„Die Bedingungen hier sind hervorragend. Der Platz ist super, das ist das wichtigste. Wir sind sehr zufrieden“, zieht Peter Bosz eine Zwischenbilanz. „Für mich ist es das erste Mal hier im Trainingslager. Das Stadion hier im La Manga Club kenne ich allerdings schon, hier haben wir damals gegen Anderlecht gespielt“ (2016, Bosz war Trainer bei Vitesse Arnheim, Anm.). Am Freitag werden zwei weitere Partien hinzukommen, wenn die Werkself auf der hoteleigenen Anlage zuerst den FC Utrecht (Anstoß: 14 Uhr) und anschließend den FC St. Gallen (16 Uhr) empfängt, die ebenfalls ihr Trainingsquartier auf der Anlage aufgeschlagen haben. Beide Partien werden live auf bayer04.de, YouTube und Facebook überragen.
Zwar wären auch die Bedingungen im heimischen Leverkusen unterm Bayer-Kreuz hervorragend gewesen, doch ein Gutes hat es, mal eine Woche rauszukommen, findet Bosz: „Ich mag es, die Spieler mal 24 Stunden um mich zu haben. Hier kann ich den ganzen Tag mit ihnen reden. Wir halten sehr viele Einzel- aber auch Mannschaftssitzungen ab. Es ist wichtig, dass ich mir jedem einzelnen kommuniziere.“
Kommuniziert wird, manchmal auch mal lautstark, auf dem Platz. Die erste Einheit des Tages, bei der Standards trainiert wurden, fand am Vormittag noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Am Nachmittag zeigte die Werkself dann ihr Können beim Fußballtennis. Vier Mannschaften spielten ein kleines Turnier aus – die Gewinner durften nach Ende direkt in den Bus einsteigen, die anderen drehten zwei große Ehrenrunden um das Spielfeld. Beide Einheiten hat einen eher regenerativen Charakter – nach dem schweißtreibenden FKT am gestrigen Montag.
Die meisten hatten nach den Spielchen allerdings noch nicht genug und hängten eine After-Trainings-Einheit hinten dran. Niklas Lomb und Kai Havertz schnappten sich etwa den Football, Mitchell Weiser und Kerem Demirbay stiegen mit ein. Währenddessen dreschte Leon Bailey ein paar Bälle aufs Tor, genau wie Karim Bellarabi. Wendell hatte für heute dagegen scheinbar genug vom runden Spielgerät, schwang sich auf ein Fahrrad und drehte kurzerhand eine Runde auf dem Rasen.
Der österreichische Nationaltrainer Franco Foda hat heute beim Training der Werkself vorbeigeschaut und seine österreichischen Teamkandidaten Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic unter die Lupe genommen. Von 1990 bis 1994 hat der 53-Jährige übrigens selbst das Bayer 04-Trikot getragen und kam auf 140 Einsätze und zehn Tore für die Werkself. Nach der Einheit am Nachmittag setzte sich Foda mit seinen beiden Auswahlspielern in der Bar des Hotels zusammen.
Doch nicht nur der ÖFB beobachtet gerne die Trainingseinheiten der Werkself, auch der DFB war schon vor Ort. So schaute sich Stefan Kuntz zusammen mit seinem Co-Trainer der U21, Antonio Di Salvo, sowie U20-Coach Manuel Baum sowohl die Einheit gestern als auch heute an. Das nahmen einige Medienvertreter gleich zum Anlass, um zu spekulieren, ob Kuntz Kevin Volland für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio „castet“. Allerdings wird der Europameister von 1996 noch genügend Gelegenheiten haben, sich von den Stärken unserer Nr. 31 in der Rückrunde zu überzeugen. Und man sollte nicht vergessen, dass die U17 des DFB ebenfalls im La Manga Club für einen Lehrgang untergekommen ist.
Am Nachmittag hat auch Fernando Carro im „La Manga Club Resort“ eingecheckt. Der Bayer 04-Geschäftsführer bleibt bis zum Ende des Trainingslagers im Südosten seines Heimatlandes Spaniens.
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