„Wir haben ein bisschen Anlauf gebraucht, es dann aber ganz gut gemacht. Leider haben wir unsere Konter nicht gut ausgespielt und sind deshalb nicht zwingend genug geworden. Leipzig hatte bei seinem Tor auch ein bisschen das Glück, was uns kurz vor Schluss bei der Chance von Lucas Alario gefehlt hat“, sagte Mittelfeldspieler Kerem Demirbay.
Drei Veränderungen nahm Peter Bosz in seiner Startformation gegenüber der vergangenen Partie gegen Wolfsburg vor: Für Lars Bender (Wadenprobleme), Nadiem Amiri (COVID-19-Infektion) und Lucas Alario (Bank) rückten Timothy Fosu-Mensah, Wendell und Kerem Demirbay in die erste Elf. Der Chefcoach der Werkself verzichtete somit auf einen echten Stoßstürmer, neben Alario saß auch Patrik Schick gegen seinen Ex-Klub zunächst auf der Bank. Bayer 04 fehlten in Leipzig in Santiago Arias, Paulinho, Julian Baumgartlinger, Sven Bender, Mitchell Weiser und Jeremie Frimpong zahlreiche Akteure. Auf der Bank fanden gerade noch fünf Feldspieler Platz. Erfreulich: Exequiel Palacios gehörte nach seinem Bruch der Lendenwirbelsäule erstmals wieder zum Aufgebot.
Eintracht Frankfurt hatte Bayer 04 mit dem 3:1-Sieg am Nachmittag gegen Hertha BSC in der Tabelle zwar überholt, aber es steckte immer noch reichlich Topspiel-Charakter im Duell des besten Heimteams gegen die zweitbeste Auswärtsmannschaft. Leon Bailey agierte bei der Werkself in vorderster Front, Moussa Diaby kam über rechts. Leipzig begann sehr aggressiv und versuchte die Leverkusener schon im Aufbau unter Druck zu setzen. Nkunkus Schlenzer flog am langen Eck vorbei (4.). Sabitzer überwand Lukas Hradecky mit einem Flachschuss, hatte dabei nach Angelinos Flanke aber klar im Abseits gestanden (12.). Es entwickelte sich frühzeitig eine intensive Partie.
Wie die Werkself sich das offensiv vorgestellt hatte, zeigte sie nach einer Viertelstunde. Schöner Ball von Diaby vom Flügel mit Schnitt ins Zentrum, Upamecano verschätzte sich, doch Wirtz kam allein vor Gulacsi einen Schritt zu spät (16.). Auf der Gegenseite setzte Angelino die Kugel nach einer gelungenen Kombination klar am kurzen Eck vorbei (18.). Bei Adams' Flanke brachte Tapsoba noch entscheidend sein Bein dazwischen, so dass Hradecky den Ball locker aufzunehmen wusste (21.). Bayer 04 stand defensiv sehr kompakt, der Weg nach vorn indes gestaltete sich schwierig, zumal Bailey gegen den baumlangen Upamecano in sämtlichen Luftduellen auf verlorenem Posten stand. Timothy Fosu-Mensah fand sich auf der rechten Abwehrseite sehr gut in den Verbund ein und agierte sehr ballsicher und abgeklärt.
Baileys Lupfer ins Tor über Gulacsi hinweg nach weitem Demirbay-Schlag fand wegen klarer Abseitsstellung zu Recht keine Anerkennung (34.). Die Werkself kam zunehmend besser ins Spiel und verlagerte die Aktionen in die Leipziger Hälfte. Bei Wendells Hereingabe fand sich im Zentrum kein Abnehmer (38.). Moussa Diaby bewegte sich nach einem Schlag aufs Knie von Nkunku eher humpelnd fort (41.). Auch Aránguiz bekam gegen Kampl ordentlich einen ab in zunehmend ruppiger geführten Zweikämpfen, ohne dass dies eine Gelbe Karte nach sich gezogen hätte (43.). Klostermanns Schuss blockte Tapsoba zur Ecke (45.+1). Kurz darauf war Halbzeit, das Remis in einer chancenarmen Begegnung ging sicherlich in Ordnung.
