„Es war ein sehr körperbetonter Auftritt der Freiburger, manchmal vielleicht auch ein Tick zuviel", sagte Werkself-Coach Heiko Herrlich nach Abpfiff. Julian Brandt hatte es so gesehen: „Es war ein hitziges Spiel. Wir sind hier genau dem begegnet, was wir erwartet haben. Am Ende hat Freiburg sich einen Punkt genauso verdient wie wir."
Freiburg war zuvor seit acht Partien ungeschlagen, die Werkself mit nur einer Niederlage aus den vergangenen 15 Bundesliga-Begegnungen – Heiko Herrlich hatte das Duell im Breisgau angesichts des starken Laufs beider Teams in den Rang eines „absoluten Spitzenspiels“ erhoben, für Julian Brandt stand „eines der schwersten Spiele der Saison“ an. Bayer 04 ging den Vergleich mit vier Änderungen in der Startelf an: Benny Henrichs verteidigte rechts für Kapitän Lars Bender, für den erkrankten Julian Baumgartlinger rückte Dominik Kohr auf die Doppelsechs, Kai Havertz und Karim Bellarabi kamen für Julian Brandt und Kevin Volland neu ins Team. Heiko Herrlich ließ seinen Worten, dass er 16 oder 17 Stammspieler habe, wieder entsprechende Taten folgen – auch im Hinblick auf das eng getaktete Programm mit der nächsten Aufgabe bereits am Dienstag im Pokal gegen Bremen. Tin Jedvaj und Joel Pohjanpalo schafften den Sprung in den Kader der Werkself, die taktisch wie zuletzt im 4-2-3-1 agierte.
Den Hausherren eröffnete sich die erste Chance der Partie – im Doppelpack: Doch der aufmerksame Bernd Leno parierte erst gegen Petersen mit dem Fuß im kurzen Eck und war gleich danach auch beim Nachschuss von Haberer auf dem Posten (5.). Aber auch die Werkself war offensiv sofort auf Betriebstemperatur: Nach Bellarabis Hereingabe von rechts schraubte sich Lucas Alario in die Höhe und setzte den Ball per Kopfballaufsetzer an den Innenpfosten (8.) – da fehlten nur Zentimeter zur Führung. Ohnehin präsentierte sich Bayer 04 von Beginn an griffig und kombinationsfreudig und setzte den Gegner früh unter Druck, zumal neben Alario auch Havertz kompromisslos im Aufbau attackierte. Auf der anderen Seite war Leno unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw auch beim Linksschuss von Kleindienst hellwach und klärte erneut per Fuß (18.).
Freiburg war extrem giftig, bisweilen auch übergriffig in den Zweikämpfen, was vier Gelbe Karten vor der Pause nach sich zog und vor allem Wendell und auch mal Bailey und Bellarabi schmerzhaft zu spüren bekamen. Nach schönem Zuspiel von Henrichs donnerte der Jamaikaner die Kugel aus spitzem Winkel weit am Dreieck vorbei (31.). Zwei Minuten später war's schon wesentlich enger bei Baileys Kopfball-Aufsetzer nach feiner Havertz-Flanke, der knapp über den Kasten strich (33.). Torlos ging's in die Halbzeit, Bayer 04 besaß spielerische Vorteile, aber auch die Freiburger hatten gute Szenen, wenn's entschlossen und schnörkellos nach vorn ging.
Auch die zweite Hälfte begann wiederum mit einer Doppelchance der Hausherren: Nach Abrashis Flanke kam Höler in Rückenlage nicht mehr hinter den Kopfball und der erneut ganz starke Tah blockte den Nachschuss von Haberer ab (50.). Aber auch diesmal konterte die Werkself sofort und hatte ihrerseits den Treffer auf dem Fuß, doch Schwolow parierte den zwar strammen, aber zu zentral abgefeuerten Versuch von Dominik Kohr (52.). Nach gut einer Stunde der erste Wechsel: Julian Brandt löste Leon Bailey auf dem Flügel ab (65.). Später kam auch Kevin Volland für Kohr (78.) – Heiko Herrlich erhöhte ersichtlich das Risiko, Kai Havertz agierte nun etwas zurückgezogener.
Es blieb ein intensiver Infight, aber ohne die ganz großen Möglichkeiten nach der Pause. Auch Joel Pohjanpalo kam in der Schlussphase noch für Bellarabi auf den Platz (85.). Freiburg erhöhte sein Pensum an Gelben Karten in den umkämpften letzten Minuten noch mal eben auf sieben. Am Ende hieß es 0:0 – erstmals nach zuvor 25 Bundesliga-Begegnungen in Folge hat die Werkself diesmal keinen eigenen Treffer erzielt. Wie schon in den vergangenen Wochen sehr stark präsentierte sich die zentrale defensive Achse um Bernd Leno, Jonathan Tah, Sven Bender und Charles Aránguiz.
Die Partie in Freiburg war für die Werkself der Einstieg in eine Englische Woche. Weiter im Pflichtspielreigen geht es bereits am Dienstag, 6. Februar, in der BayArena mit dem Viertelfinale im DFB-Pokal gegen Werder Bremen (Anstoß 20.45 Uhr), ehe am Karnevalssamstag, 10. Februar, der 22. Spieltag in der Bundesliga mit dem Heimspiel gegen Hertha BSC ansteht (15.30 Uhr).
Die Statistik:
SC Freiburg: Schwolow – Kübler, Söyüncü, Gulde, Günter – Koch, Abrashi – Haberer (88. Höfler), Höler (69. Kath) – Petersen, Kleindienst
Bayer 04: Leno – Henrichs, Tah, S. Bender, Wendell – Aránguiz, Kohr (78. Volland) – Bellarabi (85. Pohjanpalo), Havertz, Bailey (65. Brandt) – Alario
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Dr. Kampka (Mainz)
Gelbe Karten: Günter, Kübler, Abrashi, Kleindienst, Haberer, Höfler, Kath – Kohr
Zuschauer: 24.000
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