Vor der Saison von der Werkself zu den Blues nach London auf die Insel gewechselt, schenkte der damalige Chelsea-Cheftrainer und -Klublegende Frank Lampard Kai Havertz sofort Vertrauen. In den ersten sieben Premier-League-Auftritten seines neuen Vereins startete der gebürtige Mariadorfer immer von Beginn an und steuerte zwei Assists sowie einen Treffer in der frühen Saisonphase bei. Nach dem sowohl aus persönlicher als auch sportlicher Sicht erfolgreichen Saisonstart der Blues bremste den 21-Jährigen Anfang November eine COVID-19-Infektion aus.
Sein Comeback feierte Havertz dann in einer Phase, in der es alles andere als rund für die Lampard-Elf lief. Zwischen Spieltag 10 und 19 konnte der FC Chelsea lediglich drei seiner zehn Premier-League-Partien für sich entscheiden. Chelsea entließ Lampard und verpflichtete Thomas Tuchel. Unter dem neuen Trainer konnte sich Havertz, der ab seinem zehnten Lebensjahr alle Nachwuchsmannschaften bei Bayer 04 durchlief und anschließend bei den Werkself-Profis den Durchbruch schaffte, ebenfalls beweisen und sorgte in Tuchels 4-3-3 als Mittelstürmer oder offensiver Mittelfeldspieler für Unruhe in den gegnerischen Strafräumen.
Seinen größten Erfolg feierte unsere ehemalige Nr. 29 dann im Champions-League-Finale gegen Manchester City – Havertz erzielte am 29. Mai den einzigen Treffer des Abends und konnte den wohl begehrtesten Henkelpott der Welt mit seiner Mannschaft in den Abendhimmel von Porto recken. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: In seiner Premieren-Saison beim FC Chelsea hat sich Kai Havertz etabliert – in insgesamt 45 Pflichtspielen für die Blues kommt der Offensivakteur auf 9 Treffer sowie 9 weitere Vorlagen.
Neben Kai Havertz nahm auch Kevin Volland eine neue Herausforderung im Ausland an und wechselte zu Beginn der Spielzeit 2020/21 ins Fürstentum zur AS Monaco. Der Ligue-1-Klub, dessen sportliche Geschicke bei Niko und Robert Kovac ebenfalls in den Händen von ehemaligen Bayer 04-Profis liegen, wollte nach dem Fast-Abstieg in der Saison 2018/19 sowie einem neunten Rang im darauffolgenden Jahr in sportlich ruhigeres, aber auch erfolgreicheres Fahrwasser zurückkehren. Dies gelang der Kovac-Elf auch durch sehr gute Leistungen von Volland.
Bis zum Saison-Endspurt kämpfte das Team aus dem Fürstentum um die französische Meisterschaft und musste sich am Ende mit 78 Zählern lediglich hinter dem OSC Lille (83 Punkte) und dem neunmaligen Meister Paris Saint Germain (82 Punkte) einreihen. Zudem erreichte die Mannschaft aus dem Fürstentum das französische Pokal-Finale, in dem PSG jedoch mit 2:0 die Oberhand behielt. Im Cup-Wettbewerb steuerte der langjährige Werkself-Angreifer (2016-20) zwei Tore bei, in der Liga überzeugte Volland nicht zuletzt durch seine 16 Treffer und 8 Assists auf ganzer Linie, was auch durch eine Nationalmannschaftsnominierung für die Europameisterschaft durch Bundestrainer Joachim Löw honoriert wurde.
2019 noch aus der Jugend des Leistungszentrums Kurtekotten in die Lizenzmannschaft von Bayer 04 gewechselt, schloss sich Adrian Stanilewicz in der darauffolgenden Spielzeit dem SV Darmstadt an, um sein fußballerisches Glück in der 2. Bundesliga zu suchen. In der abgelaufenen Zweitliga-Spielzeit kam der flexibel einsetzbare Außenverteidiger unter dem ehemaligen Bayer 04-Jugendtrainer Markus Anfang zu mehreren Kurzeinsätzen und startete gegen den SC Paderborn sowie zweimal gegen Erzgebirge Aue von Beginn an. Seit Anfang April laboriert das ehemalige Kurtekotten-Eigengewächs jedoch an einer langwierigen Knieverletzung und steht den Lilien aktuell nicht zur Verfügung.
Am ersten Spieltag der Bundesliga-Saison stand Joel Pohjanpalo noch in Form eines Kurzeinsatzes gegen den VfL Wolfsburg (0:0) für die Werkself auf dem Platz. Anschließend ging es für „Danger“ per Leihe zum Bundesliga-Konkurrenten 1. FC Union Berlin, wo er ab dem dritten Spieltag auf Torejagd ging. Bereits bei seinem Union-Debüt gegen den 1. FSV Mainz 05 traf der finnische Offensivmann ins Schwarze – drei Partien später netzte Pohjanpalo erneut für die Eisernen.
Eine Sprunggelenksverletzung setzte den Nationalmannschaftskollegen von Werkself-Keeper Lukas Hradecky anschließend für elf Partien außer Gefecht. Nach seiner Rückkehr aufs Feld schaffte der 26-Jährige aus Union-Perspektive sogar Historisches: Durch seine Treffer zwischen Minute 50 und 67 gegen den SV Werder Bremen am 31. Spieltag besorgte der Finne den Berlinern den ersten Hattrick der Vereinsgeschichte. Die Saison schloss Pohjanpalo mit dem 1. FC Union Berlin auf Rang 7 ab, sodass sich die Fischer-Elf erstmals für einen internationalen Vereinswettbewerb qualifizierte – auch daran dürfte Pohjanpalo mit seinen sechs Treffern rückblickend einen großen Anteil haben. Nicht zuletzt wegen des 1:1-Ausgleiches in Leverkusen.
Ebenfalls eine Spielzeit auf Leihbasis verbrachte Bayer 04-Innenverteidiger Panagiotis Retsos beim französischen Ligue-1-Klub AS St.-Étienne. Für den 22-jährigen Griechen verlief das Kapitel „Frankreich“ allerdings relativ ernüchternd. „Panos“ kam lediglich auf vier Einsätze für die Grün-Weißen. Immerhin: Im Ligaspiel gegen Paris Saint Germain um die Ausnahmestürmer Neymar und Kylian Mbappé spielte Retsos über die volle Distanz und holte mit seinem Team ein 1:1 gegen den diesjährigen Champions-League-Halbfinalisten.
Für Ayman Azhil, der aus dem Leistungszentrum Kurtekotten in die Lizenzmannschaft der Werkself vorgestoßen ist, war vor der Saison 2020/21 das oberste Gebot, Spielpraxis zu sammeln. Per Leihe ging es für den defensiven Mittelfeldspieler in die von Talenten gespickte Eredivisie zum RKC Waalwijk. Mit der Mannschaft von Cheftrainer Fred Grim lief er unter anderem gegen die niederländischen Spitzenteams Ajax Amsterdam und die PSV Eindhoven auf, wo er sogar mit einem Assist sportlich auf sich aufmerksam machte. In 34 möglichen Erstliga-Partien kam Azhil – vorwiegend im zentralen Mittelfeld – 22-mal zum Einsatz. Eine Muskelverletzung zum Ende der Spielzeit verhinderten ein weiteres Mitwirken des jungen Deutsch-Marokkaners im Liga-Endspurt.
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