Im Vergleich zum unglücklichen 1:2 beim SC Freiburg nahm Korkut fünf Wechsel vor: Tin Jedvaj, Benjamin Henrichs, Charles Aránguiz, Karim Bellarabi und Stefan Kießling rückten für Aleksandar Dragovic (nicht im Kader), Kai Havertz (freigestellt wegen Abiturprüfungen), Wendell, Julian Baumgartlinger und Chicharito (alle Bank) in die Startaufstellung. Jonathan Tah stand indes erstmals nach knapp zweimonatiger Verletzungspause wieder im Kader und nahm vorerst auf der Bank Platz.
Die Werkself begann vom Anpfiff weg forsch und bissig. Nach nicht einmal einer Minute hatte Julian Brandt nach Zuspiel von Karim Bellarabi die erste Möglichkeit – Schalkes Keeper Ralf Fährmann wusste den Abschluss aus spitzem Winkel allerdings zu parieren. Kurz darauf hatte Kevin Volland die Chance, doch sein Schuss aus etwa 14 Metern ging über das Tor.
In der Folge wurde es dann richtig bitter für die Schwarz-Roten: Im Gegenzug – es war der erste Vorstoß der Gelsenkirchener überhaupt – gingen nämlich die Gäste in Führung. Schalkes Benjamin Stambouli hatte mit einem starken Steilpass die Leverkusener Werkself ausgehebelt, ehe Leon Goretzka vor Bayer 04-Keeper Bernd Leno querlegte und Guido Burgstaller nur noch einzuschieben brauchte (6.). Zusätzlich bitter: Ömer Toprak verletzte sich bei seiner Rettungsaktion gegen Goretzka, er musste behandelt werden, und das 0:2 vom Spielfeldrand mit ansehen. Nach einer Ecke kam der Schalker Kapitän Benedikt Höwedes frei zum Kopfball und drückte den Ball über die Linie (10.). Die Anfangseuphorie wich ungläubigen Minen.
Doch es sollte noch schlimmer kommen. In der 18. Minute konterte die Mannschaft von Schalke-04-Coach Markus Weinzierl über Goretzka. Bayer 04-Rückhalt Leno konnte den Abschluss des Ex-Bochumers zwar entschärfen, das Zuspiel auf Alessandro Schöpf in der Strafraummitte aber nicht. Trotz des Störens von Tin Jedvaj und Charles Aránguiz konnte der Schalker Offensivmann den Ball im Tor unterbringen – es war der dritte Treffer binnen zwölf Minuten. Und kurz darauf musste Bayer 04-Kapitän Toprak mit Verdacht auf eine Sprunggelenk-Verletzung ausgewechselt werden, für ihn kam Jonathan Tah ins Spiel (19.).
Die Korkut-Truppe war vom Spielverlauf sichtlich geschockt, wusste den Schalkern fortan wenig entgegenzusetzen. Und so blieben die Gäste bis zum Pausenpfiff die tonangebende Mannschaft. Leno verhinderte in der 40. Minute einen höheren Rückstand, als er gegen Burgstaller aus spitzem Winkel parieren konnte.
Nach dem Seitenwechsel begann die Werkself genauso motiviert wie schon zu Spielbeginn. Und hatte nach gut zehn Sekunden die riesige Chance zum Anschlusstreffer: Bellarabis Flachschuss nach Zuspiel vom engagierten Volland rauschte jedoch Millimeter am Pfosten vorbei (46.). Auch im weiteren Verlauf drückte die Werkself auf das Schalker Tor. Den Treffer aber erzielten die Gäste. Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld traf Burgstaller per Direktabnahme zum 4:0 für die Königsblauen (50.).
Es war ein Wirkungstreffer! Dennoch gab sich die Werkself nicht auf und kam im weiteren Verlauf durch Brandt (60.) und Bellarabi (62., 66.) zu Möglichkeiten. Mehr als ein Kopfballtreffer zum 1:4 von Stefan Kießling nach Vorarbeit von Bellarabi sollte an diesem Abend allerdings nicht mehr für Bayer 04 herausspringen – es war der zweite Saisontreffer des Routiniers im insgesamt 333. Spiel für die Schwarz-Roten.
Bis zum Schluss passierte dann nicht mehr viel: Die Gäste aus Gelsenkirchen wussten den Vorsprung zu verteidigen und die bemühte Korkut-Truppe nicht mehr zu nennenswerten Chancen kommen zu lassen. So blieb es am Ende für Bayer 04 bei einem enttäuschenden 1:4 vor ausverkauftem Haus. Damit steckt die Werkself weiter im Abstiegskampf der Bundesliga.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) ist Bayer 04 beim Abstiegsrivalen FC Ingolstadt zu Gast.
Statistik
Bayer 04: Leno – Hilbert (46. Wendell), Jedvaj, Toprak (20. Tah), Henrichs – Aránguiz, Kampl – Bellarabi, Brandt (85. Mehmedi) – Volland, Kießling
FC Schalke 04: Fährmann – Coke, Höwedes, Badstuber, Kolasinac (74. Aogo) – Stambouli, Bentaleb (84. Riether) – Schöpf, Goretzka, Caliguri – Burgstaller
Tore: 0:1 Burgstaller (6.), 0:2 Höwedes (10.), 0:3 Schöpf (18.), 0:4 Burgstaller (50.), 1:4 Kießling (69.)
Gelbe Karten: Hilbert (2. Gelbe Karte), Kampl (4.), Bellarabi (4.) / –
Schiedsrichter: Marco Fritz
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)
Der Videospiel-Hersteller Electronic Arts (EA) hat zusammen mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) die sechs Nominierten für die Wahl zum Bundesliga-„Spieler des Monats“ November bekannt gegeben – darunter ist mit Florian Wirtz auch ein Werkself-Profi. Fans von Schwarz-Rot können ab sofort abstimmen!
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