Völler: „Die Spieler müssen ihre Leistung bringen“

Nach drei Siegen aus den letzten vier Pflichtspielen und guten Ansätzen gab es in Leipzig wieder einen empfindlichen Rückschlag. Geschäftsführer Sport Rudi Völler und Cheftrainer Heiko Herrlich äußerten sich einen Tag nach dem 0:3 bei RB.
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Rudi Völler über...

...das Fazit nach einem Drittel der Saison:
„Wir stehen im Pokal-Achtelfinale und in der Europa League bereits nach dem vierten Spieltag im Sechszehntelfinale. Aber die Bundesliga-Tabelle ist für uns derzeit total unbefriedigend. Wenn man mit elf Punkten nach elf Spieltagen dasteht, ist das natürlich schlecht, das muss man ganz klar sagen. Auch das Spiel in Leipzig war sehr schlecht von unseren Spielern. In den nächsten Wochen muss mehr kommen, ganz klar.“

...das größte Manko in dieser Saison:
„Wir kassieren einfach zu viele Gegentore. Auch wenn wir gestern kein Tor geschossen haben, ist die Offensiv-Leistung unserer Mannschaft eigentlich ok. Doch schon in der gesamten Vorrunde ist es das Hauptmanko, dass wir uns in der Rückwärtsbewegung nicht gut in den Zweikämpfen verhalten. Dafür wirst du auf diesem Niveau knallhart bestraft.“

...die Marschroute für die nächsten Aufgaben:
„Jeder einzelne ist gefordert. Da wird keiner ausgenommen. Übernächsten Freitag im Heimspiel gegen Stuttgart können sie auf dem Platz beweisen, dass sie richtige Kerle sind. … Wichtig ist, weniger reden und dafür auf dem Platz zeigen, dass wir eine Mannschaft sind. Wir können es definitiv besser. Das haben die Jungs ja phasenweise schon in den Wochen davor gezeigt.“

...das Spiel gegen Stuttgart:
„Das ist sehr, sehr wichtig, da muss man sich nur die Tabelle für anschauen. Wir müssen dringend wieder in die Spur kommen.“

...wie man mit Kritik umgeht:
„Dass der Trainer ist der jetzigen Phase Gegenwind bekommt, ist ganz normal. Das gehört zum Geschäft, das weiß auch Heiko Herrlich. Er hat die Kraft und die Einstellung dazu, diesen Kampf anzunehmen… Wir wissen, dass der Gegenwind extrem groß ist, das ist klar. Wir sind auch nicht zufrieden. Aber wir haben die Qualität und auch einen Trainer, der mit der Mannschaft auf jeden Fall bis Weihnachten noch richtig punkten kann. Das ist Fakt.“

...die Forderung an die Spieler:
„In erster Linie müssen die Spieler auf dem Platz ihre Leistung bringen. Der Trainer muss die Mannschaft richtig einstellen, aber das macht er auch – er gibt mit seinem Trainerteam jeden Tag alles auf dem Trainingsplatz. Das ist das Wichtigste.

...das Vertrauen in den Trainer:
„Bei aller Kritik, Heiko Herrlich hat noch immer unser Vertrauen, da haben wir nie einen Hehl draus gemacht – das muss ich auch nicht permanent wiederholen. Dass es jetzt wieder medialen Gegenwind gibt, ist berechtigt – damit müssen alle umgehen können. Wenn die Leistung beziehungsweise die Resultate nicht so stimmen, ist es doch ein ganz normaler Vorgang, dass Gegenwind kommt. Viele denken vielleicht, dass es die einfachste Lösung ist, sich vom Trainer zu trennen. Das finden wir nicht. Wir haben die Kraft und die Qualität, so in den Spielen bis Weihnachten so zu punkten, dass wir auch in der Tabelle besser dastehen.“

Heiko Herrlich über...

...die 0:3-Niederlage in Leipzig:
„Der ausschlaggebende Punkt für die Niederlage gestern war, dass wir in den Zweikämpfen nicht die Mentalität und die Intensität hatten, die nötig gewesen wäre, um gegen Leipzig zu bestehen. Letztendlich ist Fußball immer noch ein Kampfspiel – es geht immer erst um Mentalität und dann sind technische und taktische Dinge entscheidend.“

...fehlende Zweikampfstärke:
„Das war keine gute Leistung gestern, es haben grundsätzliche Dinge gefehlt. Wir wussten um die Zweikampfstärke der Leipziger – sie gewinnen die meisten Zweikämpfe in der Liga. Dann musst du auch aggressiv dagegenhalten. Aber wir sind schon bei den ersten beiden Ecken gegen uns nicht in die Zweikämpfe gekommen.“

...Umgang mit Fehlern:
„Wir werden die Fehler bei den Spielern knallhart ansprechen. Aber das machen wir intern – das brauchen wir nicht nach außen zu machen.“

...die richtige Mentalität:
„Es ist meine Aufgabe, hier die richtige Mentalität reinzubringen, das ist mir bis heute nur teilweise gelungen. Wir werden aufarbeiten, warum da kein Lernprozess stattfindet. Ich lebe die Mentalität vor und werde zusehen, dass wir das ändern. Leipzig war ein großer Rückschritt, aber ich werde weiter daran arbeiten, dass sich das verbessert.“

...Selbstzufriedenheit:
„Wir haben die Mannschaft im vergangenen Jahr stabilisiert, haben uns den fünften Platz erarbeitet – auch wenn vielleicht sogar mehr möglich gewesen wäre. Danach scheint eine gewisse Zufriedenheit eingekehrt zu sein, dagegen arbeiten wir an. Das werde ich mit aller Kraft tun, dass wir diesen Hunger auf Erfolge wieder haben und die entsprechende Intensität wieder fahren können.

...Ziele für die kommenden Aufgaben:
„Wir überwintern in beiden Pokal-Wettbewerben, aber in der Liga muss eine deutliche Steigerung her. Wir sind jetzt in der Pflicht, das Spiel gegen Stuttgart vor heimischem Publikum zu gewinnen.“

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