Auch nach dem Wechsel schenkten sich beide Teams in vielen sehr physisch geführten Duellen nichts. Leipzig setzte den Treffer: Nkunku wurde zunächst noch von Fosu-Mensah geblockt, doch im zweiten Versuch behauptete er sich technisch stark gegen drei Leverkusener und ließ Hradecky mit seinem harten und platzierten Abschluss ins lange Eck keine Abwehrchance – 1:0 (51.). Peter Bosz handelte und nahm zwei Wechsel vor: Karim Bellarabi kam für Diaby, Patrik Schick ersetzte Sinkgraven (59.). Die nächste Chance hatten aber erneut die Gastgeber. Sörloth setzte den Ball ans Aluminium, Hradecky parierte den Nachschuss von Dani Olmo prachtvoll und lenkte die Kugel mit dem Fuß um den Pfosten (61.).
Aber auch die Werkself legte den Vorwärtsgang ein, Bellarabi knallte aus sehr aussichtsreicher Position weit drüber, Schick hatte in der Mitte vergeblich auf eine Hereingabe gewartet (64.). Bayer 04 kämpfte und rackerte, Bailey grätschte erfolgreich gegen Angelino (66.). Kurz darauf eine Schrecksekunde: Der wieder mal ganz starke Edmond Tapsoba blieb nach einem gewonnenen Zweikampf verletzt liegen und musste behandelt werden (71.). Für den vom Kicker zum besten Innenverteidiger der Hinrunde gewählten Nationalspieler Burkina Fasos ging es aber weiter. Kampls Handspiel im eigenen Strafraum wurde nicht geahndet (74.).
Die Leverkusener setzten Leipzig jetzt vermehrt unter Druck, erzwangen so auch Ballverluste des Gegners in dessen eigenen Hälfte. Peter Bosz zog seine letzte offensive Karte, Lucas Alario kam für den angeschlagenen Fosu-Mensah (81.). Die Werkself ging jetzt all in. Und sie bekam die Riesenchance zum Ausgleich: Bellarabi legte quer für Alario, doch dessen Schuss aufs kurze Eck aus wenigen Metern wehrte Gulacsi ganz stark ab – das hätte es sein können (88.). Auch Tapsobas Flachschuss von der Strafraumgrenze entschärfte Leipzigs Keeper (90.). Vier Minuten Nachspielzeit gab es. Die letzte Gelegenheit aber hatten die Gastgeber: Sabitzers Freistoß prallte an die Latte (90.+4).
Für die Werkself geht es am Dienstag, 2. Februar, um 18.30 Uhr mit dem Achtelfinale im DFB-Pokal und der Partie bei Rot-Weiss Essen weiter.
Die Statistik:
RB Leipzig: Gulacsi – Mukiele (80. Orban), Upamecano, Klostermann – Adams, Kampl (80. Haidara), Sabitzer, Angelino (90. Klostermann) – Dani Olmo, Nkunku (70. Kluivert) – Sörloth (70. Poulsen)
Bayer 04: Hradecky – Fosu-Mensah (81. Alario), Tah, Tapsoba, Wendell – Aránguiz, Demirbay, Sinkgraven (59. Schick) – Diaby (59. Bellarabi), Wirtz – Bailey
Tor: 1:0 Nkunku (51.)
Gelbe Karten: Kluivert, Haidara – Bellarabi, Bailey
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Täglich wechselnde Specials aus der Bayer 04-Welt: Am Donnerstag, 28. November, beginnt die alljährliche Schwarz-Rote Woche. Freut euch bis einschließlich Samstag, 30. November, auf einmalige Angebote und Rabatte auf Fanartikel.
Mehr zeigenWerkself-TV zeigt nach dem 5:2-Sieg von Bayer 04 gegen den 1. FC Heidenheim 1846 am 11. Bundesliga-Spieltag 2024/25 die Pressekonferenz mit den beiden Cheftrainern Frank Schmidt und Xabi Alonso...
Mehr zeigenStarkes Comeback: Bayer 04 hat sich nach einem frühen Zwei-Tore-Rückstand im Heimduell gegen den 1. FC Heidenheim 1846 zurückgekämpft und einen auch in der Höhe verdienten 5:2-Sieg eingefahren. Für die Treffer sorgten Exequiel Palacios und Granit Xhaka sowie Patrik Schick per Hattrick.
Mehr zeigenJonas Hofmann wird dem Deutschen Fußballmeister und DFB-Pokalsieger Bayer 04 Leverkusen im laufenden Kalenderjahr 2024 nicht mehr zur Verfügung stehen.
Mehr zeigen