„Das Unentschieden geht in Ordnung“, sagte Lars Bender nach dem Abpfiff. „Wir sind gut reingekommen in die Partie, haben dann etwas den Faden verloren. Aber nach dem 0:1 stimmte die Moral bei uns und wir sind noch einmal zurückgekommen. Heute müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein.“
Cheftrainer Heiko Herrlich hatte sein Team im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen Hamburg auf vier Positionen verändert. Für Benny Henrichs, Julian Baumgartlinger, Leon Bailey und Admir Mehmedi rückten Panos Retsos, Lars Bender, Julian Brandt und Karim Bellarabi in die Startelf.
„Die Jungs brennen und wollen den Schwung aus dem HSV-Spiel mitnehmen“, sagte Herrllch vor dem Anpfiff. Die letzten drei Partien auf Schalke hatte die Werkself allesamt gewonnen.
Auch am Freitagabend übernahm Bayer 04 früh die Initiative und ließ den Ball gut zirkulieren. Die Königsblauen hingegen begannen sehr zurückhaltend. In den ersten 15 Minuten fand das Geschehen fast ausschließlich in der Schalker Hälfte statt. Allerdings boten sich den Schwarz-Roten wenig Räume, um in die gefährlichen Zonen zu kommen. Auf die erste wirkliche Torchance mussten die Zuschauer bis zur 24. Minute warten. Der Ex-Leverkusener Bastian Oczipka verfehlte mit seinem Schuss knapp das Tor. Ansonsten herrschte in beiden Strafräumen eher Flaute. Kein Wunder, dass eine Standardsituation zum ersten Treffer führte.
Nach einem Zweikampf von Karim Bellarabi gegen Harit entschied Schiedsrichter Winkmann auf Freistoß für Schalke 04. Leon Goretzka zirkelte den Ball aus 23 Metern um die Mauer herum ins rechte Eck zum 1:0 für die Gastgeber (34.). Die kalte Dusche für die Werkself, die bis dahin mehr vom Spiel hatte.
Zwei Minuten nach der Führung hatte Konoplyanka die nächste Chance für Königsblau – Leno war aber auf dem Posten und parierte den Schuss des Ukrainers (36.). Aber auch Bayer 04 erarbeitete sich nun erste gute Chancen. S04-Torhüter Ralf Fährmann konnte zunächst einen Freistoß von Kevin Volland entschärfen (40.), kurz vor der Pause parierte er auch einen Volleyschuss von Julian Brandt.
Heiko Herrlich brachte zur zweiten Hälfte Leon Bailey und Kai Havertz für Charles Aránguiz und Karim Bellarabi ins Spiel. Und die Gäste starteten vielversprechend. Vier Minuten waren gespielt, als Wendell mit einem Klasse-Pass auf Lucas Alario durchsteckte, aber wieder war Fährmann zur Stelle.
Auf der anderen Seite blieben auch die Königsblauen gefährlich. Glück für Bayer 04, dass Goretzka nach einer Ecke freistehend aus sechs Metern weit übers Tor drosch (56.). In dieser Szene zog sich Lars Bender eine blutende Wunde am Kopf zu, der Kapitän musste einige Minuten behandelt werden, kehrte aber - der Mann ist eben hart im Nehmen - auf den Platz zurück. Und kaum war er wieder da, leitete der 28-Jährige den Ausgleich mit einem feinen Zuspiel auf Leon Bailey ein. Der Jamaikaner zog von der rechten Seite in die Mitte, hielt drauf - und erzielte sein erstes Bundesligator für Bayer 04 (61.). Die Fußspitze von Nastasic verlieh dem Ball noch eine ungewöhnliche Flugkurve - Fährmann war geschlagen.
Die Partie wurde nun hitziger. Zweimal bemühte Schiedsrichter Winkmann den Videobeweis. Einmal, als Alario das 2:1 für die Werkself erzielte, der Treffer dann aufgrund einer Abseitsstellung des Argentiniers aber nicht anerkannt wurde (70.). Wenig später erneut eine Spielunterbrechung: Oczipka hatte an der Außenlinie den am Boden liegenden Kai Havertz getreten, was die Gemüter erregte und zur Rudelbildung führte. Oczipka sah die Gelbe Karte.
Die Partie jetzt völlig offen und mit Chancen auf beiden Seiten. Alario setzte einen Kopfball knapp übers Tor (74.), die Schalker fanden bei einem Kopfball von Naldo und einem Schuss von Burgstaller in Leno ihren Meister (85.). Bailey prüfte Fährmann mit einem Freistoß (87.) und hatte in der Nachspielzeit noch einmal eine ganz starke Szene, als er zwei Schalker im Strafraum stehen ließ und wieder an Fährmann scheiterte. Es blieb beim am Ende leistungsgerechten 1:1. „Wir sind zufrieden, dass wir nach zwei Auswärtsniederlagen heute den ersten Punkt auswärts mitgenommen haben - und das auf Schalke“, sagte Heiko Herrlich nach dem Spiel. „Die Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt. Am Ende war es ein Kampfspiel mit offenem Visier auf beiden Seiten.“
Nach der Länderspiel-Pause geht es für die Werkself am Sonntag, 15. Oktober, mit dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg weiter. Die Partie wird um 15.30 Uhr angepfiffen.
Die Statistik:
Schalke 04: Fährmann - Kehrer, Naldo, Nastasic - D. Caligiuri, McKennie (90. Meyer) , Oczipka - Goretzka - Harit, Konoplyanka (84. di Santo) - Embolo (53. Burgstaller).
Bayer 04: Leno - Retsos, Tah, S. Bender, Wendell - L. Bender, Aránguiz (46. Havertz) - Bellarabi (46. Bailey), Brandt (82. Kohr) - Volland, Alario.
Tore: 1:0 Goretzka (34.), 1:1 Bailey (61.)
Gelbe Karten: Oczipka, Nastasic - Alario, Wendell, Havertz
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Zuschauer: 61.515
Zurück aus der Länderspielpause: Am heutigen Samstag, 23. November (Anstoß: 15.30 Uhr/live auf Sky und im Werkself-Radio), empfängt Bayer 04 im Rahmen des 11. Bundesliga-Spieltags den 1. FC Heidenheim 1846 in der BayArena. Alle Infos zum Duell mit dem Teilnehmer der UEFA Conference League gibt es in den Kurzpässen.
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