Werkself-Coach Peter Bosz musste an alter Wirkungsstätte auf Kerem Demirbay verzichten, der wegen familiärer Gründe im Aufgebot fehlte. Für ihn rückte Julian Baumgartlinger in die Mittelfeldzentrale. Außerdem kam Nadiem Amiri zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz von Beginn an für Bayer 04 und ersetzte Leon Bailey, der zunächst auf der Bank Platz nahm.
Zwei Top-Mannschaften der Bundesliga, herrliches Fußballwetter und ein ausverkaufter Signal Iduna-Park: Die Rahmenbedingungen waren perfekt - und machten auch Bosz richtig Lust auf das Match. "Wenn man Fußball spielt, ist es das, was man haben will", sagte der Niederländer. "Das macht einfach Spaß."
Zumindest in den Anfangsminuten versprach auch sein Team noch Spaß für die Werkself-Anhänger. Im 4-2-3-1-System versteckte sich Bayer 04 keinesfalls, sondern trat dem Meisterschaftsanwärter in dessen Stadion dominant entgegen und erspielte sich ein deutliches Plus in Sachen Ballbesitz. Als erster der beiden Keeper musste dennoch Lukas Hradecky eingreifen: Eine Freistoßflanke von Guerreiro entschärfte der Werkself-Keeper vor dem herannahenden Witsel (13.), kurz darauf verpasste Hummels nach einer weiteren Standardsituation (15.). Aus dem Spiel heraus aber blieb Bayer 04 das gefälligere Team, zeigte sich geordnet und präzise im Passspiel und kam durch einen Distanzschuss von Karim Bellarabi, der auf der für ihn ungewohnten linken Seite auflief, zu einer ersten Torannäherung (21.).
Mitte der ersten Hälfte kamen die Gastgeber jedoch immer stärker auf und nach einem hervorragend vorgetragenen Angriff zur ersten Großchance der Partie. Doch wie gut, dass sich Bayer 04 auf Hradecky verlassen kann. Zunächst wehrte er den Schuss des durchgebrochenen Reus ab, dann parierte er den Nachschuss seines ehemaligen Teamkollegen Brandt herausragend mit einer Hand (24.). Ganz ohne Zweifel: eine echte Weltklasse-Tat!
Kurze Zeit später war aber auch der Finne im Tor der Werkself geschlagen: Nach einem Missverständnis zwischen Bellarabi und Amiri kam Hakimi zum Flanken und in der Mitte netzte Alcácer technisch hochwertig zur Dortmunder Führung ein (28.). "Das Tor war der Knackpunkt", sagte Kapitän Lars Bender im Anschluss an die Partie.
Denn die Dortmunder spielten nun ihre ganze Qualität aus, erhöhten merklich den Druck auf die Werkself und hätten um ein Haar erhöht. Nach einem erneut schön vorgetragenen Angriff und Rückpass von Witsel auf Delaney hatte die Südtribüne des Signal Iduna Park den Torschrei schon auf den Lippen - aber nicht mit Jonathan Tah und Lukas Hradecky gerechnet. Zunächst warf sich der Werkself-Verteidiger heldenhaft in Delaneys Schuss und verhinderte das sicher geglaubte Tor, beim folgenden Nachschuss von Hakimi zeigte Hradecky einen weiteren hervorragenden Reflex und lenkte den Ball an die Unterkante der Latte, von wo aus die Kugel ins Spielfeld zurückprallte. Durchatmen!
Peter Bosz reagierte auf den zwischenzeitlichen Dauerdruck der Schwarz-Gelben und stellte um, Bellarabi lief fortan auf dem rechten Flügel auf. Die Werkself fing sich daraufhin zum Ende der ersten Hälfte und gab in Person von Amiri noch einen Warnschuss auf das Tor von Bürki ab (40.).
Für Amiri war das Bundesliga-Startelf-Debüt in Schwarz-Rot zur Halbzeit vorbei, für ihn kam Leon Bailey in die Partie - und der Jamaikaner hätte sich um ein Haar gleich mit einem Tor eingeführt. Eine scharfe Hereingabe von Bellarabi verpasste Bayers Nummer 9 nur um Haaresbreite (48.). Nur Sekunden später bot sich Bellarabi selbst die Großchance zum Ausgleich. Nach einem Zuckerpass von Kai Havertz lief er von rechts auf Bürki zu, ließ die Möglichkeit aber liegen (49.).
Das war gleich auf mehrerlei Ebene bitter für die Werkself: Zum einen war der mitgelaufene Kevin Volland in der Mitte von Akanji zu Fall gebracht worden und die Abspielmöglichkeit damit dahin, zum anderen stand es nur wenige Augenblicke später statt 1:1 dann 2:0 für den BVB: Ein Befreiungsschlag von Akanji landete genau im Lauf von Sancho, der den Ball von rechts in die Mitte legte, wo Alcácer geschickt durchließ und Reus eiskalt vollstreckte (50.).
Bayer 04 bemühte sich, diesen bitteren Rückschlag wieder zu egalisieren, ließ den Ball wieder wie zu Beginn der Partie in den eigenen Reihen kreisen und kam auch zu vorzeigbaren Möglichkeiten zum Anschluss. Havertz scheiterte freistehend an Bürkis Fußabwehr (63.), auch bei Baileys Kopfball nach Bellarabi-Flanke fehlte nicht viel (69.). Nicht nur die Mannschaft, sondern auch der Trainer ließ nichts unversucht und brachte mit Moussa Diaby (für Bellarabi) und Lucas Alario (für Charles Aránguiz) weitere Offensivpower.
In der Schlussphase wollte es aber nicht mehr so Recht klappen bei Bayer 04, die Durschlagskraft in vorderster Front fehlte. Stattdessen zeigten sich die Dortmunder wieder kaltschnäuzig und schlugen sogar noch zweimal zu. Nach einem Konter gab Sancho in die Mitte, wo Hradecky nur noch vor die Füße von Guerreiro abwehren konnte. Der Portugiese staubte zum 3:0 ab (83.). In der Schlussminute verwertete Reus einen weiteren blitzsauberen Konter gegen eine nun weit aufgerückte Werkself auf Vorlage des eingewechselten Bruun Larsen zum 4:0 - der Schlusspunkt (90.).
"Wir wissen, dass wir besser spielen können und müssen das jetzt wieder zeigen", befand Lars Bender nach Spielende. Das Positive: Bereits am kommenden Mittwoch hat Bayer 04 die Chance, Wiedergutmachung zu betreiben. Beim ersten Champions-League-Spiel seit gut zweieinhalb Jahren empfängt die Werkself den russischen Vizemeister Lokomotive Moskau. Anpfiff in der BayArena ist um 21 Uhr.
Die Statistik:
Borussia Dortmund: Bürki - Hakimi, Akanji, Hummels, Guerreiro - Witsel (79. Weigl), Delaney - Brandt (61. Hazard), Reus, Sancho - Alcácer (79. Bruun Larsen)
Bayer 04: Hradecky – L. Bender, Tah, S. Bender, Wendell – Baumgartlinger, Aránguiz (79. Alario) – Bellarabi (73. Diaby), Havertz, Amiri (46. Bailey)– Volland
Tore: 1:0 Alcácer (28.), 2:0 Reus (50.), 3:0 Guerreiro (83.), 4:0 Reus (90.)
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Gelbe Karten: Amiri, Wendell, Havertz
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)
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