Peter Bosz musste neben den langzeitverletzten Joel Pohjanpalo und Panos Retsos, die beide in dieser Woche erstmals seit Monaten wieder auf dem Trainingsplatz standen, weiterhin auch auf Lars Bender und Karim Bellarabi verzichten. Darüber hinaus fiel Lucas Alario kurzfristig wegen einer Knieprellung aus. Für ihn rückte Sam Schreck in den Kader. Der Bayer 04-Cheftrainer schickte gegen die Freiburger die selbe Startelf aufs Feld wie zuletzt bei der 2:3-Niederlage in Dortmund.
Bosz erwartete gegen die Breisgauer, die seit vier Spielen ungeschlagen waren, eine „sehr interessante" Aufgabe. Auch deshalb, weil sich „zwei Mannschaften mit sehr unterschiedlichen Spielweisen" gegenüberstehen würden. Da Bayer 04 und der SCF aber auch die beiden laufstärksten Teams der Liga sind, durfte man auf ein intensives Duell hoffen.
Viele Bayer 04-Fans waren am Karnevalssamstag bunt kostümiert in die BayArena gekommen - und wünschten sich, dass der Karnevals-„Fluch" endlich gebrochen werden würde. Denn in den vergangenen fünf Heimspielen an den närrischen Wochenenden kassierte die Werkself vier Niederlagen, und es sprang nur ein Unentschieden heraus.
Und das Bosz-Team legte rasant los. Kevin Volland kam bei einer scharfen Hereingabe von Bailey einen Schritt zu spät gegen Heintz (3.). Eine Minute später aber zappelte die Kugel schon im Netz: Nach einer Ecke von Bailey köpfte Kübler den Ball zwar aus der unmittelbaren Gefahrenzone, aber auch direkt vor die Füße von Charles Aránguiz. Der Chilene fackelte nicht lange und zog volley aus rund 20 Metern ab - der noch leicht abgefälschte Ball schlug links unten zum 1:0 für die Gastgeber ein (4.). Es war der erste Bundesliga-Saisontreffer von Aránguiz. Wenig später die nächste Chance, als Mitchell Weiser nach Vorarbeit von Volland draufhielt, das Tor aber um einen Meter verfehlte (6.). Die Werkself kombinierte in gewohnt hohem Tempo und dominierte die Partie schon in der Anfangsphase klar. Tin Jedvaj bot sich die nächste Gelegenheit, der Flachschuss des Kroaten aus der Distanz landete nur Zentimeter neben dem linken Pfosten (18.).
Kurz darauf musste Bosz erstmals wechseln, weil Sven Bender sich nach einem Zusammenprall mit Kübler eine Platzwunde am Kopf zugezogen hatte. Für ihn übernahm Aleksandar Dragovic die Position in der Innenverteidigung (22.). An der Überlegenheit der Gastgeber änderte das nichts. Volland zog aus kurzer Distanz übers Tor (26.), Havertz verpasste einen etwas zu lang geratenen Pass in zentraler Position nur knapp (31.). Die Gäste aus Freiburg agierten passiv und kamen kaum zu Entlastungsangriffen, die sie zudem selten zum Abschluss bringen konnten. Bayer 04-Keeper Lukas Hradecky musste nicht ein einziges Mal eingreifen.
Gegen Ende der ersten Halbzeit ließ das Tempo etwas nach, das Geschehen spielte sich überwiegend im Mittelfeld ab. Dann setzte nach einer Ecke von Aránguiz und einer Kopfball-Ablage von Havertz noch einmal Volland zum Fallrückzieher an - der Ball flog knapp über die Latte (42.). Mit einer verdienten 1:0-Führung für die Werkself, die 75 Prozent Ballbesitz hatte, ging's in die Pause.
In der zweiten Halbzeit waren es die Freiburger, die die erste gute Aktion hatten: Beim strammen Schuss von Haberer konnte sich Hradecky erstmals auszeichnen, der Finne musste sich ganz lang machen und parierte stark (50.). Dann ein Aufreger auf der anderen Seite: Nachdem Aránguiz im Strafraum nach einem Kontakt mit Lienhart zu Fall gekommen war, zeigte Schiedsrichter Winkmann auf den Elfmeterpunkt, nahm die Entscheidung nach dem Videobeweis aber wieder zurück (55.).
Die Werkself kontrollierte die Partie weiterhin, versuchte das Spiel auseinander zu ziehen, um dann Lücken in der engen Freiburger Abwehrformation zu finden. Gefährlich wurde es aber vor allem bei Versuchen aus der Distanz. Erst landete ein abgefälschter Schuss von Brandt rechts neben dem Pfosten (63.), dann musste sich Schwolow bei einem schönen Volland-Schlenzer mächtig strecken, um das 2:0 der Gastgeber zu verhindern (64.).
Auf der Gegenseite prüfte Niederlechner zur Abwechslung einmal Hradecky mit einem Schuss aus halblinker Position (68.). Aber Schwarz-Rot blieb klar tonangebend und durchbrach schließlich die Freiburger Abwehrmauer: Havertz nahm auf der rechten Seite Tempo auf, legte in den Lauf von Brandt, dessen Lupfer aus spitzem Winkel über Schwolow von Kevin Volland und Leon Bailey in Gemeinschaftsproduktion zum 2:0 über die Linie gedrückt wurde (73.). Weil Bailey aber zuletzt am Ball war, wurde der Treffer dem Jamaikaner zugeschrieben. Damit war die Entscheidung gefallen. Günter prüfte kurz vor Schluss noch einmal mit einem scharfen Linksschuss Hradecky (88.), aber letztlich brachte die Werkself die Partie souverän und sicher über die Zeit und kletterte in der Tabelle zumindest vorübergehend auf Rang 6.
Kevin Volland meinte nach dem Schlusspfiff: „Wir haben das Spiel heute 90 Minuten lang kontrolliert und das 2:0 dann im richtigen Moment gemacht. Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz. Heute gibt es nix zu meckern." Julian Brandt sagte: „Den Sieg haben wir uns heute erarbeitet. Es war nicht komplett glanzvoll, aber der Sieg war verdient."
In der Schlussphase der Partie hatte ein Zwischenfall auf der Tribüne die Stimmung im Stadion getrübt. Ein Fan der Werkself war von einer Brüstung gefallen und hatte sich dabei eine Kopfverletzung zugezogen, die noch im Stadion versorgt wurde. Anschließend wurde der Fan, der bei Bewusstsein war, ins Klinikum gebracht. Bayer 04 wünscht schnelle und vollständige Genesung!
Am kommenden Wochenende geht es für die Werkself in der Bundesliga mit dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 weiter. Die Partie wird am Sonntag, 10. März, um 18 Uhr angepfiffen.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah, S. Bender (22. Dragovic), Jedvaj – Havertz (85. Kohr), Baumgartlinger, Aránguiz - Brandt, Volland, Bailey (87. Paulinho)
SC Freiburg: Schwolow - Kübler, Lienhart, Heintz, Günter - Frantz (74. Gondorf), Abrashi (81. Höler) - Haberer, Grifo - Waldschmidt (68. Niederlechner) - Petersen
Tore: 1:0 Aránguiz (4.), 2:0 Bailey (73.)
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Gelbe Karten: -
Zuschauer: 26.607
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