreiche Möglichkeit diesmal aber liegen (60.). Dennoch war Bayer 04 zu ständiger Wachsamkeit gezwungen, denn die Gäste stemmten sich weiterhin nach Kräften gegen die drohende Derby-Niederlage und verzeichneten den zweiten Aluminium-Treffer des Tages: Kainz traf mit einem fulminanten Distanzschuss die Oberkante der Latte (63.).
Mit der Umstellung zur Dreierkette wirkte Bayer 04 nun aber deutlich stabiler, ließ deutlich weniger gefährliche Angriffe zu als noch im ersten Durchgang - und fuhr schließlich den nächsten Konter zur Vorentscheidung. Nach einer sauber vorgetragenen Umschaltsituation bediente der erst kurz zuvor eingewechselte Demirbay natürlich Bailey, der seine überragende Leistung mit einer tollen Einzelaktion krönte: Er übersprintete Katterbach, ließ Czichos ins Leere grätschen, kurvte im Vollsprint nach innen auch noch an Bornauw vorbei und vollendete mit einem überlegten Schlenzer ins lange Eck - ein absolutes Sahnestück unseres Jamaikaners zum 3:0 (76.).
Die Partie war damit gelaufen. Köln durch Drexler (78.) und Bornauw (86.) wie auch Bayer 04 durch Schick (83.) und Demirbay (90.+1) kamen noch zu je zwei Halbchancen, am nächsten deutlichen Derbysieg nach dem 4:0 in der Hinserie änderte sich aber nichts mehr.
Bayer 04 zieht damit in der Tabelle zumindest bis zum Sonntag vorbei an Borussia Dortmund auf Platz fünf. Bereits am Dienstag, den 20. April, erwartet die Werkself nun eine harte Aufgabe, Schwarz-Rot tritt um 20.30 Uhr auswärts bei Tabellenführer FC Bayern an. Eine große Herausforderung - aber eine, die mit dem Rückenwind aus dem Derbysieg angegangen werden kann.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – Jedvaj (46. Frimpong), S. Bender, Tapsoba, Wendell (57. Sinkgraven) – Aránguiz, Palacios (46. Tah) – Diaby (73. Demirbay), Amiri, Bailey (83. Alario) - Schick
1. FC Köln: T. Horn - Ehizibue (70. Schmitz), Bornauw, Czichos, J. Horn (70. Katterbach) - Skhiri (79. Özcan), Hector - Wolf (85. Limnios), Meyer, Kainz (70. Drexler) - Dennis
Tore: 1:0 Bailey (5.), 2:0 Diaby (51.), 3:0 Bailey (76.)
Gelbe Karten: Tapsoba - Czichos
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)
Die U19 von Bayer 04 will mit einem Sieg sicher in Liga A der Hauptrunde der DFB-Nachwuchsliga einziehen und damit im Rennen um die Deutsche Meisterschaft bleiben. Die Leverkusener U16 reist nach Turin und ist dort im Rahmen des AL ABTAL CUP gegen Juventus gefordert. Während die schwarz-rote U15 mit einem Dreier näher an die Tabellenspitze heranrücken könnte, gilt es für die U14, die Tabellenführung zu verteidigen. Und auch die U17-Mädels wollen im Derby den Spitzenplatz verteidigen – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
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