„Wir wollten unbedingt drei Punkte holen, deshalb ist es eher enttäuschend, sich mit einem Zähler begnügen zu müssen. Die Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht und ist für einige schlechte Szenen bestraft worden. Auf der anderen Seite haben wir auch ein bisschen Glück gehabt wie beim nicht gegebenen Handelfmeter“, sagte Kerem Demirbay.
Chefcoach Gerardo Seoane positionierte seine Mannschaft dieses Mal wieder in einer 4-2-3-1-Grundordnung und nahm im Vergleich zur Champions-League-Partie unter der Woche beim FC Brügge (0:1) vier Wechsel in der Startformation vor. Edmond Tapsoba, Exequiel Palacios, Kerem Demirbay und Adam Hlozek kamen neu ins Team für Odilon Kossounou, Robert Andrich, Charles Aránguiz und Mitchel Bakker. Jonathan Tah bestritt in Berlin sein 200. Bundesligaspiel für Schwarz-Rot.
Nach drei Minuten gerieten die Gäste erstmals in Bedrängnis. Plattenhardts Flanke von links an den Fünfmeterraum landete auf dem Kopf von Lukebakio, doch der Angreifer setzte die Kugel, wirkungsvoll bedrängt noch von Piero Hincapie, über den Kasten von Lukas Hradecky. Wie die Leverkusener im Olympiastadion zum Erfolg kommen wollten, zeigte sich kurz darauf: Nach einer scharfen Flanke von Demirbay kam Patrik Schick völlig frei zum Kopfball, scheiterte mit seinem Aufsetzer aus sechs Metern aber an Herthas Keeper Christensen, der blitzartig die Arme hochriss (11.) – ein ganz dickes Ding zur möglichen Führung!
Berlin begann aggressiv und giftig, die Werkself hielt nach Kräften dagegen. Als Tousart aufs kurze Eck abzog, tauchte Hradecky rechtzeitig ab und lenkte den Ball zur Ecke (19.). Demirbays Schuss nach Vorarbeit von Callum Hudson-Odoi flog über die Latte des Berliner Gehäuses (23.), auf der anderen Seite warf sich Tapsoba in höchster Not in den Schuss von Serdar (24.). Die hochwertigeren Möglichkeiten lagen aber weiter auf Seiten der Werkself: Hlozeks Direktabnahme nach Flanke von Jeremie Frimpong entschärfte Christensen erneut prächtig (26.). Hertha probierte es häufig über links mit Plattenhardt und dem flinken Ejuke, der sich packende Duelle mit Frimpong lieferte.
Die bis dahin beste Berliner Gelegenheit entsprang aber einem Angriff über die rechte Seite: Nach Lukebakios Hereingabe auf den zweiten Pfosten traf Kanga aus kurzer Distanz das Aluminium (37.). Danach gleich wieder die Werkself: Moussa Diaby steckte klasse auf Demirbay durch, doch dessen Abschluss mit dem schwächeren rechten Fuß ging aus sehr aussichtsreicher Position deutlich über die Latte (40.). Kurz darauf musste Palacios angeschlagen vom Platz, Charles Aránguiz nahm seinen Platz ein (41.) – und machte gleich mal Bekanntschaft mit rustikalen Gegnern, Serdar sah für seinen Einsatz gegen den Chilenen zu Recht die Gelbe Karte (43.). Es ging torlos in die Pause nach einer sehr ansprechenden und unterhaltsamen Partie.
Kurz nach Wiederanpfiff lag der Ball zwar im Leverkusener Tor, Serdar hatte bei seinem Schuss aber sehr deutlich im Abseits gestanden (47.). Zwei Minuten später zappelte die Kugel im Berliner Netz, und diesmal war alles einwandfrei – und zugleich traumhaft schön: Kerem Demirbay zauberte einen Freistoß aus 20 Metern über Herthas Mauer in den Winkel zur Führung für Bayer 04 (49.). Lange Bestand hatte die Führung der Gäste indes nicht. Nach einem Berliner Schnellangriff über die rechte Seite spielten es Kanga und Ejuke gut aus, und Serdar traf allein vor Hradecky zum Ausgleich ins kurze Eck – 1:1 (55.).
Bayer 04 zeigte sich keineswegs geschockt. Schick drehte sich im Strafraum klasse um Uremovic und legte den Ball an Christensen, aber hauchzart auch am langen Eck vorbei (63.). Danach der zweite Wechsel bei den Gästen, Nadiem Amiri kam für Adam Hlozek (66.). Als Amiri nach einem Einwurf für die Werkself einen Pass in die eigene Hälfte dorthin spielte, wo weit und breit kein Leverkusener stand, hielt der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Richter einfach mal volley und mit links drauf – Hradecky war gegen den tollen Schuss in den Winkel absolut machtlos, das völlig unnötige 2:1 für die Hausherren (74.).
Seoane wechselte dreifach und brachte Odilon Kossounou, Robert Andrich und Sardar Azmoun für Frimpong, Demirbay und Hudson-Odoi (76.). Eine Maßnahme, die sich umgehend bezahlt machte. Nach Andrichs Linksflanke ließ Azmoun die Kugel geschickt passieren, und Schick traf mit links zum 2:2-Ausgleich (79.). Wenig später aber viel Dusel für Bayer 04, als Hradecky erst sensationell gegen Boetius parierte, der Ball danach erneut nach Boetius' Schuss Kossounou an die Hand sprang und schließlich an den Pfosten prallte (82.). Der VAR grifft nicht ein.
Es war jetzt ein Kampf auf Biegen und Brechen. Beide gaben sich nicht mit einem Punkt zufrieden und drückten auf den Siegtreffer. In der vierminütigen Nachspielzeit ging Bayer 04 all in – und bekam noch einmal eine Großchance. Amiri schickte Schick im Strafraum, doch Kempf grätschte in dessen Abschluss und verhinderte so das 3:2 für Schwarz-Rot. Unmittelbar danach war Schluss.
Für Bayer 04 geht es gleich mit der nächsten Englischen Woche und zwei Heimspielen weiter. Zum zweiten Gruppenspiel in der UEFA Champions League erwartet die Werkself am Dienstag, 13. September (Anstoß: 21 Uhr), Atlético Madrid in der BayArena. In der Bundesliga folgt die Begegnung am Samstag, 17. September, um 15.30 Uhr gegen den SV Werder Bremen.
Die Statistik:
Hertha BSC: Christensen – Kenny, Uremovic, Kempf, Plattenhardt – Tousart (90.+3 Darida), Sunjic, Serdar (66. Boetius) – Lukebakio (81. Dardai), Kanga (81. Selke), Ejuke (66. Richter)
Bayer 04: Hradecky – Frimpong (76. Kossounou), Tah, Tapsoba, Hincapie – Palacios (41. Aránguiz), Demirbay (76. Andrich) – Diaby, Hlozek (66. Amiri), Hudson-Odoi (74. Azmoun) – Schick
Tore: 0:1 Demirbay (49.), 1:1 Serdar (55.), 2:1 Richter (74.), 2:2 Schick (79.)
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Unterspiesheim)
Gelbe Karten: Serdar, Sunjic, Selke – Aránguiz
Zuschauer: 40.653
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